13.05.2007, 15 Uhr
Schönes Wetter und hervorragender Fußball erwartete diejenigen, die leider in allzu geringer Zahl nach Bischofshol gepilgert sind. Lag es daran, dass sich nach der Verweigerung der Lizenz die gesamte Stadt in einem Schockzustand befindet, der bei einigen zu Katatonie führte? Man weiß es nicht, aber die 90 Minuten des Sonntags hätten wesentlich mehr Fußballfreunde auf den Rängen verdient gehabt. Das Spiel begann verteilt und auch die Gäste aus dem Emsland hatten eine große Chance, die von Arminias Mann zwischen den Pfosten, Alexander "Gecko" Dlugaiczyk, vereitelt wurde. Ab Minute zehn wurden die Götter im blauen Dress immer stärker und hatten Torgelegenheiten. Nach einer Viertelstunde war plötzlich das Lizenzgerangel vergessen, denn Malek Barudi hatte nach schönem Querpass von Abit Jusufi das Leder dierekt in die rechte untere expediert. Großer Jubel auf den Rängen und im Anschluss an den Treffer brannte es im Meppener Strafraum wie nach einem Napalmangriff. Leider wurden die großartig herausgespielten Gelegenheiten nicht genutzt und so fiel völlig überraschend auf der Gegenseite der hochgradig unverdiente Ausgleich für die Gäste (40.). Dieses Resultat hatte genau zwei Zeigerumdrehungen der Uhr Gültigkeit, dann überwand Garip Capin nach einer Ecke per Kopf den Keeper des SVM. Mit diesem Spielstand und donnerndem Applaus von den Rängen ging es in die Pause. Aus dieser kam der SV Arminia unverändert zurück und so durfte im Mittelfeld weiterhin das Festival der fairen Grätsche bewundert werden. Hieran beteiligten sich bis auf "Gecko" Dluaiczyk (hat natürlich andere Aufgaben) alle Spieler und so kamen die Blau-Weißen nie ins Spiel, vielmehr begannen sie zunehmend auf Mittel zurückzugreifen, die vom Regelkatalog sanktioniert werden. Zweimal verweigerte der Referee der Arminia den Pfiff und die Geste zum ominösen Punkt, während die Emsländer im Strafraum des SVA von der Fallsucht befallen wurden, weil ihnen spielerisch an diesem Tag die Möglichkeien fehlten, dem SV Arminia ernsthafte Probleme zu bereiten, auch wenn sie nun versuchten zu drücken. Wie es so ist, wenn die eine Mannschaft aufrückt, hat die andere Konterchancen und in diesem Fall waren diese nicht zu knapp bemessen. In der 51. Minute schloss Capin einen dieser Gegenstöße zum 3:1 ab und besorgte damit die Vorentscheidung. Meppen wirkte in der Folge hilflos und hätte durchaus vollständig untergehen können, aber eine gnädige Arminia ließ nur noch einen Treffer durch Jusufi folgen. Nach diesem großen Spiel geht es wieder an den ungeliebten grünen Tisch, wo weiter um die Lizenz gekämpft wird. Dirk
Neue Presse, 14.05.2007
4:1 gegen Meppen, Platz 15. Doch Spieler kriegen kein Geld.
Arminia ist wieder auf Kurs, jedenfalls sportlich. Mit dem Sieg gegen Meppen kletterte der Viertligist auf Platz 15.
