15.8.1999, 18.00
HAZ vom 14.8.1999
Hannover (kös). "Ich bin noch lange nicht unruhig. Wir werden unsere Punkte machen, das Potenzial in der Mannschaft ist vorhanden", sagt Anninias Manager Rüdiger Uphoff und zeigt sich entspannt. Nach zwei verlorenen Partien in der Fußball-Regionalliga sollen seine Spieler am Sonntag mit dem Punktesammeln beginnen. Dann tritt Arminia Hannover beim Lüneburger SK an. Spielbeginn ist um 18 Uhr.
Die Voraussetzungen sind klar. Beide Teams sind noch ohne Punktgewinn und wollen nicht beizeiten den Anschluss an das obere Tabellendrittel verlieren. Psychologie spielt bei einer solchen Konstellation eine große Rolle, und da sieht Arminias Trainer Rainer Behrends einen Vorteil. "Die Stimmung in der Mannschaft ist gut, bei uns gibt es keine Panik", sagt er. Er will gegen Lüneburg fast mit der Elf beginnen, die gegen den TSV Havelse im NFV-Pokal mit 3:0 erfolgreich war. Das bedeutet: Maik Pertile spielt Libero und Robert Scheurer im Mittelfeld, Patrick Grün wird Sturmpartner von Torjäger Markus Erdmann. Auf Mirko Knörenschild wartet auf Grund seiner Kopfballstärke und Robustheit eine Sonderaufgabe, er soll Lüneburgs Angriffsstar Marinus Bester ausschalten. Nicht dabei ist Stürmer Joe Yankson. Er fällt wegen eines Bänderrisses für drei Wochen aus. Abwehrspieler Jürgen Scholz glaubt an einen Aufwärtstrend. "Wenn wir die Leistung, die war in den bisherigen Partien ansatzweise gezeigt haben, über die ganze Spielzeit bieten, dann bin ich optimistisch", sagt der Mannschaftskapitän.
Eine Voraussetzung sei allerdings, dass Arminia nicht wieder einem Rückstand hinterherlaufe, sondern endlich selbst das erste Tor erzielen müsse.
Kicker vom 12.8.1999
Arminia startete mit zwei vermeidbaren Niederlagen gegen Celle und Braunschweig in die Saison. Ursache war, dass den Gegnern alle Tore durch Fehler geschenkt wurden und auch sonst mancherlei Freundlichkeit verteilt wurde. Gegen ein nervös agierendes und nicht durchwegs überzeugendes Braunschweiger Team wurde dennoch deutlich, Arminia kann durchaus mithalten. Hier gilt es eher, die eine oder andere Blockade in den Köpfen der Spieler zu lösen, um dumme Fehler abzustellen und zum Erfolg zu kommen.
Mit Spannung wurde daher am Dienstag das NFV-Pokalspiel beim Oberligisten TSV Havelse erwartet, ein echter Härtetest vor dem Punktspiel beim Lüneburger SK. Mit 3:0 gewannen die Arminen verdient die wie in gemeinsamen Oberligazeiten gewohnt emotionsreiche Partie gegen den hannoverschen Vorstadtverein und taten einiges für ihr Selbstvertrauen. Grün per Kopfball, Pertile durch Elfmeter und Erdmann nach Konter schossen die Treffer.
Die Partie brachte Trainer Rainer Behrends Erkenntnisse, die die Aufstellung für Sonntag beeinflussen könnten. Maik Pertile spielte einen sicheren Libero, Jörg Brüning überzeugte auf der rechten Seite, Patrick Grün gefiel im Sturm nicht nur aufgrund seines Tores. Ein Sonderlob hatte Behrends für zwei Routiniers: "Scholz und Scheurer setzen mit ihrer Erfahrung Zeichen." Zeichen in Hinsicht auf Kampfkraft und Einsatzwillen, die Arminia beim LSK brauchen kann.
Die Erleichterung nach dem Pokalsieg war deutlich. Mannschaftskapitän Jürgen Scholz: "Wir sammeln Stück für Stück Selbstvertrauen. Das Gefühl, wieder gewinnen zu können, ist da ganz wichtig." Und Torjäger Markus Erdmann ergänzt: "Wir können Fußball spielen, das müssen wir nun auch in den Punktspielen tun." Manager Rüdiger Uphoff ist deshalb zuversichtlich: "Unsere Politik, Ruhe zu bewahren, wird sich auszahlen."
Bangen um Torben Tutas. Der Spezialist für die linke Seite laboriert immer noch an einer Oberschenkelverletzung. Der offensiver ausgerichtete Jörg Tiedemann soll für ihn einspringen, so dass sich Ralf Sievers mehr nach hinten orientiert.
Joe Yankson wird gegen Lüneburg fehlen. Der Stürmer zog sich im Training eine Knöchelverletzung zu und fällt für mindestens eine Woche aus. Ansonsten plagen Trainer Rainer Behrends derzeit keine Personalprobleme.