05.11.1999, 20.00
HAZ vom 6.11.1999Es hat wieder nicht sein sollen. Fußball-Regionalligist SV Arminia Hannover war beim SV Wilhelmshaven zwar über weite Strecken die tonangebende Mannschaft, musste die Heimfahrt aber erneut mit leeren Händen antreten.
Dabei hätte Arminia die Partie schon bis zur Pause für sich entscheiden können. Die Gäste spielten forsch nach vome, gingen mutig in die Zweikämpfe und dominierten über weite Strecken eindeutig. Doch es blieb bei dem Treffer von Erdmann, obwohl die Gäste durch Bejzade und Erdmann noch gute Chancen hatten. So fiel der Ausgleichstreffer von Ukrow ziemlich überraschend. Nach dem Wechsel spielten die Arminen gut mit, doch ein Eigentor von Knörenschild besiegelte das Schicksal der Hannoveraner, die zuvor durch Erdmann, Grün und KnÖrenschild weitere Großchancen ungenutzt ließen.
Trotz der Niederlage und der bescheidenen Möglichkeiten in Bischofshol sieht sich Rainer Behrends mit dem SV Arminia an der Grenze zum Profifußball auf dem richtigen Weg. Dem Coach gelingt es immer mehr, Talente aus der Region Hannover in seiner Regionalliga-Elf zu etablieren. Schon zu seiner Zeit bei den Sportfreunden Ricklingen hatte er mit diesem Kurs Erfolg, der Rückzug seines ehemaligen Klubs wegen finanzieller Probleme macht ihn deshalb sogar ein wenig wütend. "Dass die jetzt ihre erste Mannschaft opfern und in der Oberliga abmelden, ist völlig überzogen", meint Behrends, "mir fallen auf Anhieb zehn Spieler ein, die wieder für Ricklingen spielen würden."
Arminia: Eggers - Pertile - Fiedler, Scholz (46. Reuther) - Böhm 85, Uvaliev), Brüning (68. Grün), Schwabe, Knörenschild, Weiland, Erdmann - Bejzade.
Schiedsrichter: Sven Callies (Hamburg) - Zuschauer: 2321 -
Tore: 0:1 (23.) Erdmann nach Doppelpass mit Bejzade aus 14 Metern unter die Latte,
1:1 (45.) Ukrow per Kopf nach Freistoß von Turgut,
2:1 (62.) Eigentor von Knörenschild, der vor Ivanauskas rettet, den Ball aber
ins eigene Tor spitzelt.
"Wenn Pech und Glück sich in einer Spielzeit die Waage halten, dann müssen wir in der Rückrunde viel Glück haben", sagte Arminias Trainer Rainer Behrends. Mit 1:2 verlor seine Mannschaft ihr Punktspiel der Fußball-Regionalliga beim SV Wilhelmshaven. Ärgerlich, denn die Bischofsholer waren über 90 Minuten das bessere Team und hätten Wilhelmshavens neuem Trainer Hans-Wemer Moors um ein Haar seinen Einstand verdorben.
"Wir waren wieder einmal dicht dran an der Sensation. Wir haben es versäumt, das zweite Tor nachzulegen, und haben dann einen dummen Treffer zum Ausgleich kassiert", klagte Behrends. Das Grunddilemma wurde auch am Freitag deutlich. Kämpferisch und teilweise auch spielerisch zeigten sie sich stark. Doch neben Markus Erdmann, der die "Blauen" mit seinem neunten Saisontreffer in Führung gebracht hatte, fehlt ein weiterer torgefährlicher Stürmer. Skerdi Bejzade zeigte gute Form, doch ist er mehr der Vorbereiter und Lückenreißer. Patrick Grün ist die lange Pause anzumerken, denn ansonsten hätte er die Chance in der 89. Minute genutzt.
Sauer war Behrends, weil er und seine Spieler schon vor dem Spiel von Zuschauern bespuckt und mit Feuerzeugen beworfen wurden. Die Arminen überlegen nun eine Beschwerde beim Verband.