VON MARK BODE UND TIM BURCHARDT
HANNOVER. Wirtschaftlich liegt Arminia fast am Boden – sportlich haben sie gestern zurückgeschlagen. Beim 4:1 gegen Meppen boten die Blauen die beste Saisonleistung. Fast jeder hatte nach der Meldung vom Lizenzentzug wohl auch mit einem sportlichen Desaster gerechnet. Doch weit gefehlt. Malek Barudi hatte es vorher schon gewusst: „Wenn wir den Platz betreten, lassen wir alle Sorgen hinter uns.“ Vor allem der Kapitän sorgte dafür, dass die schwachen Emsländer kaum Zeit zum Luftholen hatten. Zusammen mit Garip Capin und Abit Jusufi ließ er die Gäste ein ums andere Mal alt aussehen. Fast logisch, dass Barudi (14.) die Führung erzielte. „Die Mannschaft hat Charakter gezeigt“, sagte er. „Wir haben unsere Aufgabe prima erledigt. Jetzt ist der Vorstand dran.“ Einen Seitenhieb in Richtung Vereinsführung konnte sich auch der zweifache Torschütze Capin (43., 53.) nicht verkneifen: „Vom Vorstand haben wir gehört, es würde mit der Lizenz keine Probleme geben. Jetzt müssen die Herren uns das
erklären.“ Für Zündstoff ist also gesorgt. Rein sportlich sah es Trainer Hilger Wirtz, der auf den verletzten Diouf (Oberschenkelprobleme) verzichten musste: „Wir haben Moral gezeigt. Auf das 1:1 haben wir sofort geantwortet.“ Platz 15 sei seit Wochen das Maß der Dinge. „Und da sind wir voll auf Kurs.“
Nach NP-Informationen saß der Vorstand am Freitagabend zusammen und hat zwei Modelle ausgewählt, um wirtschaftlich wieder auf die Beine zu kommen. Entweder soll Insolvenz beantragt werden oder ein Vergleich mit den Gläubigern angestrebt werden. Favorisiert wird das Vergleichsverfahren. Außerdem sollen seit Wochen keine Gelder an Spieler gezahlt worden sein. „Kein Kommentar“, hieß es dazu nur von Arminia-Boss Jürgen Scholz. Er wollte aber auch nicht bestätigen, dass alle Spieler ihre Gelder bekommen haben.
Arminia: Dlugaiczyk – Doll, Krause, Tayar, Preuß – Barudi, Jescheniak, Nachtwey (83. Garcia-Conde), Beise (89. Schütten) – Jusufi, Capin (77. Tasdelen)
Tore: 1:0 Barudi (14.) trifft nach schönem Zuspiel von Beise; 1:1 (41.) Holt gelingt mit der ersten Meppener Chance der Ausgleich; 2:1 (43.) Capin nickt eine Jusufi-Ecke ein; 3:1 (53.) Capin – Barudi und Jescheniak legen auf; 4:1 (90.) Jusufi schiebt ein.
Zuschauer: 400
HAZ, 14.05.2007
Oberliga: 4:1 gegen Meppen
Hannover (kös). Die drohende Lizenzverweigerung durch den Norddeutschen Fußballverband wirft düstere Schatten auf Arminia Hannover. So waren die „Blauen“ unter den nur 350 Zuschauern dankbar, dass ihr Team in der Fußball-Oberliga mit dem 4:1-Sieg über den SV Meppen zumindest ein wenig Licht aufblitzen ließ. „Wir sind von der Nachricht überrascht worden, wollen den Abstieg jedoch sportlich verhindern“, sagte Kapitän Malek Barudi. Sein Team zeigte gegen den Tabellendritten eine engagierte Leistung und ließ sich auch durch Rückschläge wie den Ausfall von Dame Diouf (Oberschenkelprobleme) und den Ausgleich durch Sascha Gerritzen (41. Minute) nicht irritieren. Die Tore erzielten Barudi (13.), Garip Capin (43., 51.) und Abit Jusufi (90.). Meppens Endre Varga (87.) sah wegen Foulspiels die Gelb-Rote Karte. Klubchef Jürgen Scholz kündigte nach Spielschluss an, dass der Klub die Begründung für die Lizenzverweigerung heute erwartet und bis morgen Abend entscheiden will, wie man verfahre.
Kicker, 14.05.2007
"Wir tun alles, um den Abstieg sportlich zu verhindern", sagte Arminias Kapitän Malek Barudi nach dem Abpfiff. Mit einer engagierten und entschlossenen Leistung hatte sich sein Team gegen allerdings schwache Gäste durchgesetzt. Meppens Trainer Alfons Weusthof war nach dem Auftritt seiner Elf bedient: "Arminia hat unheimlich gefightet. Wir haben auf der ganzen Linie enttäuscht." D. Kösel
Bild, 14.05.2007
Tolle Reaktion von Arminia. Nach dem Schock der Lizenzverweigerung durch den Verband, gab die Mannschaft auf dem Platz eine klare Antwort: 4:1 gegen Meppen, höchster Saisonsieg, stärkste Leistung. "Respekt vor der Mannschaft", sage Vizepräsident Rainer Hahne, "das ist auch eine Aufforderung an uns, alles nur mögliche für die Erteilung der Lizenz zu tun." Arminia liegt noch keine schriftliche Begründung vor. Barudi (15.), zweimal Capin mit seinen ersten Toren für Arminia (43./51.) und Jusufi mit seinem 12. Saisontor trafen zum Sieg.