10.11.1999, 19.00 Uhr
Lüneburger SK - SV Arminia Halbfinale Im NFV - Pokal am 10. 11. 99 in Lüneburg
Diese Auswärtsfahrt hätten wir uns schenken können!!!!
DIRK
Zum Kotzen!!!
Kette
Die Blauen schienen die Sportart verwechselt zu haben. Nur so ist es zu erklären, daß sie stets aus gar nicht mal schlechten Positionen noch einmal abspielten. Vermutlich wollten sie so den siegbringenden Touchdown erreichen. Da noch dazu bei den Lüneburgern jeder Schuß ein Treffer war, war das Spiel bald entschieden, zumal sich der Kriechstrom, der uns zu unserem Cott-Bus (den wir wohl nie wieder nutzen werden) verholfen hatte, auch in den Gliedern der Blauen breit zu machen schien. So hatte ich wenigstens Gelegenheit, zu einem Pläuschchen mit einigen Lüneburgern. Positiv vielen die LSK-Fans auf, die uns nach dem Spiel sogar aufzumuntern versuchten - gut nach so einem Ergebnis fällt es leicht, großzügig Komplimente zu verteilen, aber sie hätten uns ja auch mit Hohn und Spott übergießen können...
Letztlich bescherte mir diese Reise also das zweifelhafte Vergnügen, erstmals in dieser Saison eine verdiente Niederlage der Götter miterleben zu dürfen.
Cottbuser
Pressestimmen:
Bild vom 11.11.1999Der 10. November '99 geht bei Arminia als Schandfleck in die Vereins-Chronik ein. 0:7 (0:3) im NFV-Pokal-Halbfinale beim Lüneburger SK! Ein Debakel für das es keine Entschuldigung gibt.
Denn: Der LSK verzichtete dabei auf die Hälfte seiner Stammelf. Arminia von Beginn an von allen guten Geistern verlassen. Nichts lief.
Keeper Marc Windhorn (nur im Pokal durfte er bis jetzt ran) kann die Torflut nicht stoppen. Radtke (6.) macht den Anfang. Das 2:0 ein Beleg der Hilflosigkeit: Bester vernascht an der Mittellinie drei Arminen, dann Traumpass auf Tutas. Drin is' das Ding. Tutas erhöht noch vor der Pause auf 3:0.
Nach dem Wechsel geht's munter weiter. Radtke, Prüfer, der Ex-Ricklinger Clausing und Baich düpieren die Blauen bei ihren Treffern nach Strich und Faden.
Arminen-Trainer Rainer Behrends quittiert die Blamage auf der Bank tief in sich zusammengesunken.
HAZ vom 11.11.1999Was als Überraschungscoup geplant war, endete mit einer herben Bauchlandung. Der SV Arminia Hannover unterlag im Halbfinale des NFV-Pokals am Mittwochabend beim Lüneburger SK mit 0:7 (0:3).
Eigentlich wollten die Arminen noch ein Hühnchen mit den Gastgebern rupfen und sich für die 0:2- Niederlage im Punktspiel revanchieren. Doch daraus wurde nichts, im Gegenteil. Bereits nach sechs Minuten stand es 1:0 für die Lüneburger, Radtke hatte aus 20 Metern getroffen. Während die "Blauen" einen Fehlpass nach dem anderen produzierten, spielte sich der Zweite der Regionalliga immer wieder schnell und gefährlich vor das Arminen-Tor. Zwei dieser Angriffe nutzte Tutas eiskalt aus und erhöhte noch vor der Pause auf 3:0 (36., 44.).
Auch nach dem Wechsel nahm das Debakel seinen Lauf, fast jeder Schuss des LSK landete im Tor der Arminen. "Wie man sich so aus dem Pokal verabschieden kann, will mir nicht in den Kopf", sagte der maßlos enttäuschte Manager Rüdiger Uphoff.
