Niedersachsenstadion, 04.10.2012
Bereits bei der Auslosung fieberte ich dem ersten Levante-Spiel, dass ich in dieser Spielzeit sehen konnte, entgegen. Während ich per pedes anreisen konnte, blieben viele Freunde in Valencia, obgleich des ungünstigen Termins (Anm.: In Spanien ist der 12. Oktober landesweiter Feiertag und in der Comunidad Valenciana der 9. auch) und der hohen Kosten für Flüge nach Hannover. Schon am Mittwoch bewegte ich mich in Richtung Langenhagen, um das Team bei der Ankunft zu begrüßen. Bei der Begehung des Terminals C, entdeckte ich auch eine kleine Schar Autogrammjäger, die vor einem der vermeidlichen Ausgänge rumlungerten. Allerdings sah ich dort keine Reisenden etc. und so befragte ich zwei Beamte der Bundespolizei nach dem richtigen Ankunftsort des Teams. Dieser war auch schnell gefunden, aber der Flug hatte eine halbe Stunde Verspätung. Dort lernte ich die beiden Frauen kennen, die für eine Reiseagentur die Auswärtsspiele in Europa für Levante organisieren. Bei diesem kurzen Plausch wurde
mir berichtet, dass die Verspätung auf einige Schlafmützen zurückzuführen war. Dann landete auch endlich die Maschine und mittelerweile gesellten sich auch Autogrammjäger zu uns am richtigen Ausgang. Diese dachten allerdings die Spieler würden an Trainingsanzügen zu erkennen sein, was sich als Trugschluss herausstellte, da die gesamte Expedition erst kürzlich vom einem Sponsor mit funkelnagelneuen Anzügen ausgestattet worden ist. Aber ihre Fotos und Unterschriften erhielten sie dann trotzdem. Als Letzter verließ Quico Catalan den Terminal und diesem teilte ich mit, dass der Wikipedia-Eintrag über den Verein sehr fehlerhaft sei. Zumindest in der deutschen Version. Der Präsi gelob Besserung und stellte mir Freikarten in Aussicht. Ich sollte am Donnerstagvormittag mal im Hotel vorbeikommen. Das versuchte ich auch, aber durch einen Kommunikationsfehler suchte ich nach einem nicht real existierenden Kron Plaza Hotel am Exarsch-Gelände, wo ich vorher noch nie gewesen bin. Und da regnete
es bereits in Strömen. Grrr!!!!!!!! Mittags beim Radio hören erreichte mich das wahre Hotel. Crowne Plaza. In Hannover, oder zumindest mir, eher als Schweizer Hof bekannt. Dort lief ich dann gegen 16h auf, nachdem ein Begleiter nicht mitkommen konnte, da er ungerechterweise länger an seinem Arbeitsplatz bleiben musste. Vor dem Hotel und im Foyer sammelten sich die Anhänger, die a) mit dem Charter mitgereist waren, b) einige Kollegen vom Gol Alboraia, die über eine Kontaktperson via Bremen den Weg hierher gefunden hatte und c) einige der 37 Unentwegten, die am Mittwoch morgen einen Reisebus am Ciutat de València bestiegen hatten. Kurz danach waren wir alle mit Freitickets für die Haupttribüne ausgestattet und nach der Fotosession mit Trainer und Spielern, wurden wir sogar noch eingeladen in einem der Busse, der Presse und Offizielle ins Stadion am Maschsee bringen sollte, mitzufahren.
Da es aber zu diesem
Moment kurzzeitig zu regnen aufgehört hatte, versprach ich den Kollegen einen lässigen Spaziergang mit eingebauter Kioskbesichtung. Als wir dann den Trümmerhügel erreichten, war auch noch besagter Freund angekommen und dieser kaufte völlig problemlos eine Karte für den Gästeblock.
Erst da fiel uns auf, dass wir diese komischen Businessseat-Karten hatten und so war der oben Erwähnte einer von fünf Menschen im Gästeblock, der wohl ob der Leere in verschiedenen Nachrichtensendungen gezeigt wurde. Nach einem kurzen Besuch an den Bierständen des SC Elite versuchten wir uns durch Ordnungsdienst bequatschen auch noch Zugang zum besagten Gästeblock zu verschaffen. In letzter Instanz zeigte sich das Stadionpersonal als unflexibel und so mussten wir auf der Haupttribüne Platz nehmen. Murphy´s Law. Nämlich als wir sozusagen ein Dach überm Kopf hatten, stellte der Regen seine Aktivitäten ein. Zum letzten Mal war ich im
September 1997 in diesem Stadion, als der SV Arminia dort Heimrecht hatte. Ich muss gestehen, daß das Stadion durch den Umbau ein wenig attraktiver geworden ist. Jedenfalls konnten wir von unserem Standort aus hervorragend sehen. Das Spiel selbst begann mit einem Aussennetzschuß der Gastgeber, aber bereits nach rund neun Minuten entschied der insgesamt sehr schwache Mann aus Israel auf Straftritt für Levante und zeigte gleich zwei Akteuren im roten Dress, nämlich Eggimann und Haggui den roten Karton, wobei allerdings nur der Tunesier das Rasenrechteck verlassen musste.
