24.9.1999, 19.30
Die Vorzeichen standen nicht schlecht: Nachdem Andi es geschafft hatte, sich auf etwa 200 Metern hoffnungslos zu Verirren, wir nur mit großer Mühe genügend Vehikel zum Transport der Invasion beschaffen konnten, wir uns am Allertal verfehlten, vor dem Elbtunnel in einen Stau kamen, der aus lauter HSV- und WOBDE-Fans bestand, die natürlich mit unserem ausgehängen Schal überhaupt nichts anzufangen wußten und wir uns schließlich vor dem Spiel noch eine kleine Stadtrundfahrt gönnten, erreichten wir - d.h. zunächst Lotti und ich - das "Stadion" mit etwa 15 Minuten Verspätung und in der sicheren Erwartung, sämtliche Unglücksfälle des Tages hinter uns gebracht zu haben.
Doch kaum hatte ich mein Banner aufgehängt und die bereits auf uns wartenden Bremerhavener begrüßt, als der Schiri auf den ominösen Punkt deutete. Ich habe nicht die geringste Ahnung, oder der Elfer berechtigt war, weil das ganze weit von mir entfernt passierte und ich mich noch nicht voll auf das Spiel konzentrierte. Nun wurde "Auge" Eggers erstmals seit langem wieder per Strafstoß überwunden und es stand 1:0.
Danach spielten die Hamburger eher stärker als unsere Jungs und ich erkannte, daß die Unglücksserie noch nicht abgerissen war. Über den Rest der ersten Hälfte will ich den Mantel gnädigen Schweigens betten ...
In der Pause verschwanden die Bremerhavener in einer nahegelegenen Kneipe um dort Gerstenkaltschale nachzutanken, somit blieb ihnen der Anblick der ersten Minuten der zweiten Hälfte erspart. Die begann nämlich mit einer Katastrophe: Nach einem Freistoß aufgrund einer Fehlentscheidung des Schiris kamen 5 Hamburger frei zum Kopfball, einer davon traf den Ball und schon stand es 2:0. Das war wohl ein kollektiver Tiefschlaf!
Plötzlich jedoch ging nun ein Ruck durch die Mannschaft, die begann, Zweikämpfe zu gewinnen und die Hamburger endlich unter Druck setzte. Diese wußten sich meist nurnoch mit Fouls zu helfen. Hier hätte der Schiri, der nicht so schwach war, wie wir es gewohnt sind und uns nur leicht benachteiligte - man wird in dieser Hinsicht ja bescheiden, früher Karten verteilen müssen, dann hätten einigen unschöne Dinger in die Knochen wohl verhindert werden können!
Letztlich reichte es leider nur noch zum Ausgleich durch Dennis Weiland und Markus Erdmann. Schade, denn Chancen, das Spiel zu gewinnnen gabs durchaus. Immerhin blieb uns so die Schande erspart, den Hamburgern ihren ersten Sieg zukommen zu lassen. Die Zweite Halbzeit machte durchaus Mut und hoffentlich beginnt jetzt gegen Kiel die dringend notwendige Siegesserie!
Die Rückfahrt war absolut ruhig und ereignislos, da es uns gelang, vor Ende des Spiel der Schieberliga Hamburg zu verlassen.
Ein ganz großes Lob übrigens an dieser Stelle für die grandiose Idee, die Amateure zeitgleich mit den Profis spielen zu lassen. Warum konnte dieses Spiel nicht Samstag Nachmittag stattfinden ?
Cottbuser
Was für eine Fahrt. Durch das plötzliche Fehlen eines Mobils und einen Fall von eklatanter Mysteriösität wurden wir im Zeitplan um etliche Minuten zurückgeworfen, das hatte zur Folge das unser Gefährt Hamburg zwar rechtzeitig erreichte aber dann durch einen, von Besuchern des unbedeutenen Bundesligaspiels zwischen dem HSV (P) und dem VFL Wolfsburg verursachten, Stau erneut zum Stehen gezwungen wurde. Nur zwanzig Minuten nach dem Anpfiff betraten wir die Arena, die deutliche Ähnlichkeiten mit diversen Schulsportplätzen aufweist. Die anwesende Zuschauermenge (um die sechzig) war ein deutliches Plädoyer dafür, die Nachwuchsmannschaften der Profivereine eine eigene Liga ausspielen zu lassen. Bei unserer Ankunft stand es bereits 1:0 für die Hamburger, die einen, sicherlich durch eine Fehlentscheidung zustande gekommenen, Elfmeter erhalten hatten. So musste der SVA das Spiel machen und die Rothosen konnten auf Konter warten.
Arminia erarbeitete sich auch Chancen, doch kurz nach der Pause fiel das 2:0 für die Hansestädter. Wer jetzt gedacht hatte das Spiel wäre gelaufen sah sich getäuscht. Das Götterteam nach vorn gepeitscht von seinen mitgereisten Fans holte den Rückstand auf ( 2:1 Weiland, 2:2 Erdmann) und hätte fast noch den Sieg errungen, denn die nun müde wirkenden HSVer konnten nur noch mit Mitteln, für die das StGB geschaffen wurde, gegenhalten und so kam die Götterschar in der letzten Minute in den Genuss gegen Neun spielen zu können.
DIRK