Landesliga Hannover 2012/2013
23. Spieltag: OSV Hannover - SV Arminia Hannover 1:1
07.04.2013, 14 Uhr
Der objektive Bericht!
Mit Spannung wurde das Spitzenspiel zwischen dem Tabellenzweiten und dem Primus der Liga erwartet, doch ganz erfüllen konnte die Partie die Erwartungen nicht, was nicht zuletzt auch am schlecht bespielbaren Rasen lag, der beiden Mannschaften ein präzises Kombinationsspiel unmöglich machte. So operierten die Teams in der Hauptsache mit langen Bällen in die Spitze, von denen in den ersten Minuten nur wenige ihren Adressaten fanden. Das bedeutete auch, dass Torchancen zunächst überhaupt nicht vorhanden waren. Mit der Zeit übernahm aber Arminia immer mehr das Kommando, was sich in deutlicher Feldüberlegenheit ausdrückte. Mit ihrer ersten Gelegenheit gingen aber die Gastgeber in Führung. Eine aus dem Aus geschlagene Flanke fand den Ex-Arminen Zeki Ari und dieser hatte aus Nahdistanz keine Mühe den Ball in die Maschen zu köpfen. Die Abwehr der Blauen hatte zu sehr auf den Linienrichter vertraut und das Spielen bei der Hereingabe eingestellt. Die Bischofsholer regierten allerding nicht
geschockt und schon bald durfte der Ausgleich gefeiert werden. Christian Brüntjen überwand den OSV-Keeper mit einem schönen Heber von der Strafraumgrenze. Kurz vor dem Wechsel wäre der OSV fast wieder in Führung gegangen, doch zum Glück sprang Aris Kopfball von der Unterkante der Latte zurück ins Feld. Nach dem Wechsel änderte sich am Spielgeschehen zunächst nichts. Die Blauen hatten viel Ballbesitz, kamen aber nicht so recht in Tornähe und die Platzherren lauerten auf Konter, die sich nicht ergaben. Erst in der Schlussviertelstunde gab es noch zweimal Aufregung im Strafraum des SV Arminia, doch mit Glück und Geschick wurde der Punkt gerettet und die Tabellenführung verteidigt. Nun folgen die Nachholspiele zur Begradigung der Tabelle und erst danach kann man sehen, ob der momentane erste Platz viel Aussagekraft hat. Abseits des Spielfeldes muss sich die Unterstützung der Mannschaft wieder verbessern, denn für ein Spitzenspiel war der Support doch eher mau. Dirk
Neue Presse, 08.04.2013
Oben bleibt es eng
600 Fans sehen „hohes Niveau“. Arminia haut OSV nicht ab.
VON TIM BURCHARDT UND MARK BODE
HANNOVER. Der Mann ist nicht zu beneiden: „Schon Samstagabend war der Puls auf 180, schlafen war nicht.“ Nach dem 1:1 seines OSV gegen Arminia konnte Sportchef Wolfgang Kirchner wieder runterfahren. „Damit kann ich leben, uns ist keiner in der Tabelle abgehauen“, sagt er. Dabei war der SV Arminia vor 600 Zuschauern 60 Minuten lange drauf und dran, den ersten Platz auszubauen. Zwar kassierten die Gäste nach 22. Minuten das 0:1 – Flanke Markus Vogel, Kopfball von Zeki Ari aus drei Metern. „Doch wir haben uns davon nicht aus dem Konzept bringen lassen. Auch wenn der Ball bei der Flanke einen Meter im Aus war“, sagte Arminias Trainer Alex Kiene. Arminia kam nur sechs Minuten später zurück, Christian Brüntjen traf mit einem Lupfer aus 16 Metern. Der Spitzenreiter hatte eine Stunde lang mehr vom Spiel – allerdings ohne zwingende Chancen. Die gabs dann für den OSV, dem Trainer Hilger Wirtz „ein sehr engagiertes Auftreten“ bescheinigte. Was fast noch zum Sieg gereicht hätte. Doch weil
Yanik Strunkey (74.) vier Meter vorm Tor den nur anstupste und Tuncay Ayyildizli (85.) einen Ball, den OSV-Torwart Kai Samland wegen der tiefstehenden Sonne nur abklatschen ließ, fahrlässig übers Tor lupfte, gabs am Ende eine Punkteteilung – mit der beide leben konnten. „Das war ein Spiel auf taktisch hohem Niveau“, lobte Wirtz, der mit dem Ergebnis „sehr zufrieden war“. Ebenso wie sein Chef. Denn Kirchner „ist froh, dass ich am Montag beruhigt die NP aufschlagen kann“. Und dann lesen wird: Arminia Erster, OSV Zweiter mit einem Spiel weniger – nicht viel passiert.
OSV: Samland – Beser, Jarzyna, Ayyildizli, Strunkey – Durduran (77. Yagci), Habryka, Jarzombek (90. Vorreiter), Vogel – Schneider, Ari (77. Krüger).