Die Heimmannschaft zeigte sich nicht geschockt vom Rückstand und der Unterzahl. Ja, die Roten waren agiler und aggressiver und so kam es in der 20. Minute nach einem Ballverlust in der eigenen Hälfte durch Vincente Iborra zu einem Handelfmeter auf der anderen Seite, den der Mann aus Moncada selbst verschuldete. Levante spielte mit
einigen Akteuren, die nicht zur Stammformation gehören und so war nicht der nötige Druck zu spüren, um die drei Punkte mitzunehmen. Am darauffolgen Sonntag war das Stadtderby gegen den Valencia C.F. angesagt und daher wurden angeschlagene sowie ausgelaugte Spieler, zum Glück mit Erfolg, geschont. Nach dem Seitenwechsel erzielte dann Ya Konan in der 50. Minute wiederum nach harrsträubenden Abwehrfehlern das Führungstor der Heimelf, die sich danach auf lächerliche Schauspieleinlagen verlegte und deren Spieler sich selbst nach blossem Blickkontakt häufig mehrere Minuten auf dem Boden rumwältzten, als seien sie von einem Mann mit Eishockey-Maske und Kettensäge niedergestreckt worden. Höchst peinlich. Die Stimmung im Stadion war eher lau, wogleich angemerkt werden muss, das die Überdachung für einen erhöhten Geräuschpegel sorgt. Die Ultras protestierten im Stile südeuropäischer Fangruppen mit auf dem Kopf stehenden Transpis gegen vereinsinterne Konflikte. Gegen Ende wurde dann Levante
nochmal ein bißchen stärker doch der Ausgleich wollte nicht mehr gelingen. Das begrenzte den Spaßfaktor an diesem insgesamt sehr unfreundlichen Tag. Thomas
28.05.2006, Sportplatz Hardegsen
Nachdem wir an Himmelfahrt schon einige Göttinger in Ramlingen beim Spiel gegen den VfB Oldenburg getroffen hatten, ging es nach deren erneuter Einladung am Sonntag für Katrin, Olli und mich nach Göttingen. Am Bahnhof schon von Chrissi und Freundin erwartet, wurde die Benzstraße zur Einstimmung (=Frühshoppen ab 11:00 Uhr) angesteuert. Auch das Wetter war richtig gut, was aber wohl am Slogan "Der Himmel blau, die Sonne lacht, das hat Göttingen 05 gemacht" der Göttinger lag! Gegen 13:00 Uhr, kurz nachdem der größte 05-Fan aller Zeiten gekürt wurde (nicht SAUER sein ;-), wurde dann der bestellte Londoner Doppeldecker-Bus der Göttinger Verkehrsbetriebe bestiegen. Nach einer ersten Runde durch die Altstadt wurde die 2. Runde zu Fuß bewältigt. Aus einiger Gesichtern der Passanten sprach mehr oder weniger Entsetzen und auch Überraschung, als man sich zu einer kleinen (gesanglichen) Kundgebung auf dem Marktplatz versammelte. Vom Bus
wieder eingesackt ging es dann, wie den ganzen Tag über noch begeleitet von den Kommentaren Prolleos (der hin und wieder auch für etwas Feuerwerk aus seinen Nasenlöchern sorgte) und seinem redseligen Kumpel Pulle Pilz, weiter zum allseits beliebten Freibadclub nach Weende. Die umgrenzenden Bäume und Büsche werden in nächster Zeit sicherlich gut wachsen ... Anschließend wurde gleich der Spielort beim Hardegser SV angesteuert. Ein Sportplatz mit Aschenbahn ohne jeglichen Ausbau. Auch eine Bratwurstbude oder ähnliches wurde leider vergblich gesucht. Dafür hingen hinter der Gegengeraden ein paar Säcke an den Bäumen. Nach Rücksprache mit den Ordnern erfuhr man, dass diese den örtlichen Bogenschützen als Ziele dienten. Heute hat aber (zum Glück) niemand geübt. Lediglich der zwischen der Gegengerade und den Bäumen verlaufende Fluß überflutete die Aschenbahn durchgehend. Das Spiel an sich war eigentlich für fast alle eher Nebensache, auch wenn 05
immer wieder lautstark angefeuert wurde. Kurz vor der Halbzeit fielen das 0:1 und das 0:2. In Halbzeit 2 folgten dann noch zwei weitere Treffer für die 05er, die damit auch einen in dieser Höhe verdienten Auswärtssieg landeten. Aufgestiegen aus der Bezirksklasse waren sie ja schon einige Zeit vorher. Schon während der 2. Halbzeit gab es eine Polonäse rund um den Platz. Vorsorglich von den Ordner begleitet. Von diesen wusste man auch, dass der Schiedsrichter von der kleinen Pyro-Einlage in der 1. Hälfte nicht gerade begeistert war. Also wurde nun bis zum Abpfiff gewartet, ehe noch einiges an pyrotechnischen Material in die Luft ging. Danach forderte die Mannschaft die Fans dann noch zu einer Humba auf. Und Kaltgetränke (vornehmlich Hopfenschalen) wurden natürlich auch mehr oder weniger den gesamten Tag über konsumiert. Dann ging es per Bus und zusammen mit einigen Spielern wieder zurück an die Benzstreet, wo der Abend dann ausklang.
