13.05.2007, 15 Uhr
Neue Presse, 08.05.2007
Am Freitag wird es ernst: Der Norddeutsche Fußball-Verband verkündet, welche Vereine die Lizenz für die neue Oberliga-Saison erhalten. "Es wird einige Überraschungen geben", kündigte Rüdiger Lorenz vom NFV an. Arminia macht sicht keine Sorgen. "Das würde mich überraschen", sagte der zweite Vorsitzende, Rainer Hahne. Betroffen sein sollen Neumünster und Bergedorf. Gut für Arminia, der Klassenerhalt wäre dann fast sicher.tib/bo
Wochenblatt, 09.05.2007
(dik). Sonntag um 15 Uhr erwartet Arminia Hannover den SV Meppen im Rudolf-Kalweit-Stadion. "Wir wollen alles probieren, um aus den letzten drei Spielen neun Punkte zu holen", sagt Trainer Hilger Wirtz, "zu verlieren haben wir nichts mehr." Zumindest den 15.Rang wollen die Blauen von Henstedt-Rhen zurückerobern. Für Andrew Barisic dürfte die Saison beendet sein. Der australische Angreifer bekam gegen den BTSV einen Ellbogencheck und erlitt einen Nasenbeinbruch. Stürmer Philippe Harms hat angekündigt, den Verein verlassen zu wollen.
Kicker, 10.05.2007
Arminia: Bis auf die verletzten Barisic, Pfeng und Ahmi stehen alle Akteure zur Verfügung.
Meppen: Rene Wessels hat seine Rot-Sperre abgesessen und steht wieder zur Verfügung.
Schiedsrichter: Brunßen (Bremervörde).
Die Saison ist für Andrew Barisic beendet. Der australische Stürmer erlitt in der Partie gegen Eintracht Braunschweig II einen Nasenbeinbruch und wurde am Dienstag operiert.
Neue Presse, 12.05.2007
VON JONAS FREIER
Ist ja alles schön und gut mit 96. Fünf Jahre nach dem Wiederaufstieg in die erste Liga scheint der UI-Cup unausweichlich, mehr noch: In dieser verrückten Saison ergibt sich sogar die einmalige Chance, direkt in den UEFA-Pokal einzuziehen. Platz sechs würde reichen, wenn Pokalfinalist Nürnberg Fünfter bleibt. 96 muss also nur noch Leverkusen hinter sich lassen. Machbar. Es ist aber mitnichten alles schön in Hannover. Der SV Arminia, in guten Zeiten ein hartnäckiger 96-Widersacher, steht vor dem endgültigen Absturz – und zwar in die Bezirksoberliga. Dabei ist es noch gar nicht so lange her, da spielten die Blauen mit den Roten in einer Liga. Das bislang letzte Punktspiel der beiden gewann Arminia am 14. Februar 1998 in der Regionalliga gegen den späteren Zweitliga-Aufsteiger 96 mit 4:3. Das Hinspiel hatte 96 am 1. September 1997 mit 2:0 gewonnen. „Ihr seid pleite und wir nicht“, sangen damals Arminia-Fans. Zu jener Zeit herrschte bei 96 ein Finanz- und Präsidenten-Chaos. Zehn Jahre
später sieht die Sache anders aus. Was also tun in diesen für Arminia so harten Zeiten? Sammeln? Reicht nicht! Ein Gnadengesuch stellen? Da fehlen die Argumente! Hannover hat ja keinen Rechtsanspruch auf zwei hochklassige Fußballvereine in Blau und Rot. Hannover muss einfach hoffen. Hoffen darauf, dass der SV Arminia zumindest in der Niedersachsenliga weiterkicken darf. Dieser Fall ist schon tief genug. Damit hätten sich 96 und Arminia innerhalb eines Jahrzehnts fußballtechnisch gesehen um Lichtjahre voneinander entfernt. Eigentlich schade.
Es droht sogar die Bezirksoberliga. Wirtz: „Ich bleibe auf jeden Fall“
Oberligist SV Arminia erhält in erster Instanz keine Lizenz für die neue Saison. Im schlimmsten Fall droht Arminia sogar der Absturz in die Bezirksoberliga.
