17.3.2000, 19.30h
Die Kieler wollen noch die Qualifikation für die zweigleisige Regionalliga schaffen, doch da müssen sie schon einiges mehr bieten als gegen die Blauen ( ein Kieler Zuschauer meinte, dass sein Team die Blauen wären, eine Vorstellung die wir ins Reich der Fabel verbannten). Der SVA reagierte kämpferisch auf die versteckten Beleidigungen in der Stadionzeitung und ließ die Mannen von der Ostsee nicht ins Spiel kommen. Leider waren die Götter selbst auch nur nach Standartsituationen gefährlich, aber Vorrang hatte bei diesem Match die Sicherung der Abwehr und hier hatten die Giganten diesmal eindeutig ihre Stärken. Kiel hat im gesamten Spiel nur zwei Mal auf das Armininentor geschossen. Sämtliche Flanken der Störche pflückte "Auge" Eggers wie reife Früchte. Schade ist, dass unsere Jungs die sich am Ende der Partie bietenden Konterchancen nicht in etwas zählbares ummünzen konnten. Als Fazit bleibt: Ein hochverdienter Punktgewinn einer engagiert und beherzt auftretenden Arminenelf.
DIRK
HAZ, 18.03.2000
Kiel (kös). Die Erfolgsserie des SV Arminia hält in der Fußball-Regionalliga hält an. Bei Holstein Kiel erreichten die Hannoveraner ein hochverdientes 0:0 und blieben damit auch im sechsten Spiel hintereinander ungeschlagen. "Heute wollen wir Arminia das Fürchten lehren", stand im Stadionheft der "Störche". Das allerdings blieb ein frommer Wunsch, denn die Arminen standen sicher in der Abwehr, störten früh und spielten sich selbst eine Anzahl guter Möglichkeiten heraus. Knörenschild nach zwei von Ibanez getretenen Eckbällen und auch Schwabe nach Eckstoß von Ibanez hatten gute Kopfballchancen, die aber allesamt vergeben wurden. Ibanez selbst hatte ebenfalls eine gute Möglichkeit, hätte aber besser den mitgelaufenen Knörenschild anspielen sollen, statt selbst aus spitzem Winkel zu schießen. Auch nach dem Seitenwechsel machten die Arminen den Kielern das Leben durch konzentriertes Abwehrspiel schwer. Nur einmal herrschte dicke Luft im Strafraum, als Fiedler im letzten Moment vor Jurgeleit rettete (68.). Mit Glück und Geschick hielten die Arminen ihr Tor jedoch bis zum Schlusspfiff sauber.
SV Arminia: Eggers-Pertile-Reuther,Fiedler-Ibanez, Brüning, Muzzicato (90. Sabatino), Schwabe, Bejzade - Erdmann, Knörenschild (88. Yankson). Zuschauer: 1442. - Beste Arminen: Schwabe, Reuther, Fiedler.
Bild Hannover, 18.03.2000
Arminia spielt langsam die große Serie - 0:0 in Kiel, zum 6. Mal in Folge unbesiegt. Der Teil-Erfolg beim ehemaligen 96-Trainer Michael Lorkowski: Mehr als ein Punktgewinn für Arminias Rainer Behrends. Seine "Blauen" hatten Kiel fest im Griff. Und Chancen. Aber Ibanez, Knörenschild und Schwabe vergaben. Kiel mit nur einer Chance, als eine Schmidt-Flanken knapp neben dem Pfosten landete. Arminia nur zum Schluss unter Druck, als Kiel die Lorkowski-Taktik auspackte: Brechstange raus und drauf. Half nichts. Das dickste Ding rettete Muzzicato vor Hardt auf der Torlinie (84.). Behrends: "Haben wir einfach gut gemacht. Kompliment an meine Jungs, sie haben sich toll geschlagen."