Für uns drei schon etwas eher, da wir ja wieder nach Hannover zurück fuhren. An dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an alle Göttinger für den schönen Tag. Torsten
28.09.2005, Sportplatz Benzstraße
Am Mittwoch trafen sich Katrin, Olli und ich um 15:00 Uhr am Bahnhof. Mit dem Niedersachsenticket ging es dann in die Studentenstadt Göttingen. Damit begannen dann auch so leicht die Probleme. Nachdem wir einem Zwischenfall mit der Bahnpolizei noch elegant ausweichen konnten, meinte der Busfahrer (er muß ein Weender gewesen sein!), das wir aufgrund des Verkehrsaufkommens zu Fuß schneller am Sportplatz des RSV wären als mit ihm. Seine Regelfahrtzeit würde zwar nur 5 Minuten betragen, er würde aber wohl 25 brauchen. Wir bräuchten auch immer nur geradeaus zu gehen. Nachdem wir dann am Jahnstadion angekommen waren und zwischendurch immer einmal wieder "Einheimische" gefragt hatte, die sich aber alle mehr oder weniger gar nicht in Göttingen auskannten, wurde dann flugs ein Mini-Car organisiert, das nach einer "kurzen" Wartezeit dann auch kam. So erreichten wir mit ungefähr 20 Minuten Verspätung den Sportplatz an der Benzstraße, der neuen Heimat des RSV Göttingen 05. Da der Schiedsrichter mit dem Anpfiff nicht auf uns gewartet hatte, lief das Spiel schon. Es stand aber immer noch 0:0. 05 als Achtligist machte das Spiel und einen Klassenunterschied zum in der Landesliga spielenden SC Weende konnte man während der gesamten Partie wirklich nie ausmachen. Nach der Halbzeitpause sollte dann der älteste Spieler vom RSV auf dem Platz der Held des Abends werden. Zuerst erzielte Matthias Weise das 1:0. Weende kam anschließend zu einigen aber nie wirklich zwingenden Chancen. Genau in diese Phase legte Weise mit einem Traumtor das 2:0. Da es in der Folgezeit immer etwas dunkler wurde, verlor der Weender Schlußmann wohl nicht nur die Orientierung, sondern auch die Nerven und schubste einen Spieler von 05 einfach mal so ohne Grund im Strafraum um. Er sah dafür selbstverständlich die rote Karte, allerdings kamen die Gäste den Aufforderungen der Fans von 05 ("Der kleinste muß ins Tor!") nicht nach. Aber Matthias Weise verwandelte den Elfmeter auch so zum verdienten 3:0-Endstand. Nachdem dieser Sieg akkustisch und optisch gefeiert wurde, freut man sich in Göttingen schon auf den nächsten, natürlich höherklassig spielenden, Gegner: FC Eintracht Northeim. Nach dem Spiel gab es dann bei der einen oder anderen Hopfenkaltschale noch ein paar Gespräche in der Vereinskneipe des RSV, bevor es um 22:07 Uhr mit dem Zug wieder nach Hannover ging. Und noch etwas für Insider: Die UWG - Ultras Weende Göttingen traten bei diesem Spiel nicht in Erscheinung :-) Torsten
19.06.2005, Niedersachsenstadion Hannover
Über Sinn und Zweck des Konföderationen-Pokals kann man sicherlich streiten und sicherlich haben die teilnehmenden Teams, mit Ausnahme des deutschen, sicherlich nicht ihre besten Formationen in dieses Turnier geschickt, trotzdem wollte ich mir die Partie der Brasilianer gegen Mexiko nicht entgehen lassen. Schon vorher in der Altstadt spielten sich allerdings Dinge ab, die mit Fußball wenig zu tun haben. Die Organisatoren hatten nämlich einen kleinen Straßenmarkt aufbauen lassen und dazu spielten Kapellen zum Tanz auf, deren Bezug zum Spiel eher zu vernachlässigen war. Der Markt selbst erinnerte ein wenig an den Nepp in Touristenhochburgen. So zog man es vor noch ein wenig Kioskhopping zu betreiben, denn im Stadion erwartete einen das grausame Bierderivat eines amerikanischen Sponsors. Am Spielort selbst passierten wir problemlos die, durch den großen Andrang, überraschend laschen Einlasskontrollen und sahen uns damit konfrontiert, dass sich offenbar der Großteil der Zuschauer als Brasilianer verkleidet hatte. Es gab natürlich auch "echte" Fans der Selecao im weiten Rund und auch die Mexikaner hatten ein paar hundert Mitgereiste zu verzeichnen, darunter auch welche, die Catchermasken trugen. Ob das bei der WM der Sicherheitsfanatiker erlaubt sein wird? Das Spiel begann nach ewig langem Vorstellen der Sponsoren, die beinahe alles mit ihrem Namen belegten. Selbst die Flaggen beider Länder wurden von irgendwem gesponsort. Es war also noch Zeit die Geschmacksnerven zu quälen und das so genannte Budweiser zu ordern. Das musste unsere Vierergruppe stets zu zweit tun, denn die Zuschauer durften nicht mehr als drei Bier auf einmal bestellen. Das Spiel begann mit ein paar hübschen Tricks der