29.8.1999, 18.00
HAZ vom 28.8.1999
"Nur die ganz großen Kenner der Fußballszene erwarten einen Sieg von uns", scherzt Jürgen Scholz, Mannschaftskapitän von Arminia Hannover. Er und seine Mannschaft treten am Sonntag zum Punktspiel beim VfL Osnabrück an. Spielbeginn ist um 18 Uhr. Nicht nur Scholz weiß: Beim Tabellenführer der Fußball- Regionalliga hängen die Trauben sehr hoch, an der Bremer Brücke träumt man von der 2. Bundesliga.
Respekt haben die "Blauen", jedoch keine Angst. Warum auch? In den bisherigen vier Begegnungen in der Regionalliga gab es zwei Unentschieden und zwei knappe 0:1-Niederlagen. Zuletzt unterlagen die Osnabrücker den Arminen nach Elfmeterschießen mit 3:4 in einem Vorbereitungsspiel. Auch wenn das kein Maßstab für die morgige Partie ist, es hat den Arminen gezeigt, was möglich ist. "Wir müssen uns vor niemandem verstecken. Gegen die großen Mannschaften ist unser Team noch nie eingebrochen und hat immer gut ausgesehen," weiß SVA-Manager Rüdiger Uphoff.
Wenn da nur nicht die lange Verletztenliste wäre. "Es wird immer schlimmer. Und vor allem trifft es immer die Spieler, die gerade wieder mit guten Leistungen den Sprung geschaft haben," sagt Trainer Rainer Behrends. Da ist zum Beispiel Jörg Brüning. Beim 5:1-Sieg über Göttingen 05 schoss der Mittelfeldspieler zwei Tore und bereitete eins vor. Er zog sich im NFV-Pokalspiel beim SV Südharz eine Fußverletzung zu und fällt aus. Dazu kommen Jens Böhm mit Innenband- und Kapselriss, Patrick Grün (Muskelfaserriss) und Joe Yankson (Knöchelverletzung). Bei Mirko Knörenschild (Leistenbeschwerden) und Tobias Fiedler nach gerade überstandener Grippe hofft Arminias Trainer noch auf einen Einsatz.
Behrends will sich etwas einfallen lassen. "Dieses Spiel macht Spaß, weil man da etwas über Taktik machen kann. Vielleicht gibt es bei uns ja einen Riesenüberraschung in der Aufstellung, und einige agieren auf Positionen, die sie lange nicht gespielt haben", sagt Behrends, der sich noch nicht in die Karten schauen lassen will.