15.4.2000, 14.00h
Eine unglückliche Niederlage des SV Arminia. Die Lübecker machten in der Anfangsphase Druck und kamen auch zu einigen Chancen (einmal trafen sie den Pfosten). Durch einen Sonntagsschuss gingen die Hanseaten in Führung, doch Maik Pertile schaffte postwendend per Handelfmeter den Ausgleich für das Götterteam. Leider gelang den Marzipanstädtern kurz vor der Pause durch ein weiteres Traumtor (aus Lübecker Sicht, ich fand es eher alptraumhaft) die erneute Führung, denn gerade begann der SVA das Spiel besser in den Griff zu kriegen. Nach dem Wechsel spielte nur noch Arminia, die Lübecker warteten auf Konter. Erstaunlicherweise schickte der zuweilen bizarr leitende Schiedsrichter Marko Schwabe nach einem Allerweltsfoul vom Platz, zuvor hatte der Offizielle Lübecker Attacken, die man eher beim Catchen auf dem Schützenplatz vermutet hätte, ungeahndet gelassen. Am Spiel änderte sich trotzdem nichts. Arminia spielte auch in Unterzahl offensiv und hatte auch Möglichkeiten zum Ausgleich, allerdings blieben die Hansestädter mit ihren Kontern stets gefährlich, allein Hirschlein hätte zweimal treffen müssen, doch seine Versuche waren ebenso kläglich wie seine Frisur. Die Chancen von unserem Team waren ebenfalls hochkarätig und die Gäste mussten sich bei ihrem Keeper bedanken, dass sie das 2:1 über die Zeit retteten. Etwas merkwürdig waren übrigens einige der Lübecker Anhänger gewandet, sie wähnten sich offensichtlich bei einem Länderspiel und nicht in der Regionalliga Nord, denn anders sind die Deutschland-Schals dieser Gestalten nicht zu erklären, haben Nationalfarben doch bei Vereinsspielen meiner Meinung nach nichts zu suchen.
DIRK
hallo SONNTAG, 16.04.2000
HANNOVER (hh/fo). Erneute Niederlage für Arminia. Gegen den VFB Lübeck verlor die Mannschaft von Rainer Behrends mit 1:2 (1:2). Dabei hatten die "Blauen" das Pech, zwei absolute Traumtore hinnehmen zu müssen. Insgesamt war Lübeck vor 850 Zuschauern das aktivere Team. Bereits in der 12. Minute das 0:1, als Türkmen mit einen fulminanten 17-Meter-Schuss Arminen-Torwart Lars-Oliver Eggers keine Chance ließ. Nur zwei Minuten später der Ausgleich durch Maik Pertile, der einen Handelfmeter souverän verwandelte. Kurz vor der Halbzeit jedoch der erneute Rückstand, als Lübecks Andreas Wieczorek aus 18 Metern unhaltbar traf. "Schade, wir haben eigentlich sehr gut mitgehalten und mussten uns nur durch zwei Taumtore geschlagen geben", trauerte Arminen-Manager Rüdiger Uphoff den verlorenen Punkten nach.
Neue Presse, 17.04.2000
In einem ruppigen Spiel wehrten sich Arminias Feierabend-Fußballer nach Kräften, am Ende hatten aber wieder die Lübecker Profis gewonnen - 1:2. Beide Teams werden sich zum Glück so schnell nicht wiedersehen.