Südamerikaner, die aber allesamt mehr für die Galerie waren. Es dauerte bis zur 15. Minute, dann war der Ball mal gefährlich in Tornähe gekommen. Zu diesem Zeitpunkt hatten die mexikanischen Fans schon die Welle initiiert, die nun minutenlang durch das Stadion schwappte. Das Spiel plätscherte so dahin, aber es wurde deutlich, dass Mexiko wesentlich entschlossener zu Werke ging. Beim Weltmeister konnte man ein wenig Lustlosigkeit ausmachen. Nach einer halben Stunde hatte der Schiedsrichter ein Einsehen und beschloss, dass ein Tor der Partie guttun würde, darum pfiff er einfach mal so Elfmeter für Mexiko. Niemand auf der ganzen Welt weiß, warum. Borgetti legte sich das Leder auf den ominösen Punkt und verwandelte sicher. Weil einer seiner Mitspieler zu früh in den Strafraum gelaufen war, ließ der Referee allerdings den Elfmeter wiederholen. Erneut trat Borgetti an und hämmerte das Spielgerät an die Latte. Nun war Emerson zu früh dran und deshalb durfte der Schütze ein drittes Mal ran und fand in Dida seinen Meister. Aber dieses Drama schien nicht etwa die Brasilianer zu beflügeln, fortan bestimmte Mexiko das Spiel und brachte damit die Anwesenden, auch die im Brasilien-Outfit, auf seine Seite. Von den Weltstars sah man nur noch wenig und das Bild änderte sich in der zweite Hälfte nicht. Nach gut einer Stunde war es dann soweit. Nach einer Ecke war ausgerechnet Borgetti mit dem Kopf zur Stelle und ließ Dida keine Chance. Die Selecao versuchte daraufhin wenigstens den Ausgleich zu schaffen, aber bis auf ein Abseitstor von Adriano waren ihre Bemühungen wenig erfolgsorientiert und so hätten die Mittelamerikaner am Ende fast noch den zweiten Treffer erzielt. Es blieb beim gerechten 1:0-Sieg der engagierteren Mannschaft. Noch ein Wort zum Stadion: Es ist durch den Umbau deutlich verbessert worden und von unseren Plätzen hatte man eine sehr gute Sicht auf das Geschehen. Nicht schlecht! Dirk
Am Sonntag ging es zum Spitzenspiel in der OL NOS. Der Aufsteiger aus Meuselwitz traf auf den Tabellenführer aus Jena. Meuselwitz steht überraschend auf dem 3. Tabellenplatz. Der Aufsteiger blickt eigentlich auf eine bisher sehr erfolgreiche Saison, die wohl beste in der bisherigen Geschichte. 1919 gegründet, spielte der Verein zu DDR Zeiten eigentlich keine Rolle. 1995 gelang der Sprung in Liga 7, 1997 in die Thüringenliga. Dann der erste Aufstieg in die Oberliga im Sommer 2004. Der Gast blickt natürlich auf eine ganz andere Geschichte zurück. Der FC Carl Zeiss Jena ist übrigens Tabellenführer der ewigen DDR-Oberliga-Tabelle. 1903 gegründet spielte ein gewisser Willy Krauß bereit für Deutschland und war Jenas erster Nationalspieler. 1960 wurde der erste DDR-Pokalsieg (noch unter dem Namen Motor Jena) errungen. Es folgten noch 3 weitere (72, 74 und 80).1962 gelang der Sprung ist Halbfinale des EC-Cups. Dort war allerdings dann Schluß nach einer 0:4 Niederlage gegen Atletico Madrid. 1963 gewann man erstmals die DDR Fußballmeisterschaft (Wiederholung im Jahre 1968 und 1970). Aus der wohl bekanntesten DDR Nationalmannschaft stellte Jena 7 Spieler, u.a. Peter Ducke, Lothar Kurbjuweit und Konrad Weise. Unvergessen (auch im Westen) sind aber vor allem die Europacup-Spiele von Carl Zeiss Jena. 1981 erreichte man das Finale im Europapokal der Pokalsieger, welches allerdings mit 1:2 gegen Dynamo Tiflis im Düsseldorfer Rheinstadion verloren ging. Nach der Wende erreichte man die Qualifikation zur 2.Liga. Dort spielte man bis 1998 fast durchgehend. Dann folgte zunächst der Sturz in die Liga 3 und im 2001 gar der Sturz in die Oberliga. Hier versucht man jede Saison den Sprung zurück in die Regionalliga. Dieses Jahr sieht es nicht schlecht aus, ist man doch klarer Tabellenführer. Allerdings steht noch die Hürde Relegationsspiel gegen den Sieger der Nordost Nord aus. So gab es also ein Thüringenderby der besonderen Art. Der Zuschauerandrang war entsprechend. Der ganze Ort war zugeparkt und rd. 3.500 Zuschauer wollten den Kick sehen, darunter rd. 800 Gäste. Zum Intro gab es sogar eine "Fahnenchoreo" seitens der Anhänger des ZFC (das Z steht übrigens für Zipsendorf; wohl ein Ortsteil von Meuselwitz). Seitens der Gäste gab es eigentlich nichts. Der Kick war vom Niveau her eher enttäuschend für ein Spitzenspiel. Vor allem von dem Aufstiegsfavoriten aus Jena war über die 90 min viel zu wenig zu sehen. Das 0:1 Mitte der 1. Halbzeit war einem Abwehrfehler zu verdanken und wurde von den stark kämpfenden Aufsteigern in