25.05.2007, 19.30 Uhr
Schwüle lastete über den Rängen von Bischofshol, bevor das Spiel begann. Thema waren natürlich die immer neuen Schocks und Horrorzahlen, die von der örtlichen Presse kolportiert worden waren. Trotz alledem war die Stimmung auf dem Hügel bestens, als die Akteure den heiligen Rasen betraten. Und soweit sie ein weißes Trikot trugen, konnten sie diese Stimmung auch auf das Feld übertragen, denn die Götter aus Bischofshol legten furios los und die Burgdorfer Vorstädter zeigten deutlich, warum sie den letzten Platz in der Liga belegen. Außerdem galt es, die Scharte aus dem Hinspiel auszuwetzen und dies führte zu Großchancen im Minutentakt für die Giganten im weißen Dress. In der 11. Minuten durfte mit kurzer Verzögerung der Torjubel ausgerufen werden. Garip Capin hatte das Leder unter die Latte geschossen und von dort prallte das Spielgerät hinter die Torlinie (Geoff Hurst, mach das nach!), aber man musste erst auf den Spielleiter warten, bis Gewissheit bestand. Im Anschluss weiter Einbahnstraßenfußball in Richtung Ramlinger Gehäuse. Mit Erfolg. Zwar wurden immer noch hochkarätige Chancen ausgelassen, aber bis zur Halbzeit traf Abit Jusufi noch zweimal zum beruhigenden 3:0. Der zweite Durchgang war ein Spiegelbild des ersten. Arminia mit Gelegenheiten in Hülle und Fülle, der Gegner wie gelähmt von der anstregenden Arbeit auf Kurt Beckers Spargelplantage und immer wieder mit lächerlichen Schauspieleinlagen, die einer Heidi Kabel die Schamesröte ins faltige Gesicht treiben würden. Nur so konnte sich der RSE zeitweilig in Ballbesitz bringen. Aktionen, die vom stets fachkundigen Publikum am Bischofsholer Damm mit den entsprechenden Worten gewürdigt wurden. Nachdem der SVA eigentlich mit 10:0 häte führen müssen, aber immer wieder am einzigen, im Tor befindlichen, Fußballer der Gäste scheiterte, gelang den Ehrlosen tatsächlich noch der durch einen Euphemismus gekennzeichnete Ehrentreffer. Das störte allerdings auf dem uneinnehmbaren Hügel niemanden mehr, denn das wahrscheinlich letzte Oberligaspiel, mangels Oberliga in der Zukunft, wurde zum Ende hübsch illuminiert. Dirk
Neue Presse, 26.05.2007
3:1 gegen Ramlingen
VON MARK BODE
HANNOVER. Mit einem versöhnlichen 3:1-Sieg über den SV Ramlingen beendete der SV Arminia die Oberligasaison. Dabei zeigten die Gastgeber von der ersten Minute an, dass sie sich für die 1:4-Pleite im Hinspiel revanchieren wollten. Druckvoll ging es immer wieder nach vorne. Doch aus den daraus resultierenden Chancen schlug der SVA zu wenig Kapital. „Wir hatten Glück, dass wir zur Pause nur 0:3 hinten lagen. Wir zeigten eklatante Abwehrschwächen“, meinte Ramlingens Trainer Kurt Becker, der die Saison doch ohne Auswärtssieg abschließen musste. „Sehr glücklich“ war hingegen Arminias Trainer Hilger Wirtz, der nach Spielende von den Anhängern gefeiert wurde. Einzig die mangelnde Chancenauswertung musste der Coach kritisieren. Im zweiten Durchgang dominierten weiterhin die Gastgeber das Geschehen gegen teilweise lustlos wirkende Ramlinger. Tugay Tasdelen hatte zwei Treffer auf dem Fuß (56., 60.), doch der Torjäger musste sich nach fünf Jahren in Bischofshol ohne ein Erfolgserlebnis von den Zuschauern verabschieden.
Arminia: Dlugaiczyk – Doll, Diouf (78. Krause), Tayar, Preuß – Barudi, Nachtwey, Beise (78. Schütten) – Tasdelen (63. Garcia-Condé) – Jusufi, Capin
Ramlingen: Walther – Schmedes, Buchholz, Jenkins, Duyar – Ogurtan (66. Hansmann), Kirsch, Bas (46. Brüning), Trochyniuk – de Andrade, Kattenhorn
Tore: 1:0 Garip Capin (11.), 2:0 Abit Jusufi (33.), 3:0 Jusufi (44.), 3:1 Marco Kirsch (83.).