Neue Presse, 18.03.2000
VON STEPHAN SCHMIDTCHEN
KIEL. Den größten Aufreger gabs vorm Anpfiff. In der Kieler Stadionzeitung war von den "kleinen Hannoveranern" zu lesen."Eine homogene Mannschaft ohne herausragende Kräfte mit einem bodenständigen, ehrlichen Trainer." Für einen Personalchef heißt das: Hier kommt die Trotteltruppe von der Leine - die schaffte gestern Abend immerhin ein 0:0. Arminias Manager - erst tags zuvor vom Strandurlaub in Thailand zurückgekehrt - triebs jedenfalls erst mal auf die Palme. Uphoff: "Die Kieler sollen sich erst mal um ihr abbruchreifes Stadion kümmern." Das wurde aus Sicherheitsgründen größtenteils abgesperrt - in der Handball-Hochburg Kiel reichte das Fassungsvermögen auch so. Aufbauprobleme gabs auch im Spiel der Kieler. Die Kicker von Trainer Michael Lorkowski (ehemals 96) spielten sehr statisch. Einzig eine verunglückte Flanke von Stephan Schmidt war gefährlich (11.). Seine Stürmerkollegen waren weitgehend abgemeldet. Lars Reuther erlaubte dem ehemaligen Ricklinger Dmitrijus Guscinas keinen einzigen Torschuss. Nachdem auch Patrick Grün in der 16. Minute endlich auf der Arminen-Bank Platz genommen hatte - ein Stau im Elbtunnel verhinderte seinen Einsatz, dafür durfte Marcel Ibanez ran - hatte Arminia die besseren Chancen. Fast alle nach Ecken von Benedetto Muzzicato. Doch Mirko Knörenschild köpfte zweimal knapp drüber (19., 29.) und Marko Schwabe nur Zentimeter daneben (30.). Nach dem Wechsel erhöhten die Gastgeber den Druck. Ein Sieg musste her, um noch den wichtigen sechsten Tabellenplatz zu schaffen. Doch Arminia stand hinten kompakt, ließ kaum Torgelegenheiten zu. Die wenigen guten vereitelte Lars-Oliver Eggers. Arminias Serie hielt. "Wir sind nun seit sechs Spielen unbesiegt. Das wird weitere Kräfte freisetzen", freute sich Marko Schwabe, der beste Armine.
Noten: Eggers 2, Reuther 2, Pertile 3, Fiedler 2, Ibanez 2, Brüning 3, Schwabe 2, Bejzade 4, Muzzicato 3, Knörenschild 4, Erdmann 4.
Kicker, 20.03.2000
Es gibt Arbeitstage, an denen ein Torhüter kaum einen Finger krumm machen muss. So erging es Christopher Jürgens und dessen Kollegen Lars Eggers am Freitag abend im Holsteinstadion. Sowohl der Kieler wie der Hannoveraner hätten fast zu den 1425 vom Auftritt der Gastgeber enttäuschten Zuschauern gezählt werden können, mussten sie doch das Geschehen auf dem Rasen überwiegend passiv verfolgen. Beide brauchten keine einzige Chance zunichte machen, wobei Jürgens das Glück hatte, dass der unbedrängte Schwabe in der 28. Minute im Anschluss an eine Muzzicato-Ecke knapp vorbei köpfte. Wiederum Schwabe rettete für seinen bereits geschlagenen Schlussmann in der 83. Minute auf der eigenen Torlinie. Im Duell des Tabellensiebten gegen den -neunten waren die Kieler zwar deutlich feldüberlegen, aber sie verstanden es nicht, die häufig mit sämtlichen Akteuren in der eigenen Hälfte versammelten Gäste auszuspielen. Da die "Störche"-Stürmer nur auf dem Papier existierten, fehlten dem Mittelfeld die Anspielstationen. Weder Guscinas noch Kindgen sowie der später eingewechselte Wohlert konnten Regionalliga-Ansprüchen genügen. Die Hannoveraner hatten ihrerseits im Angriff auch nicht viel zu bieten. Immerhin standen sie gut gestaffelt in ihrer eigenen Spielhälfte und verdienten sich den Auswärtspunkt mit einer engagierten Vorstellung. Gerhard Müller