Halbzeit 2 völlig verdient ausgeglichen. Danach hatte der ZFC sogar ein leichtes Übergewicht, ohne das das eine noch das andere Team daraus etwas zählbares hätten machen können. Die Supporter des ZFC (ca. 30 Mann) zeigten sich sehr kreativ und sorgten sogar für "Wechselgesänge" mit dem Stehplätzen. Auf der Längsseite. Dazu wurde ein Lied mit den 10 nackten Negern angestimmt und auf den ZFC umgedichtet - ohne Worte - aber Kult pur. Manchmal ist Oberliga eine Überraschungskiste. Die Gäste waren zwar viele.... aber viele die wenig machten. Jena auswärts mal wieder eine Enttäuschung und mit dem Support einiger Anhängern anderer Vereine aus dem Osten nicht vergleichbar. Der Ground ist nix besonderes. Reines Fußballstadion, ein paar Sitzschalen auf der "Haupttribüne", hinter dem Tor Sitzbänke. Der Rest sind Stehstufen, denke so ca. 5 bis 6 rd. um den Platz. Insgesamt ganz nett, aber sicher gibt es sehenswertere Anlagen im Osten. Heute waren die Highlights das Spiel und die Leute in Meuselwitz. So hatte man viel Spaß mit den Besuchern. Vor allem eine Dame mittleren Alters hatte doch so ihre Mühe uns zu verstehen und umgekehrt. Trotzdem hatten wir viel zu lachen. Jürgen
Vor der großen Kulisse von 6200 Zuschauern begann eine zunächst von der Taktik geprägte Partie. Kiel hatte das Hinspiel mit 2:0 gewonnen und beschränkte sich ausschließlich auf´s Abwarten. Göttingen spielte offensiv, aber nicht volles Risiko, um die Kieler am Kontern zu hindern. Ab Mitte der ersten Hälfte häuften sich die Torchancen für die 05er und es wurde gar ein reguläres Tor erzielt, das vom schwachen Schiedsrichter unerklärlicherweise nicht gegeben wurde. Das stachelte die Mannschaft aber nur weiter an und in der 45. Minute gelang Tobias Dietrich die hochverdiente Führung für die Schwarz-Gelben. Hälfte zwei begann mit einem Paukenschlag. Nur zwei Minuten waren gespielt, als der Störchekeeper den Ball schon wieder aus den Maschen zerren musste. Insgesamt der Ausgleich. Jetzt wurde die gute alte Europapokalarithmetik wieder wichtig. Kiel immer noch lustlos bis an die Grenze zur Arroganz. Das rächte sich, denn 15 Minuten später fiel das 3:0 und dieser Treffer war überfällig. Jetzt brach ein Jubelorkan aus, zumal Göttingen das Spiel nun locker und lässig nach Hause schaukelte. Allerdings nicht ohne noch die ein oder andere Tormöglichkeit zu haben. Beim Schlusspfiff lagen sich dann wildfremde Menschen weinend in den Armen (oder so ähnlich) und an den Bierständen brach das Chaos aus. Die Leistung der Holstein-Kicker kann man nur als Frechheit bezeichnen. Keine einzige Torchance in 90 Minuten, ohne Drang nach vorn. Einfach blamabel wie der Meister der Oberliga Hamburg/Schleswig Holstein an diesem Nachmittag aufgetreten ist. Einige Kieler Fans versuchten die Niederlage und den Verbleib in der 4. Liga durch stumpfes Ärgermachen zu kompensieren. Eigentlich hätten sie ihr Team verprügeln müssen. Glückwunsch an die Göttinger. Ich hoffe wir sehen uns in der Saison 2002/2003 in der Regionalliga wieder.
DIRK
In Dortmund angekommen erwartete uns das beeindruckende Westfalenstadion. Die Arena bietet auch von jedem Stehplatz für Heimfans (18 DM) gute Sicht. Die Wolfsburger dürften in ihrem Auswärtskäfig, mit schrägem Blick auf´s Geschehen, nicht so gut gesehen haben. Auf unseren Plätzen angekommen, begann schon eine unnötige Show, als Ex-Spieler Norbert Dickel sich als Animateur in bester Robinson-Club-Manier auf dem Rasen zum Kasper machte. Mehrmals forderte er die Fans zur Welle auf und wirkte dabei nur ridikulös. Das passierte, wie gesagt, alles vor dem Spiel. Das Spiel selbst begann verhalten. Dortmund erspielte sich einige Chancen und die Wolfsburger hielten gut mit, spielten gefällig ohne auch nur eine Tormöglichkeit zu haben. Nach zwanzig Minuten nahm Borussia das Heft fest in die Hand und stellte durch schöne Tore von Amoroso, Ricken und Koller (104 km/h schnell, wie eine wichtige Statistikeinblendung auf der Großbildleinwand zeigte) einen komfortablen 3:0-Halbzeitstand sicher. In der Pause wurden von irgendwelchen Werbefiguren T-Shirts in die Menge geschossen, natürlich nicht ohne wieder die Welle zu verlangen. In Hälfte zwei schwappte die Welle durch das weite Rund und Rosicky durfte sein erstes Pflichtspieltor schießen, während den Gästen gar nichts mehr gelang. Erstaunlich ist, dass trotz der großen Fanmasse (65000 Zuschauer) die Anfeuerungen doch erstaunlich leise und wenig einfallsreich waren. Nach dem Spiel im Stadion noch ein Bier zu trinken empfiehlt sich wegen des seltsamen Pfandsystems übrigen nicht. Pfandrückgabe und Bierverkauf sind nämlich getrennt. DIRK
