Regionalliga Nord
16. Spieltag: SV Arminia Hannover - Eintracht Nordhorn 2:1
14.11.1999, 14.00
NP vom 15.11.1999Talent Smak darf nach Siegtor heiraten
Behrends-Team erst gehemmt, dann hemmungslos
Darauf musste Arminias Markus Smak lange warten: Gegen Nordhorn stand das 20-jährige Talent erstmals in der Startelf, und nach seinem Siegtor darf er Freundin Anja heiraten. Denn deren Vater Gerd Füllkrug (Trainer von Borussia) war "nun vollends überzeugt". Die Fans freuten sich über den wichtigen 2:1-Arbeitssieg.
Nach dem 0:7 am Mittwoch in Lüneburg probierte es SVA-Coach Rainer Behrends gestern mit vier Neuen: Ibanez (meldete Torjäger Zeqo ab), Smak, Sabatino, Yankson. Frischen Wind brachte das in der ersten Hälfte jedoch nicht. Im Gegenteil, die Bischofsholer wirkten gehemmt. Dagegen hatte Nordhorns Sadovic keine Hemmungen, auf das Arminen-Tor zu schießen. Sein erster Versuch war gleich ein Volltreffer, den zweiten wehrte Schlussmann Eggers gekonnt ab. In der Folge standen die Arminen vor dem Problem, das Spiel machen zu müssen. Die Emsländer konterten nur noch, Goolkate hätte fast erhöht (36.).
Zum Glück war dann Pause. Die hatte Arminia offensichtlich gut getan. Endlich wurden Zweikämpfe gewonnen, Markus Erdmann verteilte geschickt die Bälle, der eingewechselte Knörenschild sorgte im Sturm für Wirbel - und auch die Abwehrleute machten Dampf nach vorn. Zunächst scheiterten Knörenschild und Weiland an Schlussmann Cordes, doch gegen den Elfmeter von Maik Pertile war er machtlos - 1:1 (50.). Nordhorn brachte nun nicht mehr viel zu Stande. Ein Schuss von Zeqo, das war alles.
Die Bischofsholer erkämpften sich weitere Chancen. Knörenschild köpfte erst drüber, bereitete dann das Siegtor vor - Smak hatte keine Mühe, was ihm den Segen vom künftigen Schwiegervater Füllkrug einbrachte.
Das Spiel war jedenfalls entschieden. Es gab nur noch viel Hektik, von der sich der unsichere Schiedsrichter anstecken ließ (er zeigte elf mal Gelb). "Das war ein hart erkämpfter Sieg", war Behrends erleichtert. Präsident Klaus Reuper: "Jetzt brauchen wir die Saison doch noch nicht abzuhaken." Und Torschütze Smak meinte: "Jetzt träume ich erstmal."
Foto: zur Nieden
Hart im Nehmen: Arminia Spielmacher Dennis Weiland (links) lässt sich von Herion Novaku
nicht vom Erfolgskurs abbringen.
Eggers 3 - Pertile 2 - Reuther 2, Ibanez 3 - Smak 3, Schwabe 2 (72. Uvaliev), Sabatino 4 - Erdmann 2 , Weiland 3 - Yankson 4 (46. Knörenschild 3), Bejzade 4
Tore: 0:1 Sadovic (15.) bekommt einen abgewehrten Freistoß auf den linken Fuß und trifft mit einem abgefälschten Schuss aus 18 Meten.
1:1 Pertile (50.) verwandelt auch seinen vierten Foulelfmeter (Milosevic an Erdmann) in dieser Saison.
2:1 Smak (75.) schiebt nach einer Kombination mit Weiland und Knörenschild aus Nahdistanz ein.
Zuschauer: 500
Schiedsrichter: Hems (Norderstedt)
Gelbe Karte: Ibanez, Schwabe, Reuther, Bejzade, Uvaliev, Knörenschild -
Milosevic, Minich, Zeqo, Shulku, Schmidt
Für Arminias Brüning ist das Jahr gelaufen
Nach dem 2:1 gegen Nordhom will Arminia noch mal angreifen. Der Rückstand auf den wichtigen sechsten Platz beträgt neun Punkte, bis zur Winterpause sind es noch vier Spiele. "Wenn wir drei gewinnen, geht vielleicht noch was", glaubt Präsident Klaus Reuper.
Trainer Rainer Behrends sieht "auch noch eine kleine Chance". Allerdings müsse sich die Mannschaft noch erheblich steigern. Dem Team fehle die Konzentration über die gesamte Spielzeit, so Behrends.
Von den vier Talenten in der Starteif hätten nur Markus Smak (erzielte das Siegtor) und Marcel Ibanez ihre Chance genutzt. Timm Sabatino müsse selbstbewusster auftreten, fordert der Coach. Warum Stürmer Joe Yankson kaum Akzente setzt, "weiß ich auch nicht", sagt Behrends.
Derweil ist für Jörg Brüning das Jahr gelaufen - das Außenband im rechten Knöchel ist gerissen.
NP vom 18.11.1999Erfolg durch Rotation
Bei Arminia wird immer schneller rotiert. Trainer Rainer Behrends baut seine erste Elf schon seit einigen Wochen ständig um.
Nicht zum Nachteil: In den vergangenen acht Partien gab es nur zwei Niederlagen. Vier Akteure haben alle Spiele mitgemacht: Erdmann, Weiland, Pertile und Eggers. Behrends: "Nach dem schwachen Start habe ich meine Philosophie geändert." Dadurch hätte sich "auch die Stimmung im Kader verbessert, denn jeder hat eine reelle Chance." Nur Halil Büyüktopuk nicht. Der 23-Jährige wurde nicht mal bei Einwechselungen berücksichtigt. Behrends strafte den Türken wegen dessen Kritik ab.
Pressestimmen:
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