15.8.1999, 18.00
HAZ vom 16.8.1999
Lüneburg (kös). Der SV Arminia Hannover geht in der Fußball-Regionailiga ganz schweren Zeiten entgegen. Auch im dritten Saisonspiel beim Lüneburger SK gab es eine Niederlage, die Gastgeber setzten sich mit 2:0 (1:0) durch. Damit steht die Arminen-Elf von Trainer Rainer Behrends immer noch ohne einen einzigen Zähler da. "Ich bin enttäuscht, weil wir uns wieder einmal selbst geschlagen haben. Wir machen Woche für Woche neue Fehler", meinte Behrends. Manager Rüdiger Uphoff fügte ratlos hinzu: "Ich bin so sauer, dass ich besser erst einmal eine Nacht darüber schlafe. So wird es sehr schwer für uns, unsere Punkte zu erreichen. Wir haben bisher sieben Gegentore kassiert, und keines hat der Gegner vorbereitet."
Die Partie in Lüneburg hatte eigentlich viel versprechend begonnen. Beide Mannschaft wagten sich mutig in die Offensive und erkämpften sich zur Freude der Zuschauer eine Vielzahl von Torchancen. Der starke Marinus Bester hätte Gastgeber Lüneburg eigentlich in Führung bringen müssen, aber nach einem Alleingang vergab er freistehend vor SVA-Torhüter Lars-Oliver Eggers. Für Arminia traf Torjäger Markus Erdmann einmal, sein Treffer aus der 29. Minute wurde nach einem beinharten Zweikampf mit Bewacher Torsten Sachs aber wegen einer angeblichen Behinderung nicht gegeben.
Bis zum Seitenwechsel hätten sich die tapferen Arminen, die endlich auch einmal Spielzüge über die Flügel zeigten, ein Remis verdient gehabt. Aber Sekunden vor dem Halbzeitpfiff geriet die Elf doch noch in Rückstand, und das sollte Folgen für den Rest der Partie haben.
Nach dem Seitenwechsel verlegten sich die Gastgeber gnadenlos auf Konterfußball. Fast alle LSK-Spieler bildeten einen engen Abwehrriegel und warteten nur auf Unaufmerksamkeiten der Gäste. Bis auf zwei gefährliche Freistöße von Dennis Weiland konnten die Arminen aber nichts Zwingendes vortragen. Zumindest die Einwechselung von Skerdi Bejzade sorgte für viel frischen Wind, mit einem herrlichen Flugkopfball wäre dem Albaner sogar fast ein Treffer gelungen.
Die Arminen hatten es in Lüneburg mit der gleichen Aufstellung versucht, mit der Trainer Behrends schon beim Pokalsieg gegen den TSV Havelse Erfolg hatte, und es waren in der Tat erneut viel versprechende Spielansätze zu erkennen. Aber vor des Gegners Tor blieben Markus Erdmann und Patrick Grün einfach zu harmlos. Auf der Tribüne machte sich unterdessen ein guter alter Bekannter der Arminen Notizen. Der ehemalige SVA-Profi Charly Mrosko spionierte den Lüneburger SK und den SV Arminia im Auftrag von Aufsteiger Göttingen 05 aus. Er konnte notieren, dass die Lüneburger sehr stark kontern können. In der Schlussphase rollte ein gefährlicher Angriff nach dem anderen auf das Tor von Keeper Eggers zu. Das 2:0 durch Ralf Sievers, den Bruder von 96-Torhüter Jörg Sievers, konnte der tapfere Schlussmann aber nicht verhindern.
Lüneburger SK - SV Arminia 2:0
Tore: 1:0 (44.) nach einem
missglücktem Abwurf von Eggers flankt Rose, Bester trifft
zunächst per Kopfball nur die Latte, aber den Abpraller schiebt
Baich dann aus sieben Meter ein.
2:0 (69.) Einen Konter schließt Sievers mit einem Schuss aus 20 Meter ins linke untere
Eck ab.
Arminia: Eggers - Pertile - Reuther, Scholz - Brüning (71. Bejzade), Knörenschild, Weiland, Scheurer, Schwabe - Grün (48. Muzzicato), Erdmann.
Zuschauer: 1500
Schiedsrichter: Thomas Borchert (Einbeck)
Beste Arminen: Brüning, Scheurer
Beste Lüneburger: Sievers, Berta, Bester