30.10.1999, 14.30
HAZ vom 1.11.1999Wenn der SV Arminia seine Heimspiele gewinnt, dann richtig - nach Meinung der Fans aber viel zu selten. Das 5:2 gegen den VfB Oldenburg war nach dem 5:1 über den SC Göttingen 05 erst der zweite Saisonerfolg auf eigenem Platz.
Selbst auf den Stehplätzen hinter dem Heimtor, wo die treuesten Fans mitfiebern, wusste keiner so richtig, wann der Fußball-Regionalligist zuletzt in einem Punktspiel nach 40 Minuten 4:0 geführt hatte. Am Ende hätte das Ergebnis noch höher ausfallen können, doch der "jungen Garde" der Blauen, den eingewechselten Markus Smak, Svetoslav Uvaliev und Christian Falk, mangelt es doch noch an der notwendigen Routine.
Gerade in der l. Halbzeit aber legten die Arminen eine Spielfreude an den Tag, wie man sie lange nicht in Bischofshol gesehen hatte. Dennis Weiland und Markus Erdmann zogen die Fäden im Mittelfeld, Marko Schwabe und Jörg Brüning schalteten sich immer wieder ins eigene Angriffsspiel ein.
Regionalligist Armina spielte endlich einmal wieder wie aus einem Guss, wurde allerdings durch die Oldenburger, die halbherzig und wenig diszipliniert zur Sache gingen, auch serienweise mit Gastgeschenken bedacht. Drei Angriffe, drei Tore, denen allerdings jeweils haarsträubende individuelle Fehler der Gäste vorausgegangen waren.
"Endlich einmal eine Halbzeit, in der ich nicht ständig von der Bank aufspringen, meine Spieler anfeuern oder mich mit dem Schiedsrichter anlegen musste", freute sich SVA-Trainer Rainer Behrends über die ersten 45 Minuten. Nach dem Wechsel schalteten die Arminen eingedenk des deutlichen Vorsprungs einen Gang zurück.
Die Arminen wussten, dass sie trotz des hohen Sieges keine fußballerischen Wunderdinge vollbracht hatten. Die Gäste hatten auswärts schon drei Siege (darunter einen beim TuS Celle FC) errungen, in Bischofshol aber traten die Oldenburger auf wie fromme Lämmer, die sich brav in ihre Opferrolle fügten.
So gab es nach dem Schlusspfiff wohlverdienten Beifall, aber keine Ovationen. Und sogar zwei unzufriedene Gesichter im Lager der Bischofsholer. Halil Büyüktopuk, in der vergangenen Saison noch Spielmacher, gehörte gegen den VfB noch nicht einmal zum Aufgebot. Er musste von Rüdiger Uphoff überredet werden, seine Wechselabsichten bis zur Winterpause noch einmal zu überdenken. Aber auch der Manager machte böse Miene zum relativ guten Spiel, wenn auch mit einem unübersehbaren Augenzwinkern. Immerhin musste der Vorstand zum ersten Mal in dieser Saison beinahe eine Siegprämie (ab Rang 12) zahlen. Doch durch den l:0-Sieg des SC Norderstedt in Celle blieb der SVA 13. und dem Vorstand die Ausgabe erspart.
Tore: 1:0 (9.) Schwabe schießt nach Pass von Weiland platziert ein.
2:0 (25.) Grote bugsiert das Leder nach Schuss von Erdmann über die Linie.
3:0 (26.) Erdmann spielt nach Alleingang von der Mittellinie Torwart Ellendorf aus.
4:0 (39.) Schwabe köpft nach Eckball von Weiland in den Winkel.
4:1 (42.) Klews mit Foulelfmeter nach Regelwidrigkeit von Torwart Eggers.
5:1 (55.) Brüning nach Pass von Schwabe.
5:2 (75.) Karaca aus abseitsverdächtiger Situation.
SV Arminia: Eggers - Pertile - Fiedler Scholz - Schwabe, Brüning, Knorenschild, Erdmann (80. Falk), Weiland (56. Uvaliev), Böhm - Bejzade (67. Smak).
Zuschauer: 700.
Schiedsrichter Schumacher(Bad Segeberg).
Beste Arminen: Schwabe, Brüning, Bejzade.
Foto: zur Nieden
Hoch das Bein: Arminias Jens Böhm und der Oldenburger Ivo Müller messen sich im Zweikampf