4.12.1999, 14.00
Nach 18 Spieltagen hat sich die Spreu schon etwas vom Weizen getrennt.
Wenig überrachend: Mit Osnabrück, Bremen, Lübeck, Wilhelmshaven und Braunschweig stehen finanzstarke Favoriten oben in der Tabelle. Lediglich Cloppenburg ist hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Dafür hat sich Lüneburg in der Spitzengruppe etabliert.
Meister VfL Osnabrück bleibt das Maß aller Dinge. Das angriffsstärkste Team der Liga (42 Treffer, zwölf von Jacek Janiak) ist zu Hause noch unbesiegt (sieben Siege, ein Remis). 18 Auswärtspunkte sind ebenfalls Spitze. Selbst beim Kartenspiel zuletzt in Nordhorn (drei von fünf Platzverweisen gegen Osnabrück) wurde ein 0:2-Rückstand in der Endphase aufgeholt. Die Mannschaft ist offenbar weiter gereift und wird nur schwer von der Spitze zu verdrängen sein. Dies könnte vielleicht dem Bremern gelingen. Trainer Frank Neubarth soll zwar vorrangig Talente fördern (in der vergangenen Saison schafften vier junge Amateure den Sprung zu den Profis), das reicht aber zu Rang zwei.
Vize-Meister Lübeck hat erneut die heimstärkste Elf der Liga (27 Punkte). Auch das kleine "Sturm-Tief"" scheint vorbei zu sein: Bärwolf (zwölf Treffer) und Hirschlein (zehn) treffen wieder tierisch gut. Sechs Punkte hinter Osnabrück, da ist noch nichts verloren.
Lüneburg auf vier - die Überraschung! Nach einer zwischenzeitlichen Serie von zehn Siegen aus elf Partien haben sich die wackeren Heidestädter oben etabliert. Ihr größtes Plus: Marinus Bester der beste Stürmer der Liga (17 Tore).
Wilhelmshaven und Top-Favorit Braunschweig stehen ebenfalss erwartungsgemäß oben. Beide müssen sich aber weiter anstrengen. Denn falls der Nord-Meister nicht aufsteigen sollte und St. Pauli aus der 2. Liga absteigt, muß man mindestens Fünfter werden, um sich für die neue dritte Liga zu qualifizieren.
Auch andere Mannschaften haben vor der Saison kräftig investiert. Doch in der Regel weniger als die, die oben stehen. Ausnahme Cloppenburg: Der vermeintliche Liga-Krösus spielt allzu oft Remis (zehn Mal) und findet sich deshalb nur auf Rang acht wieder. Angesichts ihres großen Potentials ist für die Cloppenburger aber noch alles drin.
Genauso wie für Holstein Kiel. Dazu müssen die sogenannten "Störche" von Trainer Michael Lorkowski jedoch Aussetzer wie am 16. Spieltag abstellen: 0:1 beim vorher sieglosen HSV. Für die restlichen Teams gilt: Weiter arbeiten und auf die notwendige Serie hoffen. Das tun Celle, Norderstedt und Arminia. Nur in Meppen (Platz 13) sieht man das ein wenig anders. Trainer Theo Bücker (seit zwei Monaten im Amt) zählt seine Mannschaft "zu den Verfolgern von Osnabrück" - trotz des Rückstandes von 18 Punkten!
Dazu gehören die letzten vier Teams aber nicht mehr. Mit St. Pauli und Bremerhaven (50 Gegentore!) stehen gleich zwei Aufstei- ger unten. Letztere warten wie auch Oldenburg immer noch auf den ersten Heimerfolg. Was beim ehemaligen Zweitligisten los ist, ist eigentlich gar nicht zu verstehen. Der Trainerwechsel (Wolfgang Steinbach für Willi Belke) hat auch noch nichts verbessert. Schlußlicht ist der HSV, in Anbetracht der Möglichkeiten des Kaders (Profibedingungen) auch eine Überraschung. Und davon wird es in der zweiten Saisonhälfte sicher noch einige geben.
Vorschau auf das heutige Spiel
die Bilanz der Hinrunde
Spielervorstellung: Halil Büyüktopuk