12.9.1999, 15.00
HAZ vom 13.9.1999
Bremerhaven. "Dieser Sieg war lebensnotwendig", sagte SV Arminias Manager Rüdiger Uphoff, dem nach dem 4:l-Erfolg in Bremerhaven ein großer Stein vom Herzen fiel. Auch Tramer Rainer Behrends strahlte, als ob er eben einen wichtigen Titel gewonnen hätte.
Dabei war es lediglich der erste Regionalliga-Sieg dieser Saison auf fremdem Platz, der aber nicht nur gut für das Selbstvertrauen sondern noch besser für das Punktekonto war.
Uphoff blickte nach den vier Toren von Bremerhaven optimistisch in die Zukunft: "Jetzt könnten wir vielleicht eine kleine Serie starten." Arminia spielte mit dem letzten Aufgebot nicht einmal schlecht. Behrends: "Acht oder neun Leute konnten in der vergangenen Woche nicht einmal trainieren. Ich bin sehr zufrieden mit meinem Team, das 90 Minuten lang sehr diszipliniert gespielt hat."
Arminia hatte auf dem kleinen Platz viel Freiraum. Vor allem Weiland konnte schalten und walten wie er wollte, in der Anfangsphase konnte sich sein Gegner Kibiti nur mit Fouls wehren. Auch Muzzicato tat viel für den Spielaufbau, wenngleich er in der 2. Halbzeit abbaute. Dazu kam Libero Pertile, der seiner Abwehr Halt gab, Regie führte und kompromisslos in der Schlussphase die Bälle aus der Gefahrenzone drosch.
In der l. Halbzeit tat sich lange nach vorne nicht viel. Bejzade und Erdmann waren gut abgeschüttet. Torwart Eggers war mit dem Glück im Bunde, als Kriesen knapp vorbeiköpfte, Borchardt bei einem Alleingang das Ziel nicht traf und Dähne mit einem gewaltigen Freistoss nur die Latte traf.
Markus Erdmann machte es besser. Er schoss einen Freistoß Marke "Tor des Monats" genau in den Winkel (38.). Dann lief Bejzade dem Bremerhavener Libero so geschickt in den Weg, dass es Elfmeter gab, Pertile dankte - 2:0. Noch einmal das Duell Bejzade gegen Kriesen in der 47. Minute: Bejzade fiel - ohne gegnerische Einwirkung -, es gab wieder Elfmeter. Pertile versenkte zum 3:0.
Damit war die Partie gelaufen, auch wenn sich die Bremerhavener noch einmal aufbäumten und nach einer Ecke von Frey durch Meyer das 1:3 erzielte. Dann erwies sich Schiedsrichter Schenk als "Papa Gnädig" und verweigerte den Bremerhavenern einen klaren Elfmeter (72.). Das hätte die Partie vielleicht noch einmal kippen können.
Tore: 0:1 (38.) Erdmann mit einem Freistoß aus 18 Metern.
0:2 (44.) Pertile mit Foulelfmeter, Bejzade war
von Libero Kriesen im Strafraum umgesäbelt worden.
0:3 (47.) Pertile mit Foulelfmeter, erneut nach Foul von Kriesen
an Bejzade.
1:3 (67.) Frey schob nach einem Kopfball von Meyer ein.
1:4 (75.) Yankson nach einem Konter.
Arminia: Eggers - Pertile - Fiedler, Reuther - Schwabe (86. Sabatino), Weiland, Muzzicato (75. Yankson), Scholz, Knörenschild - Erdmann (84. Falk), Bejzade.
Schiedsrichter: Schenk (Hamburg).
Zuschauer: 1500.
Beste Arminen: Pertile, Weiland.