02.08.2014, 18 Uhr
Neue Presse, 01.08.2014
Ari & Masur – das Kabinen-Interview
Morgen startet Aufsteiger Arminia Hannover in die Oberliga-Saison. Um 18 Uhr wartet Aufstiegskandidat U.L.M. Wolfsburg. NP-Volontärin Jacqueline Wynes traf vorab Neuzugang Mehmet Ari (23) und Torjäger Björn Masur
Beim 5:1-Finalsieg im Porta-Pokal gegen Ramlingen habt ihr ordentlich zugeschlagen: Mehmet hat drei Torvorlagen gegeben, Björn hat sie eiskalt dreifach verwertet. Seid ihr Arminias neues Traumduo?
Ari: Wir sind definitiv ein starkes Duo, aber noch kein Traumduo. Aber im Finale hat das schon super gepasst.
Masur: Ich denke auch, dass es zwischen Mehmet und mir schon sehr, sehr gut passt. Mal sehen, wie sich das noch entwickelt.
Orientiert ihr euch denn am Bayern- Dreamteam „Riberwoski“ (zusammengesetzt aus Ribéry und Lewandowski, d. Red.)?
Ari: Nee! Ehrlich gesagt: nee! Aus dem Alter bin ich wohl raus ...
Masur: Aber natürlich hat man immer noch sein Idol, das man bewundert. Für mich war und ist das Zinedine Zidane.
Ari: Gut, also dann sag ichs auch: Für mich gabs nie einen besseren als Ronaldinho (lacht).
Beides feinste Techniker – welchen Anspruch habt ihr denn an euch?
Ari: Also, ich erwarte vom Björn, dass er mindestens die 15-Tore- Grenze knackt ...
Masur: Dann muss Mehmet mir von meinen 15 Toren aber mindestens zehn auflegen und selbst auch noch mal zehn schießen!
Als ehemaliger Jugendspieler von Werder Bremen solltest du das hinbekommen, oder Mehmet?
Ari: Stimmt. Wobei du eine wichtige Station vergessen hast: Ich habe bis 2010 auch zwei Jahre bei der U 19 von 96 gespielt ...
Und die Blauen wollten dich trotzdem haben?
Ari: Ja absolut! Ich war auch ziemlich überrascht, aber ich wurde ab dem ersten Probetraining sehr positiv aufgenommen. Diese Vereinsrivalität ist wohl Vergangenheit ...
Masur: Der Zusammenhalt und das Klima innerhalb unserer Teams sind einfach gut. Hier spielt man gerne.
Was tut das Team denn dafür?
Ari: Jetzt am Wochenende gehen wir nach dem Wolfsburg-Spiel zum Beispiel aufs Maschseefest.
Masur: Das wird alleine deshalb eine geile Saison werden, weil wir auch privat viel zusammen machen wollen.
Könnte euer Team durch diesen Zusammenhalt zu einer echten Oberliga-Überraschung werden?
Ari: Ich finde, wir haben für einen Aufsteiger eine ganz gute Truppe, viel Qualität nach vorne und Tempo im Spiel. Damit können wir einige Mannschaften ärgern. Mein Ziel ist aber, im gesicherten Mittelfeld zu landen und nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben.
Masur: Ich sehe es genau so wie Mehmet. Vielleicht können wir aber auch an den Top 5 kratzen.
Womit kann Björn dabei helfen, Mehmet?
Ari: Mit seiner Schnelligkeit. Damit lässt er viele Verteidiger alt aussehen. Mich pusht es auch, dass dieser Verrückte da vorne um jeden Ball kämpft.
Was sind denn Mehmets Stärken, Björn?
Masur: Mehmet ist auf jeden Fall ein dribbelstarker Spieler, der immer den Ball haben will und mich so gut in Szene setzt, wie es geht.
Dann dürfte dein schon berühmter Herz-Torjubel diese Saison ja wieder oft zum Einsatz kommen, Björn ...
Masur: Stimmt. Der ist übrigens für meine Freundin Alessa – und kommt gut an.
Ari: Das habe ich noch gar nicht gesehen. Zeig mal, wie geht der denn?
Masur: Das wirst du diese Saison noch oft genug sehen.
Vielleicht steigt ihr am Ende ja doch auf ...
Ari: Wenn das passieren würde, dann rasiere ich Björn auf jeden Fall die Haare ab!
Masur: Ich denke, in diesem Fall wäre dann mal der Trainer (Alexander Kiene, d. Red.) dran. Wer zweimal hintereinander aufsteigt, der müsste schon dran glauben.
HAZ, 01.08.2014
Die neuen „Blauen“: Stürmisch, aber bescheiden
VON SINA TERNIS
Was hat sich bei arminia Hannover über den Sommer verändert?
Eigentlich hatte Trainer Alexander Kiene zu dem Aufstiegskader gerne noch vier bis fünf Verstärkungen gehabt. Das hat nicht funktioniert. Insgesamt fünf Akteure sind weg, darunter der wichtige Offensivmann Yanik Strunkey, der beim TSV Havelse anheuerte. Im Gegenzug kamen fünf Neue, von denen mit Mittelfeldspieler Dag Rüdiger und Stürmer Mehmet Ari zwei direkt den Sprung in die Startformation schaffen werden. Beim Saisonstart nicht dabei sind Torwart Maximilian Braasch (Innenbandriss im Knie) sowie Stürmer Dustin Reinhold (Kreuzbandriss). Dennis Hoins absolviert von September an ein Auslandssemester in Madrid.
