24.9.1999, 19.30
Hannoversches Wochenblatt vom 22.9.1999
Daheim verlor Arminia mit 1:2 gegen den 1. SC Norderstedt. Damit sind die Chancen, wieder in den Kampf um einen Qualifikationsplatz eingreifen zu können, derzeit auf ein Minimum gesunken. Freitag, 19.30 Uhr, tritt Arminia beim HSV an. Das HaWo sprach mit Manager Rüdiger Uphoff.
HaWo:
Ist nach der Niederlage gegen Norderstedt das Rennen um einen Qualifikationsplatz für die Blauen gelaufen?Uphoff:
Auf den ersten Blick ja. Mir selbst fehlt im Moment die große Hoffnung. Doch wenn ich da zwei Nächte drüber geschla- fen habe, wird es wieder besser werden. Wenn wir jetzt zwei oder drei Siege landen, sind wir wieder dabei. Im Fußball ist ein- fach alles möglich.
HaWo:
Arminia hat mit Rainer Behrends einen anerkannten Fachmann als Trainer und ein gut besetztes Team. Wie konnte es zu diesem Saisonverlauf kommen?Uphoff:
Über die Qualität der Mannschaft kann man streiten. Ich befürchte, wir haben im Moment nur sechs überdurchschnittliche Regionalligaspieler, der Rest ist Ligadurchschnitt. Das ist zu wenig für einen der vorderen Tabellenplätze.
HaWo:
Zuletzt sollte Brezina von 96 kommen. Der wollte, aber sein Berater nicht. Werden nun andere Spieler verpflichtet ?Uphoff:
Ich denke, Neuverpflichtungen machen im Moment wenig Sinn, zumal sich unsere lange Verletztenliste wieder gelichtet hat. Um die Qualität entscheidend zu steigern, müssten wir drei Spieler verpflichten. Da fehlen uns die Mittel, deshalb wäre ich persönlich dagegen. Bei Brezina war das etwas anderes, da wollte sich 96 erheblich an den Kosten beteiligen. Entweder wir punkten mit diesem Team oder nicht!
HaWo:
Laufen jetzt bereits die Planungen für die Oberliga?Uphoff:
Nein. Wir sollten die nächsten drei Spiele abwarten. Dann können wir eine Zwischenbilanz ziehen und sehen, wohin unser Weg führt.
HaWo:
Der Zuschauerzuspruch blieb bisher unter den Erwartungen. Bekommt Arminia zusätzlich noch finanzielle Probleme?Uphoff:
Bisher blieb der Zuschauerzuspruch bei vier Heimpartien, wir haben mit 1000 pro Spiel geplant, nur gegen Norderstedt unter den Erwartungen. Gegen Norderstedt war die Resonanz nach dem Auswärtssieg in Bremerhaven mit 500 Zuschauern allerdings enttäuschend. Das hängt auch mit einem Phänomen zusammen. Wir haben ein Sonntagspublikum. Zum anderen ist der vom Fernsehen verordnete 14-Uhr-Anpfiff für viele unserer Fans zu früh. Doch wir müssen uns den Vorstellungen des Fernsehens beugen, alleine um unseren Sponsoren gerecht zu werden.