17.10.1999, 15.00
HAZ vom 18.10.1999
Arminia Hannover wartet weiter auf den zweiten Heimsieg. Gegen den BV Cloppenburg waren die "Blauen" diesmal aber auch mit der Punkteteilung beim 0:0 zufrieden.
Auch Spiele ohne Torerfolge können durchaus ihren Reiz haben. Obwohl es nach 90 Minuten 0:0 im Stadion am Bischofsholer Damm stand, bekamen die Zuschauer eine abwechslungsreiche, von Einsatz, Tempo und Härte gekennzeichnete Partie zu sehen. Dass beide Teams den Schlusspfiff nur mit zehn Mann erlebten, ist Indiz dafür, dass von beiden Seiten mit Haken und Ösen gekämpft wurde.
Die auswärts noch ungeschlagenen und favorisierten Cloppenburger, für die ein Spitzenplatz nach ihren Millionen-Investitionen fast Pflicht ist, taten den "Blauen" nicht den Gefallen, das Geschehen in die Hand zu nehmen, bedingungslos auf Sieg zu spielen. Über weite Strecken war Arminia die tonangebende Elf, arbeitete sich durch zweimal Weiland und Fiedler auch Chancen heraus, scheiterte aber an der geschickt gestaffelten Gästeabwehr.
Erst in den letzten Minuten vor der Pause bequemten sich die Gäste, selbst einmal etwas für die Offensive zu tun. Angetrieben durch die ehemaligen 96er Jörg-Uwe Klütz und Marco Dehne (Leo Manzi fehlte wegen einer Verletzung), waren sie allerdings bei ihren wenigen Vorstößen oft gefährlicher der SVA.
Auch nach dem Wechsel überließ der BVC zunächst den Arminen die Initiative. Doch Skerdi Bejzade, im Angriffszentrum ziemlich auf sich alleine gestellt, erhielt zu wenig Unterstützung aus dem Mittelfeld, das vor allem darauf bedacht war, den Gegner nicht ins Spiel kommen zu lassen. So hatte das Zerstören Cloppenburger Angriffsversuche Priorität vor dem eigenen Spielaufbau, obwohl sich Jörg Brüning, Mirko Knörenschild, dem allerdings einige Leichtsinnsfehler unterliefen, und vor allem einmal mehr Dennis Weiland mühten, eine klare Linie ins Spiel zu bringen.
Erst in der Schlussphase schienen sich die Cloppenburger darauf zu besinnen, dass ein Punkt für sie eigentlich zu wenig war. Nun bekam SVA-Torwart Lars-Oliver Eggers mehrfach Gelegenheit, sich bei Schüssen von Elberfeld, Klütz, Stisi und Zsakovics durch reaktionsschnelle Paraden auszuzeichnen.
Arminias Trainer Rainer Behrends wollte das 0:0 nicht "ermauern" lassen, brachte mit Joe Yankson einen weiteren Stürmer, dessen Einsatz aber schon nach wenigen Minuten beendet war. Bei einem Zusammenprall verletzte sich der Angreifer so schwer, dass er mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht werden musste.
Obwohl die Gäste in der Schlussphase des öfteren dicht vor dem entscheidenden Treffer standen, hatten die Arminen in der 88. Minute die größte Chance des Spiels, doch der eingewechselte Christian Falk verstolperte den Ball freistehend an der Fünf-Meter-Linie.
Insgesamt aber war Trainer Behrends mit dem Unentschieden zufrieden, lobte den kämpferischen Einsatz seiner Mannen, die sich "nie aufgegeben haben". Unzufrieden war nach dem Schlusspfiff nur Halil Büyüktopuk, der erst einmal in dieser Saison durchgespielt hat. Wenn er nicht einmal als Auswechselspieler eine Chance bekomme, würde er einen Wechsel in der Winterpause nicht mehr ausschließen, sagte der technisch versierte Spieler, der allerdings in dieser Saison noch nicht zu der Form des Vorjahres gefunden hat.
Foto: zur Nieden
Gemeinschaftsarbeit: Christian Falk un Tobias Fiedler (links) nehmen dem Cloppenburger
Tobias Jaensch den Ball ab.
SV Arminia: Eggers - Pertile - Reuther, Fiedler -
Knörenschild, Brüning, Erdmann, Weiland,
Schwabe (68. Yankson/77.Falk), Sabatino
(46.Böhm)- Bejzade
Schiedsrichter Neumann (Henstedt).
Zuschauer: 800.
Beste Arminen: Brüning, Weiland, Bejzade.
Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte für Arminias Brüning (76.)
Rote Karte für Cloppenburgs Diamesso (77.).
HAZ vom 19.10.1999
Glück im Unglück hatte Joe Yankson. Der Stürmer des Fußball-Regionalligisten SV Arminia war gestern nach überstandener Grippe gegen den BV Cloppenburg (0:0) eingewechselt worden und bei seinem ersten Ballkontakt nach einem Zweikampf so unglücklich auf das runde Leder gefallen, dass er eine schwere Rippenprellung erlitt. Gestern konnte er nach eingehender Untersuchung aus dem Krankenhaus entlassen werden.