Zuschauer: 650
HAZ, 26.05.2007
Hannover (kös). 90 Minuten Ablenkung durch Fußball – dies weiß man bei Arminia Hannover seit dem 15. Mai erst so richtig zu würdigen. Angesichts des Insolvenzverfahrens und der Situation, dass niemand richtig weiß, wie und ob es überhaupt weitergeht, bot das Regionsderby Balsam für die geschundene „blaue“ Seele. Arminia setzte sich am Freitagabend mit 3:1 gegen den SV Ramlingen/Ehlershausen vor 650 Zuschauern durch. „Das war ein schöner Abschluss“, freute sich Arminen-Trainer Hilger Wirtz. Die Ausgangslage vorm Saisonfinale, beide stehen als Absteiger aus der Fußball-Oberliga Nord fest, wirkte sich positiv aus. Die Teams sorgten vor allem in der ersten Hälfte für Unterhaltungswert. Dazu trugen die Gäste jedoch mit ihrem zusehends sorgloser werdenden Defensivverhalten erheblich bei, das den „Blauen“ gute Chancen ermöglichte. Ohne Gäste-Torhüter Sascha Walther wäre der Pausenstand höher als 3:0 durch Garip Capin (11.) und Abit Jusufi (33., 44.) ausgefallen. In der 2. Hälfte hätte Arminia den Vorsprung ausbauen können. Erst in der Schlussphase kamen die Gäste mal wieder auf und durch Marco Kirsch (83.) zum 1:3. „Die Arminen waren heute gnädig“, sagte der Ramlinger Coach Kurt Becker. So ganz lässt sich der derzeit triste Alltag dann aber doch nicht verdrängen. Daniel Trochymiuk und Marcel Kattenhorn, die bei Arminia als Neuzugänge gehandelt wurden, haben ihre Verträge beim RSE vor der Partie um ein Jahr verlängert.
Bild, 26.05.2007
600 Zuschauer kamen zum Bischofsholer Damm. Arminia gewann das Abschieds-Derby in der 4. Liga 3:1 gegen Ramlingen. Die Blauen im Absteiger-Duell klar besser. Capin (11.) und Jusufi (33., 44.) schossen schon zur Pause die Entscheidung heraus. Erst als Arminia zurückschaltete, gelang Kirsch das Ehrentor (83.) für das Schlusslicht.
Hallo, 27.05.2007
(dik). Der letzte Spieltag der Fußball-Oberliga Nord ist gelaufen. Es ist also Zeit, um eine kleine Bilanz zu ziehen. Beginnen wollen wir mit dem Sorgenknd des hannoverschen Fußballs - Arminia Hannover. Arminia setzte sich zum Abschluss der Saison daheim gegen den SV Ramligen/Ehlershausen mit 3:1 durch Tore von Garip Capin und Abit Jusufi (2) durch. Auf Grund der vorhandenen Chancen war die Höhe des Sieges für die Gäste eher schmeichelhaft. "Das war ein schöner Abschluss", sagte Trainer Hilger Wirtz. In der Endabrechnung belegt sein Team den 15. Tabellenplatz und ist somit abgestiegen. Der Abstieg der Blauen ist ein Resultat dessen, dass Wirtz mal wieder mit einem neu zusammengestellten Kader ins Rennen gehen musste. Das Zusammenwachsen benötigte seine Zeit und kostete in der Hinrunde letztlich wichtige Punkte. Deutlich wird dies bei einem Blick auf die Tabelle der Rückrunde, denn die schloss Arminia mit dem zehnten Platz ab, bei nur vier Punkten Rückstand auf die Amateure von Hannover 96 als Sechster. Ändern tut dieses am Fakt des sportlichen Abstiegs natürlich nichts. Dies alles verblasst jedoch vor der Frage, wie es mit den Blauen nach dem Insolvenzantrag weitergeht. Zumindest sollte dem Klaub nicht drohen, dass er mangels Masse aus dem Vereinsregister gestrichen wird. Der Antrag auf Erteilung der Oberliga-Lizenz wurde bekanntlich abgelehnt, der für die Niedersachsenliga-Lizenz ist gestellt. Ob der vom Niedersächsischen Fußball-Verband bewilligt oder abgelehnt wird - dies dürfte wichtige Hinweise auf die Zukunft des Traditionsvereins geben.
Kicker, 29.05.2007
Arminia Hannover verabschiedete sich mit einer guten und engagierten Leistung, die man auf Grund der unsicheren Zukunft - Stichwort Insolvenzantrag - so nicht unbedingt erwarten durfte, aus der Oberliga. Gleiches darf man von den personell allerdings arg geschwächten Gästen so nicht behaupten, denn die präsentierten sich in der Defensive, freundlich ausgedrückt, allzu sorglos. Das Resultat: Ramlingen/Ehlershausen war mit der Höhe dieser Niederlage noch gut bedient. Dieter Kösel
Markus Jescheniak, neben Stürmer Abit Jusufi, sicherlich einer der Spieler der Saison bei Arminia, wechselt zum hannoverschen Bezirksoberligisten TuS Kleefeld. Der defensive Mittelfeldspieler fehlte gegen Ramlingen verletzungsbedingt.