SV Arminia: Windhorn - Pertile - Fiedler, Reuther - Bohm (46. Sabatino), Brüning, Schwabe, Knörenschild (46.Yankson), Erdmann, Weiland - Bejzade (61. Uvaliev).
NP vom 11.11.1999Arminias Traum ist je geplatzt. Zwei Siege fehlten noch zum Erreichen des DFB-Pokals, doch das Halbfinale im NFV-Pokal wurde gestern zum Albtraum der Bischofsholer - beim Lüneburger SK gabs eine oberpeinliche 0:7-Pleite.
Peinlich auch, dass Arminias Torhüter Mark Windhorn (er hatte im Pokal zuvor noch kein Tor kassiert) noch der Beste in seiner desolaten Mannschaft war. Er zeigte zwar Unsicherheiten, doch an den sieben Toren war er schuldlos.
Die Gastgeber - in der Regionalliga Nord derzeit Überraschungszweiter - waren vom Start weg das klar bessere Team, obwohl gleich fünf Reservisten ran durften. So hatte Trainer Harry Pleß per Handy aus seinem Urlaubsort in Spanien entschieden.
Die Arminen wirkten auch urlaubsreif. Von ihren Gegenspielern hielten sie sich im Regelfall fern, in Ballbesitz kam man fast nur nach den Gegentreffern - beim Anstoß. Dazu kam, dass die zweikampfstarken Lüneburger unentwegt aus allen Lagen schossen. So war zur Pause bereits alles klar - 3:0-Führung.
SVA-Coach Rainer Behrends brachte zwar mit Joe Yankson und Timm Sabatino zwei frische Kräfte, aber auch das nutzte nichts mehr. Es ging kein Ruck durch die Mannschaft - im Gegenteil, die Arminen ergaben sich nun vollends.
0:7 hieß es zum Schluss, ein Debakel. Coach Behrends meinte hinterher: "Das wird personelle Konsequenzen haben. Ich brauche frische Leute." Und Manager Rüdiger Uphoff blieb stumm vor Wut, er trauerte wohl den entgangenen Pokaleinnahmen nach.
Windhorn 4 - Pertile 5 - Reuther 6, Fiedler 6 - Böhm 6 (46. Yankson 5), Brüning 5, Schwabe 5, Knörenschild 6 (46. Sabatino 5) - Erdmann 5 , Weiland 4 - Bejzade 6 (61. Uvaliev)
Tore: 1:0 Radtke (7.) mit Flachschuss aus 20 Metern ins untere rechte Eck.
2:0 (37.) Tutas. Nach Traumpass von Bester läuft der Schütze Brüning weg und vollendet aus zwölf Metern.
3:0 (44.) Tutas mit einem Volleyschuss aus 22 Metern.
4:0 Radtke (59.) mit Rechtsschuss aus zwölf Metern.
5:0 Prüfer (60.) mit Rechtsschuss.
6:0 Schuhmann (79.) trifft von der Strafraumgrenze.
7:0 Baich (82.) volley aus zehn Metern.
"Die haben gespielt wie eine Theken-Mannschaft. Wir sind aufgetreten wie ein Karnevals-Verein!"
Manager Rüdiger Uphoff kann und will das 0:7-Pokal-Debakel Armmias beim Lüneburger SK nicht abhaken. Er ärgert sich schwarz - und weiß:
Die Blauen sind nun die Fußball-Trottel der Stadt. Und die Blamage ist mit nichts zu erklären. Im Gegenteil. Uphoff: "Nur durch den Pokal hätten wir nochmal auf uns aufmerksam machen können und Geld kassiert. Es war die einzige Chance, eine verkorkste Saison zu retten. Wir hatten alle Sponsoren motiviert nach Lüneburg mitzufahren. Dann diese Schande. Die Spieler wissen gar nicht, was sie dem Verein angetan ha- ben."
Präsident Klaus Reuper war bei Spielschluss so wütende wollte den eigenen Spielern an den Kragen.
