01.12.2019, 14 Uhr
Eine große Anzahl von Arminen wollte sich das Spiel beim südlichen Nachbarn nicht entgehen lassen, aber wie immer gab es Abstimmungsprobleme bei der Abfahrt. So sickerten immer wieder kleine Gruppen ins Zielgebiet, wo das Spiel dann auch alsbald begann. Die ersten 25 Minuten verliefen ausgeglichen und man hatte kurzzeitig das Gefühl, das die in Grün spielenden Blauen immer besser ins Spiel kommen würden. Ein verheerender Abwehrfehler brachte dann aber die Gastgeber in Front. Dreimal war zuvor die Chance den Ball aus der Gefahrenzone zu dreschen verpasst worden. Unverdrossen spielten die Bischofsholer weiter und analog zum ersten Treffer bauten sie gerade wieder Druck auf, als ein weiterer Abwehrfehler zum 0:2 führte. Zuvor hatte Dominik Grimpe einen Weitschuss aus dem Winkel geboxt und konnte dann nur tatenlos zusehen, wie ein völlig freistehender Volkssportler das Leder nach der fälligen Ecke einköpfte. Damit ging es in die Pause. Gleich danach folgten die Treffer zum 0:3 und 0:4. Nach etwas mehr als einer Stunde stand es dann sogar 0:5 und der Spitrzenreiter war seiner Favoritenrolle gegen eine stark ersatzgeschwächte Arminenelf vollkommen gerecht geworden. Trotzdem erlahmten die Gesänge der Mitgereisten nicht und so konnte wenigstens das 1:5 durch Bojan Dukic mit Kopfball nach einer Ecke bejubelt werden. Die Domstädter stellten aber bald den alten Abstand wieder her, bevor Ousmane Soumah per Kopf, ebenfalls nach einem Eckball, für den Endstand sorgte. Trotz der hohen Niederlage gibt es positiv zu vermerken, dass die Mannschaft sich niemals aufgab und sich dies auch auf die Ränge übertrug. Dirk
Hildesheimer Allgemeine, 02.12.2019
6:2! Der VfV 06 lässt es krachen
Die Borussen gewinnen das Fußball-Oberliga-Derby gegen Arminia Hannover klar und haben nun fünf Punkte Vorsprung auf Verfolger Atlas Delmenhorst
Von Thomas Berner
VfV 06-Trainer Benjamin Duda hatte bereits vor dem Fußball-Oberliga-Derby gegen Arminia Hannover versprochen: „Wir werden nochmal ein Feuerwerk abbrennen.“ Es war kein leeres Versprechen: SeineMannschaft war erneut mit Feuereifer im Einsatz und besiegte Arminia mit 6:2 – sehr zur Freude der 1210 Zuschauer im Friedrich-Ebert-Stadion, die sich bei kühlen Temperaturen an dem Tor-Feuerwerk erwärmen konnten. Bereits am Samstag hatte Verfolger Atlas Delmenhorst den Borussen sozusagen eine Steilvorlage geliefert. Der Tabellenzweite verlor daheim gegen den FC Hagen/Uthlede mit 0:3. Damit war klar: Mit einem Sieg konnte der VfV 06 den Vorsprung auf fünf Punkte ausbauen. Diese Chance wollten sich die Borussen nicht entgehen lassen. In den ersten 25 Minuten konnten die Arminen gestern noch mithalten. Der Spitzenreiter war zwar überlegen, aber der letzte, entscheidende Pass kam oft nicht an. In der 27. Minute zündete Jane Zlatkov aber den ersten Böller. Er setzte sich gegen die indisponierten
Verteidiger Ebrahim Fahranak und Ousmane Soumah durch und schoss den Ball gezielt ins linke obere Dreieck – 1:0. Kurz vor dem HalbzeitpfifflegteDominik Franke nach. Der Kapitän traf nach einer Ecke vonYannik Schulze zum 2:0 – damit waren die Weichen für den neunten Sieg im neunten Saison-Heimspiel gestellt. Die zweite Halbzeit begann mit einem Doppelschlag von Thomas Sonntag. Nach einem Pass von Schulze überwand er SVA-Torwart Dominik Grimpe mit einem überlegten Flachschuss zum 3:0 (48.). Exakt zehn Minuten später schloss er einen Sololauf eiskalt mit dem Treffer zum4:0ab(58.).Eswarendie Saisontore Nummer 17 und 18 für den Goalgetter. Arminia drohte ein Debakel – zumal Adem Avci Keeper Grimpe mit einem Beinschuss zum 5:0 überwand (61.).Wer wollte es denBorussen verdenken, dass die Konzentration nun etwas nachließ? Bojan Dukic verkürzte nach einer Ecke per Kopfball auf 5:1 (66.). Zudem lieferte das Derby eine erstaunliche Erkenntnis: Thomas Sonntag kann tatsächlich noch Chancen
vergeben.Inder 78.Minute scheiterte er aus Nahdistanz an Grimpe, aber der eingewechselte Benedict Plaschke war im Nachschuss zur Stelle und staubte zum 6:1 ab. „Ich wollte, dass Benni das Tor macht“, meinte Sonntag hinterher augenzwinkernd. Das Ding in der 65. Minute hätte er aber schon gern noch gemacht: Aus zwölf Metern traf er den Pfosten. „Es war ein Klasse-Spiel von uns, aber eigentlich hätten wir noch höher gewinnen müssen“, sagte Sonntag etwas selbstkritisch. So durften die Gäste den Schlusspunkt unter eine unterhaltsame Partie setzen. Nach Flanke von Onur Capin köpfte Soumah zum 6:2 ein (83.). Die Gegentreffer fand VfV 06-Coach Duda sogar „ganz gut“: „Wenn wir mit 7:0gewonnen hätten, wären die Erwartungen vielleicht in den Himmel geschossen. So bleiben wir schön auf dem Teppich.“ Arminia-Coach Skerdi Beijzade gratulierte Duda artig zum „völlig verdienten Sieg“ – und schickte gute Wünsche hinterher: „Ich drücke euch die Daumen für den Aufstieg.“ Davon freilich will Duda
immer noch nichts wissen:„Wir bleiben unserem Motto treu und denken weiter von Spiel zu Spiel.“ Der Trainer bedankte sich zudem bei einigen Helfern des Vereins, die am Sonntagmorgen ausgerückt waren, um den gefrorenenRasen spielfähig zu machen. „Wir wollten unbedingt spielen“, sagte Benjamin Duda. „Warum, das hat man deutlich gesehen ...“
Alle guten Fotos von Frank