VON MARK BODE UND TIM BURCHARDT
HANNOVER. Arminia im Schockzustand. „Sie hatten Zeit nachzubessern, um die Lizenz zu bekommen. Scheinbar hats nicht gereicht“, erklärte NFV-Präsident Karl Rothmund. Jetzt hat der Verein sieben Tage Zeit, beim Präsidium des Norddeutschen Fußball-Verbandes Einspruch einzulegen. NFV-Justiziar Walter Burkhardt: „Sollte das auch schiefgehen, kann Arminia noch vors Verbandsgericht ziehen.“ Unabhängig davon empfiehlt er, schon jetzt die Lizenzunterlagen für die Niedersachsenliga einzureichen. „Allerdings sind die Bedingungen dort nicht viel anders als bei der Vergabe der Oberliga-Lizenz“, warnt Rothmund. Gibts da auch einen negativen Bescheid, spielt Arminia ab Sommer in der Bezirksoberliga. „Dann bricht alles zusammen“, befürchtet Mittelfeldspieler Garip Capin. Er ist genauso geschockt wie Trainer Hilger Wirtz. Der kam gerade vom Zahnarzt, als er die Nachricht von der NP erfuhr: „Das muss ich erstmal schlucken.“ Er sei fest davon ausgegangen, „dass alles in Ordnung ist“. Geschockt, aber
nicht niedergeschlagen – typisch Wirtz –, erklärte er kämpferisch: „Es muss ein vernünftiges Konzept her. Hinfallen ist nicht schlimm. Aber wir müssen wieder aufstehen.“ Und er ging mit gutem Beispiel voran: „Ich bleibe in der kommenden Saison Trainer.“ Wie sehr belastet die nicht erteilte Lizenz die Spieler vor dem morgigen Spiel gegen Meppen? Kapitän Malek Barudi meint: „Wenn wir den Platz betreten, ist das kein Thema mehr.“ Arminen-Boss Jürgen Scholz gibt sich gelassen: „Wir warten die Begründung ab. Unser Ziel ist die Oberliga-Lizenz.“
HAZ, 12.05.2007
Von Dieter Kösel
Hannover. Sportlich steckt Arminia Hannover mitten im Abstiegskampf der Fußball-Oberliga. Doch seit dem gestrigen Freitag sind Punkte und Tore vorerst in den Hintergrund geraten. Der Kampf um den Klassenerhalt wurde für die „Blauen“ nämlich möglicherweise vorzeitig am „grünen Tisch“ entschieden: Der Norddeutsche Fußballverband (NFV) verweigerte Arminia die Lizenz für die kommende Oberliga-Saison. Dem Traditionsklub droht der Zwangsabstieg in die Niedersachsenliga – oder im schlimmsten Fall sogar bis in die Bezirksoberliga. Arminias Vorsitzender Jürgen Scholz gab sich gestern jedoch kämpferisch. „Wir werden versuchen, die Lizenz doch noch zu bekommen“, sagte der Klubchef, der von der Entscheidung des Verbandes auf ungewöhnlichem Weg überrascht worden war. Das Ergebnis der Sitzung des Finanzausschusses wurde gestern nämlich bereits auf der NFV-Internetseite veröffentlich, ohne dass die Vereine vorher benachrichtigt worden waren. „Das war so nicht geplant, da kann ich mich bei den
Vereinen nur entschuldigen“, sagte NFV-Präsident Dieter Jerzewski, nach dessen Angaben die Briefe an die Klubs nach der Sitzung verschickt worden sind. Am Ergebnis ändert diese Panne jedoch nichts. Bis zum 31. März mussten die Vereine ihre Lizenzunterlagen beim Verband einreichen. Arminia hatte nach der ersten Prüfung wie einige andere Klubs auch noch fehlende Unterlagen nachgereicht. Die wurden vom Steuerbüro Genge und Schmidtmeier aus Bad Pyrmont begutachtet und nun dem Finanzausschuss unter der Leitung von Jerzewski vorgelegt. „Unsere Entscheidung fiel einstimmig“, erklärte der NFV-Präsident nach der Sitzung. Scholz wollte das Ergebnis vorerst nicht kommentieren. „Ich muss erst einmal eine Begründung vorliegen haben, vorher kann ich nichts sagen“, sagte er. „Der Verband hat von uns Angaben bekommen, die aus meiner Sicht eine Lizenzerteilung möglich machen.“ Arminia steht nun unter Zeitdruck. Nach Erhalt der Post vom NFV hat der Klub sieben Tage Zeit, um Widerspruch gegen die
Entscheidung einzulegen. „Da kann Arminia darlegen, warum aus den Unterlagen aus ihrer Sicht falsche Schlüsse gezogen worden sind“, sagte Jerzewski. Sollte die Lizenzverweigerung bestätigt werden, bliebe noch die Möglichkeit, innerhalb einer Woche Beschwerde beim Verbandsgericht einzulegen. Die Angelegenheit wird aber noch aus einem anderen Grunde zur Zeitfrage. Sollten die Hannoveraner nämlich absteigen – egal, ob sportlich oder am „grünen Tisch“–, würden sie auch für die Niedersachsenliga eine Lizenz benötigen. Das Verfahren ist für andere Vereine bereits abgeschlossen oder wie beim SV Ramlingen/Ehlershausen durch die erteilte Oberligalizenz nicht notwendig. „Arminia sollte parallel zu einem möglichen Widerspruch die Durchführung des Lizenzierungsverfahrens bei uns betreiben“, empfiehlt deshalb Walter Burkhard, Justiziar des für die 5. Liga zuständigen Niedersächsischen Fußball-Verbandes. Eines dürfte aber bereits jetzt klar sein: Die Stimmung wird nicht allzu gut sein, wenn
die „Blauen“ am Sonntag um 15 Uhr den SV Meppen im Rudolf-Kalweit-Stadion empfangen.
(dik). Am heutigen Sonntag ab 15 Uhr steht Hannovers Oberligist vor einer reizvollen Aufgabe. Arminia Hannover empfängt den SV Meppen im Rudolf-Kalweit-Stadion. Die Gedanken vieler Blauer werden jedoch nicht bei der Sache sein. Der Norddeutsche Fußballverband hat dem Klub die Lizenz für die kommende Oberligasaison verweigert. Dies kennt man bereits aus den letzten Jahren, doch diesmal scheint der Fall anders gelagert zu sein. Reichte da der Nachweis einer Bürgschaft, um finanzielle Ausfälle aus dem Geschäftsbetrieb der ersten Mannschaft ausgleichen und den Spielbetrieb sichern zu können, wurde dies Mittel zur Lizenerteilung abgeschafft. Arminia muss nun erst einmal die genaue Begründung kennen, kann dann Widerspruch beim Präsidium und danach Beschwerde beim Gericht des Norddeutschen Fußballverbandes einlegen. "Der Verband hat von uns Angaben bekommen, die aus meiner Sicht eine Lizenzerteilung möglich machen", sagt Jürgen Scholz. Und wer Arminias Präsidenten kennt, der weiß dass sich hinter dieser Aussage eine Kampfansage an eben den Verband verbirgt. Die Arminia steht am grünen Tisch vor ihrem schwersten Spiel!