1.8.1999, 18.00
NP vom 2.8.1999
HANNOVER Erst Baden, dann Fußball. Arminia hatte den Punktspielauftakt gegen Nachbar TuS Celle FC in die Abendstunden verlegt, "damit mehr Zuschauer kommen", so Manager Rüdiger Uphoff. Das klappte auch, mehr als 2000 Fans sorgten für lange Schlangen, eine gute Einnahme und einen verspäteten Anpfiff. Auf dem Rasen klappte noch nicht viel - Arminia ging mit 1:3 baden.
Es dauerte lange, ehe etwas passierte Arminias Trainer Rainer Behrendshatte zwar seine Wunschelf - Benedetto Muzzicato gab als einziger Neuling sein Debüt - aufgeboten. Aber: "Die ist sehr defensiv ausgerichtet", wusste Celles Coach Jürgen Rynio schon vorher.
Im Gegensatz zu den Bischofsholern favorisiert Rynio die "kraftsparende Raumdeckung" Wichtig bei der Hitze, aber sein Libero Bounoua köpfte in der fünften Minute im Fünfmeterraum fast ins eigene Tor. Danach scheiterte Arminias Weiland per Freistoß Erst nach einer halben Stunde wurde es munter: Fiedler zielte etwas zu hoch, und auf der Gegenseite hielt SVA-Schlussmann Eggers einen Schuss von Weber. Noch vor der Pause dann die Führung der Gäste: Nach einer Ecke traf Mbassa-Kone aus zehn Metern.
Rainer Behrends reagierte gleich und schickte mit Joe Yankson (für Schwabe) den zweiten Neuen aufs Feld Der 19-jahnge Ghanaer wirbelte auch sofort kraftig los. In der 57. Minute hätte er zum Helden werden können, doch nach Vorarbeit von Erdmann und Fiedler traf Yankson nur die Latte. Bitter, denn drei Minuten später marschierte Celles Boris Besovic (das einstige 96-Talent war von TB Berlin zum TuS gewechselt) übers halbe Spielfeld und traf aus 20 Metern unhaltbar.
Die Gaste waren danach überlegen, doch ein leichtfertiger Ballverlust führte zum 1:2 durch Markus Erdmann (71 ). Weiland und Grün hatten Vorarbeit geleistet. Arminia ging nun volles Risiko und kassierte noch das 1:3 durch Manai Die bekannte Heimschwache setzt sich also auch in der neuen Saison fort.
"Von gestandenen Abwehrleuten enttäuscht", zeigte sich Behrends. Er räumte auch eigene Fehler ein: "Ich habe zu defensiv spielen lassen, das wird sich ändern "
Eggers 3, Böhm 3, Pertile 4, Fiedler 5, Knörenschild 5, Scholz 4 (64. Grün), Reuther 4, Schwabe 4 (46. Yankson 3), Weiland 5, Muzzicato 4 (82. Scheurer), Erdmann 3
Gelb: Knörenschild - Nischkowski, Hoffmann, Atalan, Fischer, Küpper
Celler Höhenflug, Arminia am Boden: Servet Atalan segelt über Markus Erdmann hinweg