21.8.1999, 14.30
Hallo Sonntag vom 22.8.1999
HANNOVER (hh). Das war Balsam für die leidgeprüfte Arminen-Seele. Mit einem 5:1- Sieg gegen Regionalligaaufsteiger Göttingen 05 rühren die Bischofsholer die ersten Saisonpunkte ein, befreiten sich endlich vom letzten Tabellenplatz.
Schon nach vier Minuten die Führung. Jörg Brüning kann nach Fehler von 05-Torwart Chimiuc zum 1:0 abstauben. Es war in zwei Jahren das erste Tor des Abwehrspielers für seinen Klub. Und es sollte noch besser kommen für den 25-Jährigen.
Doch zuerst wieder düstere Mienen bei den 850 Zuschauern. In einen Torschuß des Ex-96ers Tobias Dietrich lief Santos hinein, lenkte den Ball per Kopf ins Netz - Ausgleich (16.). "Ein typisches Arminen-Gegentor". urteilte SVA-Trainer Rainer Behrends hinterher. Kurz danach Arminia weiter im Pech. Jens Böhm verdrehte sich bei einer Flanke das Knie, musste ausgewechselt werden. Montag geht's für den Libero zur Kernspintomografie.
Doch Arminia steckte nicht auf. Beim 2:1 durch Erdmann (30.) half der schwache Schiri Otten aber kräftig nach. Beim Zuspiel von Brüning stand der lange Stürmer gute drei Meter im Abseits, doch der Pfiff blieb aus. Die schwachen Göttinger waren geschockt und die "Blauen" nutzten das eiskalt aus. Skerdi Bejzade schob den Ball herrlich in den freien Raum zu Dennis Weiland, der zog nach innen, und schlenzte den Ball ins Tor (39.). Mit dem Pausenpfiff sogar das 4:1. Scheurer ließ vom Kopf abtropfen und wieder war Brüning zur Stelle. "Nach aller Kritik, die wir in den letzten Wochen einstecken mußten, war das wie eine Erlösung", freute sich Brüning, der zehn Minuten vor Schluß mit viel Beifall ausgewechselt wurde.
In der Pause dennoch Skepsis bei SVA-Manager Rüdiger Uphoff: "Gewonnen haben wir noch lange nicht." Und richtig: Nach einem Scholz-Rempler gegen Muratovic zeigte der Unparteiische auf den Elfmeterpunkt (63.). Stanko verwandelte auch, aber Otten ließ wiederholen. Grund: Göttingens Santos war zu früh in den Strafraum gelaufen. Den zweiten Versuch hielt Torwart Eggers.
Den Schlußpunkt der torreichen Begegnung setzte Routinier Robert Scheurer mit einer Bogenlampe zum 5:1-Endstand (88.). Da spielte Göttingen nur noch mit zehn Mann - Mehes hatte Rot gesehen.
"Endlich haben wir gezeigt, das wir eine Einheit sind", so Behrends erleichtert. "Unser Ziel bleibt nach wie vor Platz 6."
Fotos: Oheim
Rackerte unermüdlich: Routinier Scheurer (li.). Erdmann im Zweikampf (mi.). Erdmann reißt nach dem 1:0 die Arme hoch (re.).