19.11.2006, 14 Uhr
Neue Presse, 13.11.2006
HANNOVER. Die Spielberechtigung für Arminia-Neuzugang Gürman Agac liegt immer noch nicht vor. Trainer Hilger Wirtz: „Es gestaltet sich schwierig. Vielleicht klappts in den nächsten Tagen.“ Agac soll auch einen Vertrag bei einem türkischen Zweitligisten unterschrieben haben. Das Arminia-Spiel bei Altona 93 fiel nach starken Regenfällen aus. fk
Neue Presse, 15.11.2006
VON ANDREAS VOIGT UND DIRK ALTWIG HANNOVER. Zwei Fußball-Oberligisten rüsten sich gegen Fanausschreitungen – aus Furcht, dass sich ähnliche Prügelszenen wie am vergangenen Wochenende beim FSV Zwickau (Oberliga Nordost) auch bei ihnen abspielen. Der SV Arminia hat vor seinem Spiel am Sonntag gegen Eintracht Braunschweig II von der Polizei die Auflage erhalten, einen abgesperrten Bereich für Gästefans und einen Polizei-Sicherheitskorridor anzulegen. Außerdem muss Arminia den Gästefans zwei WCs und eine Getränkebude hinstellen. Die Polizei ist mit mehreren Beamten da, Arminia stellt noch 22 Ordner ab. Hintergrund: Die Polizei schließt nicht aus, dass sich Anhänger von 96 und Eintracht bei Arminia zum Randalieren treffen. Möglich sei auch, dass Braunschweiger das Oberligaspiel einfach nur stören wollten. Polizeisprecherin Christine Zeit: „Wir sind vorbereitet.“ Konkrete Hinweise auf verabredete Prügeleien hat die Polizei bislang nicht. Glück für Arminia: 96 spielt am Sonntag in Gladbach. Der überwiegende Teil der gewaltbereiten Fans werde wohl nach Gladbach fahren, so die Polizei. Aber: Eintrachts Profis spielen schon am Freitag. Die Polizei geht nach NP-Infos von bis zu 150 Fans aus, die sich auf den Weg nach Hannover machen. Auch beim SV Ramlingen herrscht vor dem Spiel gegen Meppen Alarmbereitschaft. Klubchef Jürgen Stern hat um mehr Polizeibeamte gebeten und die Zahl der Mitarbeiter im Sicherheitsdienst erhöht. „Für uns kleine Vereine wird es immer schwieriger, diesem Auswuchs zu begegnen.“ Stern erörtert dieses Problem heute beim NFV in Barsinghausen.
Das sagt Arminias Vorsitzender
Arminias Vorsitzender Jürgen Scholz fordert: Vereine mit Problemfans müssen handeln.
Arminia muss hohe Sicherheitsvorkehrungen treffen und die aus eigener Tasche zahlen. Ist das okay?
Dazu sind wir verpflichtet. Es kann aber nicht sein, dass wir gewaltbereiten Gästefans Essen, Trinken und WCs hinstellen müssen und im Gegenzug kloppen die uns vielleicht das Stadion zusammen. Das Problem wird falsch angegangen.
Was schlagen Sie vor?
Ich mache keinem Verein einen Vorwurf. Aber als Klub mit Problemfans in den eigenen Reihen sehe ich ihn in der Pflicht, diese Fans auszusortieren, ihnen den Spaß an der eigenen Mannschaft zu nehmen. Was wir jetzt erleben, finde ich unerträglich. So etwas macht den Fußball kaputt.
Haben Sie Zwickau im Hinterkopf, wenn Sie an Sonntag denken?
Ich weiß natürlich nicht, was in den Köpfen der Braunschweiger Fans vorgeht, wenn die zu uns kommen. Ich vertraue aber der Polizei, die in engem Kontakt mit unserem Ordnungsdienst steht. Möglicherweise bleibt ja auch alles ruhig. voi
Das sagt der Fan-Forscher
Profis sollen den Kleinen helfen
Fan-Forscher Gunter A. Pilz fordert: Die Bundesliga soll Anti-Gewalt-Projekte fördern.
Sonntag spielt Braunschweig bei Arminia. Rechnen Sie mit Gewalt?
Braunschweig hat bereits große Probleme gemacht, deshalb darf man davon ausgehen, dass die Polizei entsprechend vorbereitet sein wird. Das ist aber ein Einzelfall. In Niedersachsen hat sich die Lage in den vergangenen Jahren deutlich enspannt. Der Niedersächsische Fußballverband nimmt das ernst.
Und für die Ausnahmefälle – sind die Amateurstadien sicher genug?
Das Gewaltproblem ist nicht durch immer höhere bauliche Standards zu lösen. Die Hooligans weichen dann immer weiter in die unteren Spielklassen aus. Viel wichtiger sind konsequente Anti-Gewalt-Projekte mit Fans. Das fehlt in Braunschweig immer noch.
Können die Vereine das bezahlen?
Nein, das können nicht alle. Deshalb ist hier auch der Profifußball gefordert: Es muss ein Fonds gegründet werden, aus dem kleine Vereine unterstützt werden. In diesen Topf könnten auch die Strafgelder der Profis fließen. wig
Wochenblatt, 15.11.2006
Kicker, 16.11.2006
Offensivspieler Tugay Tasdelen ist nach seiner roten Karte aus dem Spiel gegen den BV Cloppenburg wegen einer Tätlichkeit im leichteren Falle für drei Partien gesperrt worden.
Arminia: Stürmer Patrick Pfeng (Beckenprellung) und Verteidiger Kamill Krause (Außenbandanriss) sind wieder im Training.
Braunschwig: Nach dem Trainerwechsel bei der 1. Mannschaft wird über die Aufstellung kurzfristig entschieden.
Schiedsrichter: Hinrichs (Husum).