4.9.1999, 14.30
HAZ vom 6.9.1999
Hannover. Für eine Mannschaft vom Tabellenende kann ein Unentschieden schon ganz hilfreich sein. Für eine Mannschaft, die einen Platz im oberen Tabellendrittel als Ziel hat, ist ein Punkt - zumal auf eigenem Platz - zu wenig. Die geplante Aufholjagd des SV Arminia musste beim 1:1 (0:1) gegen den SV Meppen vorerst verschoben werden.
Die Gäste aus dem Emsland - den Sieg gegen Braunschweig noch in guter Erinnerung, das Pokalspiel gegen Bayern München vor Augen - waren nicht mit dem Ziel nach Bischofshol gekommen, um einen Punkt zu entführen. "Wir hat- ten, uns schon einen Sieg in Hannover ausgerechnet", gab SV-Trainer Rainer Persike zu. Seine Mannschaft hatte es versäumt, den Vorsprung nach dem Führungstreffer auszubauen und die Weichen auf Sieg zu stellen.
In den ersten 45 Minuten traten die Bischofsholer ähnlich ängstlich auf wie bei der l:3-Auftaktniederlage gegen Celle. Es gab reihenweise Fehlpässe, im Mittelfeld wurde der Ball - wenn er schon einmal den eigenen Mann erreichte - erst einmal gestoppt, dann wurde geschaut und erst abgespielt, wenn die Offensivspieler von der Meppener Abwehr längst abgeschirmt waren.
Nach dem Wechsel wurden die Arminen mutiger. Der eingewechselte Joe Yankson (Trainer Behrends: "Nach seiner Verletzung konnte er eigentlich nur geradeaus laufen") sorgte für etwas mehr Unruhe. Skerdi Bejzade, der sich etwas zurückfallen ließ, schien sich im offensiven Mittelfeld wohler zu fühlen als in vorderster Front.
Nach dem Ausgleich (wie anders, als nach einer Standardsituation?) und dem Platzverweis für Myyry hatten die "Blauen" fast 20 Minuten Zeit, doch noch die erhofften und eingeplanten drei Punkte einzufahren. Doch bis auf ein optisches Übergewicht - torgefährliche Szenen im Meppener Strafraum blieben Mangelware - sprang aus der numerischen Überzahl nichts heraus. Im Gegenteil: Die Meppener blieben bei ihren überfallartigen Angriffen - vor allem über die linke Seite - stets gefährlich. Schließlich hatten es die Arminen ihrem Torwart Lars-Oliver Eggers zu verdanken, dass sie nicht mit ganz leeren Händen dastanden.
So war Trainer Behrends, der aus den nächsten drei Begegnungen sieben Punkte gefordert hatte, auch nur mit dem kämpferischen Einsatz seiner Mannschaft zufrieden. Spielerisch muss sich das Team jedoch gewaltig steigern, wenn es in Bremerhaven endlich zum zweiten Saisonsieg reichen soll. Dann wäre es auch für die geplante Aufholjagd noch nicht zu spät.
Foto: zur Nieden
Flieger: Der Armine Tobias Fiedler (links) und der ehemalige 96er Jürgen Degen (SV Meppen) segeln am Ball vorbei.
Tore: 0:1 (23.) Röttger schießt aus rund 20 Metern unbedrängt von
seinem Gegenspieler Uvaliev ein. Vorausgegangen war ein flach hereingegebener
Eckball, den die Arminen-Abwehr zu kurz abgewehrt hatte.
1:1 (57.) Yankson schiebt den Ball nach einem Eckball von Weiland über die Linie.
Schiedsrichter: Martin Harborth (Braunschweig
Zuschauer: 850
Rote Karte: Myyry (69.) wegen Foulspiels an Bejzade
Beste Arminen: Bejzade, Weiland
Beste Meppener: Degen, Deters
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