Das Dortmunder Stadionheft ist sehr informativ
Das Land ist grün, hat Strände an Nord- und Ostsee, viele Kühe und den ein oder anderen Fußballverein, der in der Regional- oder Oberliga kickt. Die erste DFB-Pokalrunde bescherte Neumünster Bundesligist Hannover 96 als Gegner und der VfB Lübeck empfing Borussia Dortmund. Die Ansetzung sah vor, dass die Partien an zwei unterschiedlichen Tagen angesetzt waren. So verband man einen netten Besuch bei lieben Freunden in Lübeck, ein wenig Sightseeing in Travemünde mit dem Anschauen der beiden Begegnungen. Nur ein paar Schritte vom Stadion an der Lohmühle entfernt befindet sich eine Tankstelle an der Rückfront der Gästetribüne, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, Fußballfans mit ständig gekühltem Bier zu versorgen. Außerdem sind die Klos geöffnet, so das jederzeit die Notdurft verrichtet werden kann. Als besonderen Service haben die Betreiber auch noch Festzeltgarnituren aufgestellt. Darüber hinaus gibt es auch einen Fanartikelstand, bei dem man ganz tolle Schals kaufen kann. Neben Erzgebirge Aue gab es auch Deutschland mit Reichskriegsflagge, sowie scheiß Schalke, scheiß Köln, scheiß VfB und so weiter scheiß Scheiß-Schals. Da bleibt nur die Frage offen, wer hängt sich so einen Scheiß um den Hals (... vielleicht sind das auch diese Schals, die man sich entweder wie ein Baströckchen um den Bauch bindet oder am Handgelenk festknotet???). Lasche Eingangkontrollen sorgten für einen zügigen Einlass und man war zugleich im richtigen Block. Das reine Fußball-Stadion war nahezu ausverkauft. Etwa 17.000 Zuschauer drängelten sich auf den schiefen Stehrängen. Knapp 1.000 BVB-Fans haben ihre Mannschaft in die Hansestadt begleitet. Vor dem Spiel wurde jede Menge nervtötende Musik gespielt und ein Animateur heizte die Massen zu langweiligen La Olas an. „10, 9, 8 und jetzt alle...“. Irgendwann hat der auch seine Klappe gehalten und die Lübecker Ultras entfalteten ein hübsches Transparent mit der Aufschrift: „Lieber 3.000 Lübecker als 17.000 Erfolgsfans!“ Mit Spielbeginn setzte die Langeweile ein. Ungenaues Pass-Spiel auf beiden Seiten sorgte für so manche Unmutsäußerung. Erst als Sunday Oliseh einen Freistoß aus etwa 18 Metern über die Mauer und haltbar für Carsten Wehlmann ins Tor schlenzte kam so etwas wie Stimmung auf. Zumindest im Dortmunder Block. Fortan vergnügten sich die Borussen mit allerlei Pogo-Spielchen im Gästeblock. Der Spaß war auch nicht durch einen fiesen Regenschauer aufzuhalten. Die VfB-Anhänger popelten offenbar lieber in der Nase, als ihr Team anzufeuern. Der zweite Durchgang war genauso spannend wie der erste. Lediglich der eingewechselte Daniel Bärwolf sorgte mit seine Provokationen und albernen Schwalben im 16er für etwas Aufregung. Als die Lübecker dann auch endlich mal entdeckt hatten, dass man auch auf das Dortmunder Tor schießen darf, war die Partie bereits nahe dem Ende. Hätten die Zuschauer ihre Mannschaft ordentlich angefeuert und das Team ein wenig mehr Selbstvertrauen gehabt, dann wäre es sicher möglich gewesen, diesen pomadigen BVB zu schlagen. So aber blieb es beim 1:0 für die Gäste. Am darauf folgenden Tag das gleiche Bild. 96 pomadig, einfallslos, aber mit drei Toren gegen den harmlosen Oberligisten VfR Neumünster. So war man froh, dass diese Fußball-Odyssee endlich zu Ende war und man ohne größere nervliche Belastungen zu Hause angekommen war. Brosi
Stadion Grüne Au, 21.08.04
Lange geplant und nun fast vor der Tür. Nachdem die eigentliche Planung wegen Spielverlegung nicht mehr klappte, ging es zum Spiel zweier absoluter Traditionsvereine. Bayern Hof hatte die besten Zeiten wohl in den 60ern und 70ern, als man mehrfach an die Tür der Bundesliga klopfte. Man stand 3 mal in der Aufstiegsrunde aus der damaligen Regionalliga und verpasste am letzten Spieltag durch eine Heimniederlage gegen Darmstadt 98 das Relegationsspiel in der zweigeteilten 2.Liga in der Saison 74/75. Pirmasens sprang auf Platz 2 – was allerdings nichts nutze, da man die beiden Spiele gegen Bayer Uerdingen klar verlor. Anschließend dümpelte man noch ein paar Jahre noch in Liga 2. 