24.10.1999, 15.00
HAZ vom 23.10.1999"Die Punkte", hatte Bayernstar Paul Breitner früher einmal sarkastisch angemerkt, "können wir eigentlich auch gleich mit der Post in die Pfalz schicken." Ähnlich wie der FC Bayern München bei zumeist erfolglosen Spielen in Kaiserslautem dürften sich - einige Klassen tiefer - auch die Regionalliga-Kicker des SV Arminia vor dem Auswärtsspiel am Sonntag beim VfB Lübeck fühlen.
"Der Tabellenzweite hat in dieser Saison auf eigenem Platz noch keinen Punkt abgegeben, ist insgesamt schon seit 16 Spieltagen an der Lübecker Lohmühle unbesiegt", rechnet Arminias Manager Rüdiger Uphoff vor. Schon ein Punktgewinn wäre seiner Meinung nach eine kleine Sensation. Doch schon in der vergangenen Saison standen die "Blauen" in Lübeck dicht vor einer Überraschung, als sie vom Schiedsrichter "ein klein wenig benachteiligt" (Uphoff) wurden. Patrick Grün lief damals ganz alleine auf den Torwart zu, bis er von einem Abwehrspieler von den Beinen geholt wurde, der für sein Foul die Rote Karte bekam. "Rot hätte er auch zeigen können, wenn er den Vorteil abgewartet hätte", sagt Uphoff und ärgert sich noch immer über die Szene, in der es für die "Blauen" nur einen Freistoß gab, der dann nichts einbrachte.
Diesmal könnte Patrick Grün nach überstandener Verletzung in Lübeck sein Comeback feiern. Für die Arminen, die sich in den vergangenen Spielen nicht als überaus treffsicher präsentierten, wäre der Angreifer sicher eine willkommene Alternative, zumal aus der Offensivabteilung Joe Yankson und Christian Falk verletzungsbedingt pausieren müssen. Außerdem lässt sich Markus Erdmann gerne etwas zurückfallen, weil die meisten seiner Gegenspieler den Rekordtorschützen der Arminen inzwischen bestens kennen und ihn keinen Augenblick aus den Augen lassen.
Vielleicht gelingt Erdmann ja - wie in den vergangenen Spielen schon öfters - ein Treffer aus der zweiten Reihe. Punkte per Post nach Lübeck schicken? "Das kommt überhaupt nicht in Frage", sagt Erdmann.