VON STEPHAN SCHMIDTCHEN
HANNOVER. Das müsste jedenfalls im Interesse der Gesundheit aller Spieler sein. 90 Minuten wurde "nur gehalten, geschubst und getreten" (Lars Reuther), als gäbe es für Fouls Prämien. Dabei hatte der Tabellendritte "die Titelträume längst begraben" (VFB Trainer Uwe Erkenbrecher), und Arminias Weg in Liga vier steht schon seit Wochen fest. Doch die Gäste begannen forsch. Ibrahim Türkmen traf den Pfosten (5.). Das 0:1 fiel durch den nächsten Gewaltschuss von Türkmen (12.). Zuvor hatten es drei Arminen nicht geschafft, Torjäger Daniel Bärwolf den Ball abzunehmen. Die Führung währte aber nicht lange. Nach einer Ecke spielte Kai Achilles Handball - Arminias Maik Pertile verwandelte den fälligen Elfmeter gewohnt sicher (14.). Die Bischofsholer waren nun gleichwertig. Marko Schwabe wäre per Volleyschuss fast die Führung geglückt (20.). Die gelang dem VFB kurz vor der Pause durch den besten Lübecker Andreas Wieczorek. Pech für Reuther, der danach an der Leiste verletzt raus musste. Nach dem Wechsel wurde das Spiel noch härter. Schwabe (68.) sah "zu Recht Gelb-Rot", Lübecks Mbwando kurz vor Ende Rot. Arminia probierte es zu oft nur mit langen Bällen in die Spitze. Skerdi Bejzade und der eingewechselte Joe Yankson hatten die besten Gelegenheiten. Auf der Gegenseite scheiterte Oliver Hirschlein mehrmals. "Uns wurden die Grenzen aufgezeigt", meinte Manager Rüdiger Uphoff anschließend. Dann gab es die letzten Personalentscheidungen. Timm Sabatino bekommt keinen neuen Vertrag (er hat ein Angebot aus Ricklingen). Halil Büyüktopuk geht möglicherweise zum SC Langenhagen, er lehnte Arminias Angebot ab. Eine endgültige Zusage gab es dagegen von Mirko Knörenschild.
Noten: Eggers 2, Fiedler 3, Pertile 2, Reuther 3, Ibanez 3, Brüning 3, Schwabe 4, Bejzade 3, Muzzicato 4, Knörenschild 5, Erdmann 4.
Kicker, 17.04.2000
Lübeck erwischte den besseren Start und zeigte sich in der ersten Halbzeit als das Team mit der besseren Spielanlage. Doch schnell machte sich ein Manko bemerkbar. Dengel und Bärwolf waren bei ihren Bewachern gut aufgehoben, Torchancen ergaben sich nur durch Distanzschüsse. Arminia zeigte sich kämpferisch und war vor allem bei den Standardsituationen, durch Muzzicato getreten, gefährlich. Und so waren die Treffer fast ein Spiegelbild dessen. Türkmen aus 16 Metern und Wieczorek mit einem 20-Meter-Sonntagsschuss unter die Latte für die Hanseaten sowie Pertile mit einem Strafstoß nach Handspiel von Achilles sorgten bereits vor der Pause für das Endergebnis. Nach der Pause wurde es turbulent. Und das lag zum einen daran, dass beide Teams großzügig mit ihren Torchancen umgingen und den guten Torhütern Eggers sowie Schäfer zahlreiche Gelegenheiten boten, sich auszuzeichnen. Allein Hirschlein scheiterte zwei Mal alleinstehend vor dem Arminentor ziemlich kläglich. Zum anderen hatte Schiedsrichter Maik Gielow einen ganz schwachen Tag erwischt und Mühe, der aufkommenden Hektik in den zweiten 45 Minuten Herr zu werden. Und so konnten alle letztlich froh sein, dass Gielow in seinen Entscheidungen inkonsequent war. Sonst wären nach den von ihm gezeigten Bewertungsmaßstäben mehr als zwei Platzverweise möglich gewesen. Dieter Kösel
HAZ, 17.04.2000