1978 ging es dann runter in Liga 3. In den 80ern pendelte man zwischen Bayernliga und Landesliga. Mit dem Schnitt zu den 4 Regionalligen ging es dann (bzw. verblieb man) in Liga 4. Wenig später folgte der wieder der Weg in Liga 5. Jetzt ist man quasi Fahrstuhlmannschaft. Momentan befindet man sich wieder einmal in der 5.Liga (Landesliga Bayern Nord). Der Gegner hat eine noch bitterere Geschichte hinter sich. Einer Pleite und der Neugründung von FV 04 Würzburg zu Würzburger FV 04 folgte der Neustart ganz unten. 20 Jahre dauerte es, bis man wieder in der 4.Liga war. Seit dem geht es auch immer wieder rauf und runter. So kommt es heute zum Kick zweier Absteiger. Der Ground in Hof ist einfach zu beschreiben. Sensationell. Die Bilder sprechen sicher für sich. Alleine die Gegengerade und die Haupttribüne sind mehr als ein toller Blickfang. Bei diesem 5.Liga Spiel waren ca. 1.300 Zuschauer anwesend. Okay, in Hof ist die Konkurrenz nicht vorhanden. Aber man sollte das einmal mit Vereinen wie z.B. Göttingen 05 vergleichen. Dort waren in der Oberliga oft nicht mehr als 400 Zuschauer. Unter den ca. 1.300 Zuschauer waren auch ca. 30 erkennbare Gästefans. So verfolgte man eine ausgeglichene 1.Halbzeit. Das Niveau war allerdings dann durchaus auf 5.Liga. Hof sehr athletisch, der WFV technisch besser aber gegen die Kampfkraft der Hofer ergaben sich kaum Tormöglichkeiten. Der Schiedsrichter sorgte mit übertreiben kleinlichen „Pfiffen“ für ein recht zerfahrenes Spiel. Als alle mit dem 0:0 zur Halbzeit rechneten, gelang Hof die Führung. Nun gab es das eigentliche Highlight. Zur Halbzeit zogen die Hofer Supporter um. Hinter das andere Tor. Ich denke, das ist einmalig in Deutschland. So standen die WFVer und die Hofer in Halbzeit 2 „Nebeneinander“. So ergab sich ein witziges Bild. In der einen Kurve die Fahnen. In der anderen Kurve die Anhänger. Von den Hofern erfuhr ich, das es halt Tradition in Hof ist und man an der Tradition einfach festhält. Mit dem Seitenwechsel gewann das Spiel auch an Attraktivität. Vor allem die Hofer erzielten nun auch die notwendigen Tore. Der eingewechselte Spieler mit der Nummer 13 zeigte sich sehr ausgekocht und erzielte 2 Treffer zum insgesamt etwas zu deutlichen 4:0 für die Hofer. Von den Anhängern erfuhr man auch den Grund der „britischen Fahnen“ und der Rufe „Britannia“. Der Verein nannte sich von 1911 – 1914 FC Britannia Hof. Durch den Beginn des 1. Weltkriegs erfolgte die Neubenennung in „Bayern Hof“. Auch das zeigt eigentlich auf was für einer wechselvolle Geschichte der Verein zurückblickt. Dazu war ja der "eiserne Vorhang" früher nur 5km entfernt. Die Stimmung bei den einheimischen Anhängern war nun natürlich sehr gut. So wurde das Team abgefeiert und ich verabschiedete mich aus Hof. An dieser Stelle nochmals Dank an den Junior Hofer und den Macher der Homepage BHFC.DE, die mich jederzeit mit Informationen versorgten.
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Jürgen09.10.2004: Am heutigen Samstag ging es per Zug nach Leipzig. Man wollte dem Versuch des 1. FC Lokomotive Leipzig beiwohnen, in das Guiness Buch der Rekorde zu kommen. Hintergrund: Es gibt einen Eintrag in diesem Buch für die höchste Zuschauerzahl in der untersten Spielklasse eines Landes. Bisher wird dieser Rekord von einem argentinischen Verein mit ca. 9.000 Besuchern gehalten. In Leipzig sollte die Zuschauerzahl heute schon fünfstellig werden. So zumindest die Vorstellung des Veranstalters. Dazu ein schönes Spiel mit einem am besten zweistelligen Heimsieg für die Lok. Wie kommt es überhaupt dazu dass es einmal wieder den Verein 1. FC Lokomotive gibt und warum spielt dieser Verein in der 3. Kreisklasse Leipzig (11. Liga)? Der Vorgängerverein VfB Leipzig (letzte Saison noch in der Oberliga Nordost-Süd vertreten) mußte innerhalb kurzer Zeit zum zweiten Mal Insolvenz anmelden. Konnte man beim ersten Mal den Verein noch retten, war dies beim zweiten Mal nicht mehr möglich. So wurde der erste Deutsche Fußballmeister von 1903 aufgelöst. Vorher wurde von einigen Fans der 1. FC Lokomotive Leipzig wiedergegründet. Dieser Verein existierte schon zu DDR-Zeiten undwar zu dieser Zeit auch recht erfolgreich. Unvergessen in Leipzig die Teilnahme am Finale des Europapokals der Pokalsieger 1987, welches man recht unglücklich mit 0:1 gegen Ajax Amsterdam in Athen verlor. Dieser neue Verein übernahm vor allem die gesamten Jugendmannschaften sowie die Frauenmannschft, die aktuell in der 2. Bundesliga spielt. Die Herrenmannschaft mußte in der untersten Klasse neu beginnen, da Fusionen mit anderen Vereinen nicht geklappt hatten. Und hiermit begann eigentlich das Unglaubliche. Es mußte eine