Uphoff: "Kein Einsatz, null Kampf. Die hätten mit Krawatte und Anzug spielen können. Keiner hätte sich schmutzig gemacht."
Präsident Reuper fix und fertig, Trainer Behrends völlig ratlos und Manager Uphoff traut sich nicht mehr auf die Straße. Aber welche Konsequenzen hat das Desaster? Uphoff: "Verlieren wir Sonntag zuhause gegen Nordhorn, wirds so bei uns knallen wie noch nie!"
HAZ vom 12.11.1999Kurz, aber prägnant fiel die Ansprache von Rainer Behrends am Tag danach aus. "Jungs, wenn sich hier nicht etwas tut, gibt es bald einen Schnitt", sagte der Trainer und meinte die 0:7-Pokalpleite von Arminia Hannover beim Lüneburger SK. Während der Coach kein Straftraining ansetzte, sondern eine schnelle Wiedergutmachung am Sonntag (14 Uhr) im Heimspiel gegen Eintracht Nordhorn fordert, will die Vereinsführung hart durchgreifen. Klubchef Klaus Reuper plädiert für eine Geldstrafe, weil Arminia im Erfolgsfall im Pokal noch viel hätte verdienen können.
Manager Rüdiger Uphoff hat für den harten Kurs von Reuper Verständnis, "aber für Pokalspiele bekommen die Jungs ja gar nichts. Von nichts kann ich nicht noch etwas abziehen." Das Entsetzen über die "klägliche Vorstellung" ist aber auch bei ihm so groß, dass er sich nach eigenen Angaben schämt, Sonntag im Stadion zu erscheinen. Die ersten Sponsorenvertreter hätten bereits nachgefragt, was denn bei Arminia los sei. "Wir haben ja nicht einmal eine Gelbe Karte bekommen", erinnert sich Trainer Behrends, "und das in einem so wichtigen Spiel."
Gegen die unbequemen Nordhomer mit Torjäger Alket Zeqo, der zuletzt Eintracht Braunschweig abschoss, kehrt Lars-Oliver Eggers ins Arminen-Tor zurück. Joe Yankson darf von Anfang an mitdribbeln. Jörg Brüning (Bänderriss im Knöchel) und Tobias Fiedler (Bänderdehnung) fallen dagegen aus.
NP vom 12.11.1999Lachnummer Arminia: Nach dem 0:7-Debakel im Halbfinale des Niedersachsen-Pokals in Lüneburg herrscht in Bischofshol Katerstimmung. Klar ist jedoch: In der Liga müssen nun Siege her, sonst drohen schwere Zeiten.
"Der Karneval hat begonnen, aber wir sind die größte Lachnummer Norddeutschlands." Arminias Manager Rüdiger Uphoff "schämt sich so sehr, dass ich bis Sonntag nicht mehr vor die Tür trete".
Dann gehts zu Hause gegen Nordhorn. "Da muss sich die Mannschaft rehabilitieren", fordert Uphoff. Ansonsten würde es "einen großen Knall geben".
Das Problem des Vereins: Bei weiteren Misserfolgen droht allgemeines Desinteresse - in der Liga steht Arminia derzeit nur auf Platz 14. Trainer Rainer Behrends (half sich mit Baldrian durch die Nacht danach) steht vor dem Problem, "nicht die halbe Mannschaft auswechseln zu können. Aber drei wird es wohl treffen". Behrends meinte weiter: "Für eine solch konsequente Vermeidung von Zweikämpfen gibt es keine Entschuldigung."
"Das muss Konsequenzen haben", poltert Präsident Klaus Reuper, der auch "Geldstrafen nicht ausschließen will". Allerdings hatten die Spieler im Pokalwettbewerb noch keinen Pfennig verdient.
Torhüter Mark Windhorn und Marko Schwabe standen noch gestern "vor einem Riesen-Rätsel". Schwabe reumütig: "Wir haben einen großen Schaden angerichtet, den wir vor allem am 11. Dezember daheim gegen Lüneburg wieder gutmachen müssen."