Arminia: Michel – Krüger, Vilches-Bermudez, Preuss, Lackmann – Cochanski (46. Zydek), Folprecht, Ruff, Wagner (90. Pickert) – Brüntjen, Do Amaral (87. Fromme).
HAZ, 08.04.2013
Rückkehr ins Rampenlicht
Von Björn Franz
Der OSV und Arminia trennen sich im Landesliga-Spitzenspiel vor 700 Zuschauern 1:1
Hannover. Zehn Minuten vor dem Abpfiff setzten sie noch einmal zu einer Schlussoffensive an. Nein, nicht die Spieler des OSV Hannover und von Arminia Hannover. Ihre Anhänger. „Arminia, Arminia“, schallte es von der Tribüne des Bothfelder Stadions, deren Holztreppen man die Tradition geradezu ansieht. „OSV, OSV“, konterten die zwar zahlenmäßig unterlegenen, aber keineswegs viel leiseren Fans der Gastgeber unter den 700 Zuschauern beim Spitzenspiel der Fußball-Landesliga. Doch zum Siegtreffer in der trotz katastrophaler Bodenverhältnisse hochklassigen Partie verhalf auch die stimmgewaltige Unterstützung keinem der beiden Teams. Der OSV und Arminia trennten sich leistungsgerecht 1:1 – und erzielten damit wohl unfreiwillig das Wunschergebnis der Aufstiegsrivalen aus Wunstorf, Ramlingen und Burgdorf. Dennoch schien nach Spielschluss beim OSV und Arminia so ziemlich jeder mit dem Verlauf des gestrigen Nachmittags zufrieden zu sein. Und das dürfte nicht nur daran gelegen haben, dass es auf
dem Rasen keine Verlierer gab. Mindestens genauso wichtig war es den Verantwortlichen der beiden Traditionsklubs, dass sie endlich einmal wieder ein wenig im Mittelpunkt des Interesses standen. Als zwei von elf Landesligisten aus der Region sind die ehemaligen Zweitligisten mittlerweile ein wenig in der Versenkung verschwunden. Doch nun klopfen beide wieder ans Tor zur Oberliga und lockten zum Derby zwischen dem Tabellenersten und -zweiten endlich einmal wieder eine stattliche Kulisse an. „Das ist für beide Klubs toll – auch wenn ich so eine Zuschauerzahl natürlich lieber bei einem Heimspiel gehabt hätte“, sagte der Arminia-Vorsitzende Frank Willig. Und auch OSV-Sportchef Wolfgang Kirchner lief mit einem zufriedenen Gesicht umher. Wenn auch ziemlich gestresst. Denn wie weit die Bothfelder nach ihrem Absturz bis in die Kreisliga noch immer von den alten Zeiten entfernt sind, machteein Blick hinter den Tresen des gläsernen VIP-Bereichs deutlich, den der OSV im Sommer 2010 mitten auf
der altehrwürdigen Holztribüne eröffnet hat. Dort verkaufte Kirchner gemeinsam mit Klubchefin Bianka Heublein und Teammanager Andreas Lahmann Kaffee und Kuchen. So bekamen die Macher der Bothfelder gar nicht richtig mit, wie ihre Mannschaft gleich aus ihrer ersten Torchance in der 22. Minute die Führung erzielte. Ausgerechnet Zeki Ari, der früher für die „Blauen“ auf Torejagd ging, stand nach einer Flanke des überragenden Markus Vogel am langen Pfosten goldrichtig und köpfte zum 1:0 ein. Überhaupt war der untersetzte Stürmer ein ständiger Unruhestifter vor dem Tor der „Blauen“ und hatte nach dem Ausgleich durch einen herrlichen Heber von Christian Brüntjen (30.) Pech, dass ein weiterer Kopfball an der Lattenunterkante hängenblieb (38.). Überhaupt hatten die Arminen zwar mehr Spielanteile, aber die besseren Chancen besaßen auch nach dem Seitenwechsel die Gastgeber. „Wir haben in der letzten halben Stunde mehr getan“, sagte deren Trainer Hilger Wirtz, der zuvor ebenfalls in
Bischofshol tätig war und unter anderem sah, wie ein Schuss des von ihm für Ari eingewechselten Cagdas Yagci von Michael Zydek noch von der Linie geschlagen wurde (76.). So blieb es letztlich beim Remis, mit dem Alexander Kiene gut leben konnte. „Wir hatten zwar mehr Spielanteile, aber waren nicht zwingend genug. Daher nehmen wir den Punkt gerne mit“, sagte der SVA-Coach. Er ist mit seinem Team nunmehr seit zwölf Spielen unbesiegt – und kann am Mittwoch zuschauen, wie sich der OSV, Ramlingen, Burgdorf und Wunstorf gegenseitig die Punkte wegnehmen.
Vorschau
Spielplan
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