komplett neue Mannschaft aufgebaut werden. Hierzu bewarben sich über 100 Fußballer, die teilweise von Vereinen kamen, die 4 Ligen höher spielen. Dazu kommen Spieler wie der Stürmer Uwe Trommer (Bundesligaerfahrung mit dem VfB Leipzig) oder Henning Frenzel (62 Jahre, 56 Länderspiele für die DDR). Heute als „Gaststar“ auch noch Heiko Scholz (Co-Trainer beim Zweitligisten MSV Duisburg). Alles in allem eine Mannschaft, die für diese 11. Liga viel zu stark ist. Die nächste Überraschung wartete dann beim ersten Heimspiel. Im Pokalspiel kamen rund 3.500 Zuschauer ins Bruno-Plache-Stadion. Auch liegt der aktuelle Zuschauerschnitt nach den Heimspielen (ohne das heutige) bei über 3.000 (einkalkuliert waren knapp 300 pro Spiel). Auswärts wird man bisher auch von immer mindestens 1.000 Fans begeleitet. Eigentlich unvorstellbare Zahlen in einer solchen Spielklasse. Dazu kommt ein Gesamtetat des Vereins von ca. 400.000 Euro, der durch die Zuschauerzahlen wohl schon jetzt für die gesamte Saison gedeckt ist. Die Fans haben anscheinend ihre alte neue Heimat wiederentdeckt. Und heute nun sollte der große Tag kommen. Man spielte in der alten Heimstätte Zentralstadion, wo man seine größten Erfolge feierte und wo viele internationale Klubs ihre Visitenkarte abgaben. Das „neue“ Zentralstadion wurde für die WM 2006 errichtet und faßt heute genau 44.345 Zuschauer. Dieses Stadion ist in das alte Zentralstadion (100.000 Plätze) hineingebaut worden. Beim Betreten des Stadions kann man die alten Ränge auch noch deutlich erkennen, auch wenn diese mittlerweile gebrünt worden sind. Da der Andrang heute so groß war, mußte der Anpfiff um eine halbe Stunde nach hinten verlegt werden. Diesen Anpfiff erlebten dann um 14:30 Uhr 12.421 Zuschauer, so dass der alte Rekord geknackt sein sollte und der 1. FC Lokomotive Leipzig seinen Eintrag im Guiness Buch der Rekorde sicher haben sollte. Die Stimmung im weiten Rund war super. Die Lok-Fans wollten gar nicht aufhören zu singen. Es gab FCL-Wechselgesänge, eine musikalische Pausenshow, die an frühere Zeiten erinnerte sowie die neuen Lok-Nummerngirls zu bewundern. Diese Nummergirls mit blauen Perücken und blauen Stiefeln sowie recht knapper gelber Kleidung waren dann wohl auch die Attraktion für die in- und ausländischen Medien. Immer wieder mußten sie ihre Tafeln mit dem aktuellen Spielstand oder der Aufschrift LOK hochhalten, um damit abgelichtet oder aufgenommen zu werden. Stadion bietet wie schon erwähnt 44.345 Zuschauern Platz. Es ist komplett überdacht und versitzplatzt. Die Sitzschalen sind in hell- und dunkelblau gehalten und erinnern vom Muster her an den Wellengang des Meeres. Im regulären Spielbetrieb trägt hier der FC Sachsen Leipzig seine Heimspiele in der Oberliga Nordost-Süd aus. Hier sind bisher im Schnitt ca. 6.000 Zuschauer dagewesen, die die Hoffnung haben, zur neuen Saison wieder in der Regionalliga zu spielen. Für den 1. FC Lokomotive war es heute (ersteinmal) nur ein Gastspiel. Alle vorherigen und weiteren Heinspiele der Saison wurden bzw. werden in der Heimat Probstheida (Bruno-Plache-Stadion) ausgetragen. Fast untergegangen wäre in diesem ganzen Trubel das heutige Spiel gegen den SC Eintracht 09 Großdeuben II. Die Spieler konnten einem schon fast leid tun. Ersteinmal spielte man in grün-weiß, den Vereinsfarben des allseits geschätzten Ortsrivalen FC Sachen Leipzig, was die heimischen Fans auch umgehend akkustisch mitteilten. Dazu hatte man kaum eine Chance gegen die auch spielerisch klar überlegenden Lokspieler. Der Platz an sich schien mit Sand bestreut worden zu sein, machte aber ansonsten einen recht guten Eindruck. Dazu gab es heute neben einem Schiedsrichter sogar zwei Assistenten, was in dieser Liga normalerweise nicht der Fall ist. Letztendlich reichte es aber „nur“ zu einem 8:0-Heimerfolg. Und dies obwohl der Trainer der Mannschaft sogar Handicaps auferlegt (Zu null spielen, eine bestimmte Anzahl der Tore soll per Kopf erzielt werden, etc.). Wobei ein heute höheres Ergebnis durchaus möglich gewesen wäre, wenn man seine Chancen genutzt hätte. Doch auch so ist man weiterhin ungeschlagener Tabbelnführer und man kann bei diesem Potenzial eigentlich nur hoffen, dass die Loksche recht schnell wieder nach oben kommt. Zumindest hat man sich heute auch bei den neutralen Zuschauern wieder zurückgemeldet. Der ein oder andere wird daher vielleicht auch das nächste Heimspiel besuchen. Torsten
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