08.08.2008, 19 Uhr
Neue Presse, 08.08.2008
HANNOVER. Für Arminias Trainer Bernd Krajewski ist das Duell zwischen dem SVA und dem TSV Havelse „das Derby in der Region schlechthin. Da sind immer viele Zuschauer und Emotionen im Spiel.“ Mit 1000 Zuschauern rechnet Krajewski heute (19 Uhr) beim Auftakt zur neuen Oberliga-Saison (siehe auch nächste Seite). Garip Capin und Emmanuel Impraim fehlen beim Gastgeber. Havelse muss auf Jan Zimmermann, Hannes Winzer, René Ney und Fabian Wetter verzichten. „Trotzdem bekommen wir eine starke Elf auf den Platz“, sagt Trainer Jürgen Stoffregen. Am Mittwoch (18.30 Uhr) trifft Arminia im NFV-Pokal auf Eintracht Braunschweig. Der Drittligist gewann in Vorsfelde 5:0. bo
HAZ, 08.08.2008
Von Dirk Herrmann und Dieter Kösel
Hannover. Zum Auftakt gibt es gleich einen echten Leckerbissen. Mit Arminia Hannover und dem TSV Havelse stehen sich heute Abend (19 Uhr) zur Eröffnung der neuen Saison in der Fußball-Oberliga Niedersachsen-West zwei hannoversche Traditionsklubs gegenüber. Und das Duell der beiden ehemaligen Zweitligisten in der Spielklasse, die einen neuen Namen trägt, aber wie ihr Vorgänger, die Niedersachsenliga, weiterhin die fünfthöchste Liga in Deutschland ist, hat eine nette Vorgeschichte: Beide Klubs standen sich vor drei Wochen beim Ramlinger Porta-Pokal bereits einmal gegenüber, und dabei fügten die Havelser den „Blauen“ mit dem 3:2 die einzige Niederlage während der gesamten Vorbereitung zu.
Der Modus
Nicht erschrecken, es ist quasi nur halb so schlimm, dass es in der neuen Oberliga Niedersachsen nach dieser Saison zehn Absteiger geben wird. Denn nur die eine Hälfte, also fünf Vereine, steigt aus der Staffel West ab, in der die vier hannoverschen Klubs spielen. Die andere Hälfte muss die Ost-Staffel verlassen. Während die Regelung am anderen Tabellenende, nach der die beiden Oberligameister in Hin- und Rückspiel einen Regionalliga-Aufsteiger ausspielen, kaum für Aufsehen sorgt, verursachen die vielen Abstiegsplätze bei einigen Trainern und Spielern ein ungutes Gefühl in der Magengegend. Doch das ist nur ein Vorgeschmack. Denn wenn am 1. November beim Verbandstag in Barsinghausen erwartungsgemäß die Einführung einer eingleisigen Oberliga beschlossen wird, wird es in der Saison 2009/2010, dem Qualifikationsjahr, noch deutlich mehr Absteiger geben.
Die Favoriten
Es ist also kein Wunder, dass mancher Klub beizeiten personell auf- oder nachrüstet. Der VfB Oldenburg etwa holte sich unter anderem Verstärkung aus Cloppenburg, Emden und Magdeburg – und gehört ebenso wie Vorjahresmeister und Lokalrivale VfL Oldenburg sowie der SV Meppen zu den großen Favoriten. Eine Rolle im Vorderfeld wird von den hannoverschen Klubs am ehesten dem TSV Havelse und dem SC Langenhagen zugetraut.
Der spektakulärste Wechsel
Bei den Transfers des Sommers ragt allerdings der Coup des SCL heraus. Die Langenhagener verpflichteten mit dem 34-jährigen Charles Akonnor immerhin einen Akteur, der für den VfL Wolfsburg 121 Bundsligaspiele absolvierte.
Hannover (kös). Es war bemerkenswert ruhig in der Vorbereitung von Arminia Hannover. Und das war ein ziemliches Kontrastprogramm zu den vergangenen Jahren, als schon die Zusammenstellung des Kaders jeweils zu einer wahren Hängepartie wurde. „Wir wollen die Menschen zurückgewinnen“, sagt Klubchef Jürgen Scholz, „wieder Vertrauen und Glaubwürdigkeit aufbauen.“ Beim Traditionsverein haben sie die Lehren aus dem glücklich verlaufenen Insolvenzverfahren vor einem Jahr gezogen, als die Existenz auf dem Spiel stand. Mit der neuen Bescheidenheit, die schon durch die im Vergleich zu anderen Klubs geringen finanziellen Mittel vorgegeben wird, lässt es sich gut und vor allem viel entspannter leben. Daran hat neben Scholz das neue Führungsgespann großen Anteil. Neben Ligaobmann Wolfgang Lange sind das die Manager Marko Schwabe (sportlicher Bereich) und Florian Toussaint (Marketing), die zudem weiterhin auch als Spieler aktiv sind – und natürlich Trainer Bernd Krajewski. Leistungsträger wie
Jörg Brüning (TSV Stelingen), Deniz Tayar, Abit Jusufi und Kamill Krause (alle SC Langenhagen) gingen, für sie kamen unbekannte Spieler. Dass Björn Zimmermann, Artur Smiatek, Sven Riedel oder Marian Pingel im Verbund mit bewährten Akteuren wie Malek Barudi das nötige Potenzial haben, wurde beim 4:1 über Ölper im Landespokal deutlich. „Wir wollen den 7. Platz bestätigen“, sagt Krajewski. Wie realistisch dies ist, darauf gibt es heute und kommenden Mittwoch im Pokal gegen Eintracht Braunschweig erste Antworten. Und die sollen positive Signale senden, denn ein Brustsponsor wird noch gesucht. Eines hat sich nämlich nicht geändert: Geld bleibt willkommen!
Tor: Sebastian Knust, Benjamin Ortner (neu vom HSC Hannover). Abwehr: Maik Herisch, Marcel Ibanez, Emmanuel Impraim, Maximilian Maczuga, Sven Riedel (Landesberger SV), Artur Smiatek (TSV Havelse), Björn Zimmermann (VfV Hildesheim). Mittelfeld: Bartholomäus Adamus, Firat Bayramoglu, Malek Barudi, Marko Schwabe, Tugay Tasdelen, Jan-Ole Teklenburg, Florian Toussaint, Michael Zydek (SV Uetze 08) Angriff: Garip Capin, Marian Pingel (Landesberger SV), Steffen Quambusch, Kirill Weber, Kader Yenisen (TSV Stelingen).