20.11.1999, 14.00
Kicker vom 22.11.1999St Pauli: Gollasch - Baris - Niemann, Gersdorf - Algan (59. Sager), H. Meyer (71. Doschke), Bajramovic, Hempen, Rahn - Pomorin, Bankowski (59. Agyemang) -Trainer: Philipkowski.
Hannover: Eggers - Pertile - Reuther, Scholz - Ibanez (46. Uvaliev), Smak (78. Erdmann), Büyüktopuk, Schwa- be, Knörenschild - Grün, Bejzade - Trainer: Behrends.
SR: Franke (Bremen)
Zuschauer: 454
Gelbe Karten: Rahn, H. Meyer, Agyemang, Hempen, Niemann - Ibanez, Bejzade, Knörenschild, Uvaliev.
Es gibt 0:0-Spiel, da geht der Zuschauer zufrieden nach Hause. Tolle Torraumszenen, herrliche Spielzüge, schönes Wetter und eine gute Schiedsrichterleistung können ein Fußballspiel trotzdem zum Genuss machen. Diese Partie hatte gar nichts davon.
In der ersten Hälfte waren es die Hamburger, die die Initiative ergriffen. Allerdings war ab der Strafraumlinie Feierabend. Pomorin (16.) und Algan (22.) hatten Chancen, die aber nicht zur Kategorie "hundertprozentig" gehörten. Auf der Gegenseite war es Schwabe, der knapp neben das Tor zielte (12.).
Erst in der zweiten Halbzeit kamen die Gäste besser ins Spiel. Besonders die linke Seite, wo Knörenschild nun in die vorderste Reihe wechselte, war ein Aktivposten. Das 0:1 war nur eine Frage der Zeit - und war in der 48. Minute eigentlich fällig: Büyüktopuk fasste sich ein Herz und schoss aus 22 Metern fast genau in den Torwinkel - aber der Ball sprang vom Innenpfosten wieder heraus.
Schwabe (67.) und Knörenschild (70.) hatten weitere Möglichkeiten, ehe in der Schlussphase Schiedsrichter Franke in den Mittelpunkt rückte. Grün und Knörenschild wurden im Strafraum zu Fall gebracht, doch die Pfeife des roten Mannes blieb stumm. Einen Sieger hätte die schwache Partie aber auch nicht verdient gehabt.
Er spielt im Sturm, er spielt im Mittelfeld, und bei Standardsituationen ist er der wichtigste Mann in der eigenen Abwehr. Was immer Markus Erdmann auch macht: Er ist und bleibt der herausragende Akteur bei Arminia Hannover.
Vorgestern nahm er eine Position ein, die er nicht kennt: Der Torjäger saß auf der Bank. Und das unfreiwillig. "Eigentlich wollte er zu Hause bleiben, der Markus war die ganze Woche über schwer krank", erklärte Trainer Reiner Behrends, "ich konnte ihn wenigstens überreden, in der Schlussphase aufzulaufen. Vielleicht war es der spielentscheidende Fehler von mir, dass ich ihn nicht überreden konnte, eine halbe Stunde zu spielen."
Denn als Erdmann kam, brannte es noch mehrmals lichterloh im St.Pauli-Strafraum. "Ein Sieg von uns wäre auf Grund der zweiten Halbzeit verdient gewesen. Aber wir müssen wohl auf das nächste Jahrtausend warten, ehe wir mal Glück haben werden", haderte Behrends mit dem Schicksal.
Sein Gegenüber Joachim Philipkowski haderte dagegen mehr mit seiner Mannschaft: "Ich habe nicht verstanden, warum der Gegner in der zweiten Halbzeit so viel besser war. Vorher war ich teilweise zufrieden." Das Nachlassen der Kräfte ist aber zumindest teilweise erklärbar. Schließlich hatten Christian Rahn und Zlatan Bajramovic tags zuvor in der Profi-Mannschaft gespielt, und Stephan Gollasch sowie Denis Baris hatten sich in Hannover immerhin 45 Minuten lang warm gelaufen.
"Ich mache meiner Mannschaft keinen Vorwurf. Wir haben schon bessere Spiele gezeigt, die wir verloren haben", fand Philipkowski noch etwas Positives.