25.05.2007, 19.30 Uhr
Kicker, 21.05.2007
Philippe Harms muss die Saison wegen einer Fußverletzung vorzeitig beenden. Der Stürmer wird Arminia mit bisher noch unbekanntem Ziel verlassen.
Neue Presse, 23.05.2007
So schlimm steht es wirklich um Arminia. 96 hilft mit einem Benefizspiel.
Es steht schlimmer als befürchtet um den insolventen SV Arminia – den Noch-Oberligisten plagen 900 000 Euro Schulden. 96 will mit einem Benefizspiel helfen.
VON FLORIAN KREBS
HANNOVER. Gestern Morgen traf sich Rainer Eckert mit 96-Chef Martin Kind. Anschließend hatte der Insolvenzverwalter von Arminia (wickelte schon die Insolvenz von Schmorl & von Seefeld ab) Positives zu verkünden: „Es wird ein Freundschaftsspiel Arminia gegen 96 geben.“ Wahrscheinlich steigt der Benefizkick in der AWD-Arena, der Termin steht noch nicht fest.
96 verzichtet auf eine Antrittsgage, Arminia bekommt alle Zuschauereinnahmen. Kind sieht 96 „in der sozial-politischen Verantwortung“. Arminia sei für die Stadt schließlich „eine Traditionsmarke“.
Ohne Hilfe scheint Arminia dem Untergang geweiht – unabhängig davon, ob die Lizenz für die Oberliga oder zumindest für die Niedersachsenliga doch noch erteilt wird. Denn die Lizenzverweigerung für die Oberliga „war sicherlich das i-Tüpfelchen, aber nicht der Hauptgrund, warum wir Insolvenz beantragt haben“, gibt Arminia-Boss Jürgen Scholz zu. Das heißt im Klartext: Die Blauen hätten wohl so oder so Insolvenz angemeldet.
Wie die NP erfuhr, plagen den Traditionsverein Verbindlichkeiten von 900 000 Euro – knapp eine Million! Wird das Insolvenzverfahren noch während der laufenden Saison eröffnet, würde das den automatischen Abstieg der Arminen aus der Oberliga bedeuten. Für Scholz ist das zweitrangig: „Hauptziel ist die Entschuldung des Vereins.“ Und die Beibehaltung des Vereinsnamens, den der SV Arminia seit seiner Gründung 1910 trägt. Können sich Verein und Gläubiger nicht auf einen Vergleich einigen, endet eine 97-jährige Tradition. Eigentlich unvorstellbar.
Doch der angestrebte Vergleich gestaltet sich schwierig. „Unser größtes Problem sind die komplexen Entscheidungsstrukturen bei den Sozialversicherungsträgern“, sagt Insolvenzverwalter Eckert. Größter Gläubiger ist die Krankenkasse AOK, sie bekommt noch 230 000 Euro von der Arminia – ein Viertel der Gesamtschulden.
Die Höhe des Betrages ist allerdings nicht das einzige Problem. Arminia hat seinerzeit Einspruch eingelegt – jetzt liegt der Fall beim Sozialgericht. Und das heißt: Vor dem Urteil (nicht vor Anfang Juli) wäre ein Vergleich zwischen AOK und Arminia nicht möglich. Eckert hofft nun „auf eine unbürokratische Lösung“. Oberbürgermeister Stephan Weil und Regionspräsident Hauke Jagau haben ihre Unterstützung zugesagt. Damit bei Arminia nicht die Lichter ausgehen.
Herr Scholz, machen Sie weiter als Arminia-Boss?
Ich werde jetzt sicher nicht die Segel streichen – auch wenn es keine angenehme Situation ist. Meine Hauptintention sind die Entschuldung des Vereins und dass der Vereinsname weiterbesteht. Wie es nach Beendigung des Verfahrens weitergeht, kann ich jetzt nicht sagen.
Man hört, Sie wollen Ihren Lebensmittelpunkt verlagern. Was ist dran?