Wo liegen die Stärken?
Attraktiver Offensivfusball - dafür stand Arminia in der Vorsaison, dafür wird das Team auch in der kommenden Spielzeit stehen. Auch technisch-taktisch ist die Mannschaft bestens aufgestellt.
Welche Baustellen bleiben?
Die Spielerdecke ist zu dünn. Fallen weitere Leistungstrager aus, wird es eng. Zudem hat das Team bei der 0:3-Pokalniederlage gegen Ligakonkurrent Egestorf/ Langreder gezeigt, dass in Sachen Robustheit und Athletik noch Luft nach oben ist. Die Mannschaft ist jung und unerfahren, nur wenige Akteure verfügen über Oberligaerfahrung. In der Defensive wackelt es mitunter.
Wie stark ist Lupo Martini, der erste Gegner morgen um 18 Uhr in Bischofshol?
Die Wolfsburger haben den Aufstieg als Saisonziel ausgegeben. Das erscheint nach Rang 2 und 3 in den vergangenen beiden Jahren nicht unrealistisch. Auch wenn Arminias Trainer Kiene zum Auftakt gerne einen Sieg hatte, wird das ein schweres Unterfangen. Und das nicht nur, weil mit dem erst 16-jahrigen Sascha Algermissen ein ganz junger Torwart zwischen den Pfosten steht.
Wo steht Arminia am Ende der Saison?
Ohne die Ausfalle könnte das Team sicher weiter oben mitspielen. Weder Hoins´ noch Reinholds Fehlen ist zu kompensieren. Bleiben die "Blauen" allerdings von weiteren Verletzungen verschont, ist eine Platzierung unter den ersten zehn drin. Für den Verein selbst geht es erst einmal nur um den Klassenerhalt. Der allerdings sollte zu schaffen sein.
Neue Presse, 02.08.2014
Aufsteiger Armina hat einen 16-Jährigen im Tor
Was hat Arminia über den Sommer verändert?
Eigentlich hätte Trainer Alexander Kiene zu dem Aufstiegskader gerne noch vier bis fünf Neue gehabt. Das hat allerdings nicht ganz funktioniert. Insgesamt fünf Akteure sind weg, darunter der wichtige Offensivmann Yanik Strunkey, der beim TSV Havelse anheuerte. Im Gegenzug kamen fünf Externe, von denen mit Mittelfeldspieler Dag Rüdiger und Stürmer Mehmet Ari zwei direkt den Sprung in die Startformation schaffen werden. Beim Saisonstart nicht dabei sind allerdings Torwart Maximilian Braasch, der mit einem Innenbandriss im Knie zwei bis drei Monate ausfallen wird, sowie Stürmer Dustin Reinhold. Der zog sich beim Porta-Pokal einen Kreuzbandriss zu. Hinrunde gelaufen. Hinzu kommt, dass mit Dennis Hoins ab September ein weiterer Leistungsträger vier Monate fehlt. Er absolviert ein Auslandssemester in Madrid. Luxusprobleme sehen sicherlich anders aus.
Wo liegen die Stärken?
Attraktiver Offensivfußball – dafür stand Arminia in der Vorsaison, dafür wird das Kiene-Team auch in der kommenden Spielzeit stehen. Einen Vorgeschmack darauf gab es schon beim Porta-Pokal. Da siegten die Blauen im Finale mit 5:1 gegen Ramlingen. Auch technisch-taktisch ist die Mannschaft bestens aufgestellt, zeigt ein nahezu perfektes Umschaltspiel.
Welche Baustellen bleiben?
Definitiv die dünne Spielerdecke. Brechen weitere Leistungsträger weg, wird es eng. Zudem hat das Team bei der 0:3-Pokalniederlage gegen Ligakonkurrent Egestorf gezeigt, dass in Sachen Robustheit und Athletik noch Luft nach oben ist. Die Mannschaft ist jung und unerfahren, nur wenige Akteure verfügen über Oberligaerfahrung. Auch die Defensive ist ein wenig Wackelkandidat. Hier hätte Kiene gerne personell noch nachgelegt.
Wie stark ist Lupo Martini, der erste Gegner?
Die Wolfsburger haben den Aufstieg als Saisonziel ausgegeben. Das erscheint nach Rang zwei und drei in den vergangenen beiden Jahren nicht unrealistisch. Das Team ist erfahren, robust und eingespielt. Attribute, die auf Arminia noch nicht zutreffen. Auch wenn Coach Kiene zum Auftakt zu Hause gerne einen Sieg hätte, wird das ganz schwer. Und das nicht nur, weil mit dem erst 16-jährigen Sascha Algermissen ein ganz junger Torwart zwischen den Pfosten steht.
Wo steht Arminia am Ende der Saison?
Ohne die Ausfälle wäre das Team sicher weiter oben angesiedelt, als mit den Rückschlägen. Weder Hoins noch Reinholds Fehlen ist zu kompensieren. Bleibt die Kiene-Elf allerdings von weiteren Verletzungen verschont, ist eine Platzierung unter den ersten Zehn drin. Für den Verein selbst geht es erst mal nur um den Klassenerhalt. st
HAZ, 02.08.2014