Hannover (kös). Erneut hat es nicht geklappt: Auch im sechsten Aufeinandertreffen beider Teams in der Fußball-Regionalliga konnte Arminia Hannover gegen den VFB Lübeck nicht gewinnen. Mit 1:2 (1:2) verloren die "Blauen" ihr Heimspiel. Können die Bischofsholer den Verlust der Punkte noch verkraften, so bleibt die Frage, ob sie in der nächsten Saison den Weggang von Benedetto Muzzicato wegstecken können. Arminias Spielmacher soll einen Vertrag beim 1. FC Nürnberg unterschrieben haben. "Die Niederlage wirft uns nicht um. Da bin ich auch nicht sauer", erklärte Arminen-Trainer Rainer Behrends. Seine Spieler hatten gekämpft und besonders in der 2. Halbzeit genug Torchancen, um zumindest ein Unentschieden zu erreichen. Danach hatte es zur Pause noch nicht ausgesehen. Die Lübecker zeigten bis dahin die eindeutig bessere Spielanlage. Auch wenn ihre Stürmer Bärwolf und Dengel bei Lars Reuther (er schied in der 40. Minute auf Grund einer Zerrung aus) und Tobias Fiedler in den besten Händen waren, so hatte Arminias guter Torhüter Lars-Oliver Eggers bei Distanzschüssen alle Hände voll zu tun. Doch bei den Lübecker Treffern durch Türkmen und Wieczorek war er machtlos. Arminia war zunächst nur bei Standardsituationen gefährlich und kam durch Maik Pertile per Elfmeter nach einem Handspiel von Achilles zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Dass es nach der Pause turbulent wurde, lag weniger daran, dass beide Teams gute Torchancen vergaben, sondern am schwachen Schiedsrichter Maik Gielow. Die Platzverweise für Marko Schwabe ("Das Foul war amateurhaft von mir") und Lübecks Mbwando nach einer rüden Attacke gegen Bejzade waren jedoch nicht zu bemängeln. "Wir haben die Ausfälle von Reuther, Schwabe und Muzzicato nicht verkraftet", bilanzierte Behrends. Der Name Muzzicato erweckte in diesem Zusammenhang schon Erstaunen. Sicherlich hatte der junge Mann nicht seinen besten Tag erwischt und setze kaum Akzente. Bei Ecken oder Freistößen, lange ein Manko der "Blauen", war Muzzicato hingegen einer der stärksten Akteure. "Ich habe Mist gespielt", zeigte sich der 21-Jährige einsichtig. Doch das erklärte nicht die Härte der Kritik. Behrends hatte sich wohl geärgert, dass die Gerüchteküche ausgerechnet vor der Lübeck-Partie verlauten ließ, dass Muzzicato den Verein verlassen wird. So etwas stört die Konzentration vor dem Spiel und wirkt sich auf die Leistung aus. Es gibt aber auch eine erfreuliche Personalie. Mirko Knörenschild hat seinen Vertrag bei den "Blauen" mündlich verlängert. Auch Halil Büyüktopuk hat ein Angebot bekommen, es aber abgelehnt. "Ich habe einem anderen Verein zugesagt", erklärte der Mittelfeldspieler. In diesem Fall wird spekuliert, dass er nach Svetoslav Uvaliev der zweite Armine beim TSV Havelse werden könnte, zumal er dort bereits in der Jugend spielte. Timm Sabatino wird von den Arminen keinen neuen Vertrag erhalten.
Beste Arminen: Eggers, Pertile, Ibanez.
Bild Hannover, 17.04.2000
Arminias Jörg Brüning steht bei 96 auf dem Einkaufszettel. Aber jetzt gibt es Konkurrenz: Braunschweig hat Interesse, Manager Dirk Holdorf beobachtete ihn beim 1:2 gegen Lübeck. Lübeck schaffte den Sieg mit zwei Distanzschüssen. Pertile glich zwischenzeitlich mit einem verwandelten Elfmeter aus. Dann wurde es bunt. Gelb-Rot für Schwabe, Rot für Lübecks Mbwando. Bei Gundel (trat gegen Bejzade nach) und Bärwolf (brutales Foul an Ibanez) drückte Schiedsrichter Gielow (Hamburg) noch beide Augen zu. bob.