Es besteht die Möglichkeit, ja. Ich habe enge Kontakte nach Südafrika, kann dort vielleicht im Vorfeld der WM tätig sein. Es geht um eine logistische Unterstütung des WM-OKs in einem der Spielorte. Aber das passiert nicht in den nächsten Wochen.
Wird Arminia weiter ein schlagkräftiges Team haben?
Davon gehe ich aus – in welcher Liga auch immer. Man muss aber bedenken, es ist gerade eine Woche her, dass der Insolvenzantrag gestellt wurde. Darum liegen einige Dinge auf Eis.
Bleibt Trainer Hilger Wirtz?
Im Moment gehe ich davon aus. fk
Wochenblatt, 23.05.2007
(dik). Am kommenden Freitag steht um 19.30 Uhr der letzte Spieltag der Fußball-Oberliga Nord für diese Saison an. Arminia Hannover und der SV Ramlingen/Ehlershausen treffen im Rudolf-Kalweit-Stadion am Bischofsholer Damm aufeinander. Beide Mannschaften stehen als sportliche Absteiger fest und können sich so auf attrakiven Fußball konzentrieren. Und da haben die Blauen etwas gutzumachen, denn das Hinspiel verloren sie sang- und klanglos mit 1:4. "Wir wollen mit einem Sieg eine anständige Rückrunde beenden", so Trainer Hilger Wirtz.
Kicker, 24.05.2007
Arminia: Bis auf die verletzten Barisic, Pfeng und Ahmi stehen alle Akteure zur Verfügung.
Ramlingen: Zum Saisonausklang wünscht sich Trainer Kurt Becker eine Wiederholung des 4:1-Hinspielerfolgs - und damit den ersten Auswärtssieg des Tabellenletzten.
Schiedsrichter: Schmäl (Heikendorf).
Neue Presse, 25.05.2007
HANNOVER. Bereits heute (19.30 Uhr) findet der letzte Oberliga-Spieltag statt. Im Spiel der Enttäuschten empfängt der SV Arminia den SV Ramlingen. „Beide haben ihr Klassenziel nicht erreicht“, sagt Ramlingens Trainer Kurt Becker, für den dieses Lokalderby die letzte Chance auf einen Auswärtssieg vor der Rückkehr in die Niedersachsenliga ist. Bei Arminia fehlen Andrew Barisic, Philippe Harms und Ole Teklenburg. Trainer Hilger Wirtz hofft trotz der noch ungewissen Zukunft des Vereins auf „einen versöhnlichen Abschluss, auch wenn es nur noch ums Prestige geht“. Die 1:4-Schmach aus dem Hinspiel hat er nicht vergessen. „Damals wurden unsere Schwächen eiskalt ausgenutzt. Wir haben uns seitdem aber deutlich gesteigert. Wir dürfen nur nicht verkrampfen.“ bo
HAZ, 25.05.2007
Hannover (kös). Die Oberliga Nord schließt heute mit dem Regionsderby in Hannover ihre Pforten. Arminia Hannover und der SV Ramlingen/Ehlershausen treffen um 19.30 Uhr im Rudolf-Kalweit-Stadion aufeinander. Sportlich sind beide Teams zwar abgestiegen, dafür geht es ums Prestige. „Wir haben zuletzt guten Fußball geboten, aber heute wäre mir das Ergebnis wichtiger“, sagt Arminias Trainer Hilger Wirtz. „Ein Derby will man gewinnen“, meint RSE-Trainer Kurt Becker. Wie ein Stachel im „blauen“ Fleisch sitzt zudem die 1:4-Niederlage aus dem Hinspiel. Bundesligist Hannover 96 hat den „Blauen“, die einen Insolvenzantrag gestellt haben, ein Benefizspiel zugesagt, „um die Marke Arminia zu erhalten“, wie 96-Klubchef Martin Kind sagt.