01.03.2018, 15 Uhr
Endlich rollte der Ball wieder im weiten Rund am Bischofsholer Damm und auf den Rängen genossen die zahlreich Anwesenden die zaghaften Sonnenstrahlen sowie das ein oder andere Kaltgetränk. Mit den ersten Tönen der Schiedsrichterpfeife übernahm der SV Arminia die Initiative und spielte forsch in Richtung Celler Gehäuse. Gleich zweimal wurden scharfe Hereingaben nur knapp verpasst und die sehr passiven Gäste konnten froh sein, nicht in Rückstand geraten zu sein. Die dauerhafte Vorwärtsbewegung barg natürlich das Risiko von Kontern und leider wussten das offenbar auch die Männerturnvereinler. Mit einem schnellen Gegenstoß und ihrer ersten Torchance gelang ihnen nach etwa einer halben Stunde, sehr zum Leidwesen der Zusachauermehrheit, das 0:1. Sandro Soraru konnte zunächst noch klären, doch einem mitgeeilten Celler fiel das Leder vor die Füße und er hatte keine Mühe den Ball einzuschieben. Arminia ließ sich nicht beirren und hatte gleich darauf die Chance zum Ausgleich, aber der Schuss von Onur Capin strich am Tor vorbei. Mit dem Rückstand ging es in die Pause und nach dieser änderte sich auf dem Platz nichts. Eintracht lauerte und Arminia spielte offensiv - und hatte Erfolg. Eine Flanke von der linken Seite stocherte Neuzugang Mohammed Salifou Moussa über die Linie. Der Jubel darüber war riesig, aber danach auch die Sorge über den Torschützen, der eine Platzwunde erlitten hatte und den Schlussmann der Gäste, der minutenlang am Boden lag. Beide waren nach dem Tor zusammengeprallt und es geht ihnen wieder besser. Natürlich waren anschließend Wechsel fällig, am Spielverlauf änderte sich nichts. Der MTV Eintracht zwar nun etwas offensiver, aber die großen Gelegenheiten hatte der SV Arminia. Ein Schuss von Capin wurde von der Linie gekratzt und weitere Chancen folgten. Viele hatten schon den Torschrei auf den Lippen, als Abdulmalik Abdul die gesamte Abwehr austanzte, doch sein Schuss ging über die Latte. Auch danach war der Sieg für die Blauen noch möglich, am Ende mussten sich die Bischofsholer aber, trotz guter Leistung, mit einem Punkt zufriedengeben. Das gestrige Spiel macht Hoffnung für den Rest der Saison. Dirk
Neue Presse, 02.03.2020
Malik vergibt den Tausendprozenter
Arminia lässt zwei Punkte liegen
Von Tobias Manzke, Christoph Hage, David Lidon und Jannik Meyer
Alle, die es unter den rund 450 Zuschauern mit den „Blauen“ hielten, schlugen die Hände über dem Kopf zusammen. Abdulmalik Abdul, Winterneuzugang aus Hildesheim, schüttelte nach einem Pass in die Tiefe seinen Gegenspieler ab, ließ Torhüter Christof Rienass ins Leere springen – und hämmerte den Ball aus sechs Metern über das leere Tor. Es war im zweiten Oberligaspiel des Jahres der erste Punkt. Weil der SV Arminia allerdings zwei weitere dicke Möglichkeiten liegen ließ, reichte es gegen den MTV Eintracht Celle nur zu einem 1:1 (0:1). „Abdulmalik hat in jedem Spiel getroffen, seit er bei uns ist“, sagte sein Trainer Skerdi Bejzade, „nur heute leider nicht“. Man habe in einem zerfahrenen Spiel auf tiefem Boden gemerkt, dass seine Mannschaft noch Zeit brauche – fünf von sieben Winterneuzugängen standen in der Startelf. „Unter dem Strich war es ein schlimmes Spiel für die Zuschauer, mit vielen Fehlern auf beiden Seiten“, sagte Celles Trainer Hilger Wirtz. „Wir können mit dem Punkt gut
leben.“ Die erste Hälfte ging klar an die Platzherren. Bei zwei Hereingaben von Onur Capin ging ein Raunen durch das Publikum (9., 28.). Weil die Arminen allerdings vor allem in der Rückwärtsbewegung Schwächen offenbarten, ging die Eintracht in Führung. Ein klärender Ball der Celler wurde zum Pass für Yusuf-Islam Akdas, dessen Versuch Sandro Soraru noch parierte, Serhat Yazgan staubte allerdings zum zu diesem Zeitpunkt überraschenden 1:0 ab (32.). Capin vergab die erste dicke Möglichkeit zum Ausgleich: Sein Schuss ging links knapp am Celler vorbei (35.). Der erste Aufreger in Hälfte zwei führte zum Ausgleich: Eine scharfe Hereingabe Jean Vincent Taoules bekam Celles Keeper Marco Dubberke nicht zu greifen, Salifou Moussa preschte dazwischen, beide krachten zusammen, der Ball landete im Tor (53.). Sowohl der Torschütze als auch der Burgdorfer Dubberke, der sich eine dicke Beule am Kopf zuzog und über Übelkeit klagte, konnten nicht weitermachen. Unter dem Applaus der Zuschauer wurde
Dubberke wenig später ins Krankenhaus gebracht. Anschließend spielten beide Teams auf Sieg – dem die Blauen näher waren. Ein Capin-Schuss wurde auf der Linie geklärt (66.). Vor kurz besagtem Fehlschuss über das leere Tor (83.) scheiterte Abdul noch am eingewechselten Rienass (81.).
SV Arminia: Soraru – Bormann, Farahnak, Kasapis, Taoule – Abdul Doko, Baar, Moussa (57. Lasic) – Mitraj (46. Ndiaye), Capin (81. Dukic).
Celler Zeitung, 02.03.2020
Schockmoment für MTV Eintracht Celle bei Remis
Das 1:1-Unentschieden zwischen Arminia Hannover und MTV Eintracht Celle geriet fast zur Nebensache: MTVE-Keeper Marco Dubberke verletzte sich schwer.
Von Oliver Schreiber
Das insgesamt niveauarme Spiel war schnell abgehakt. Die Gedanken der Akteure des Fußball-Oberligisten MTV Eintracht Celle waren bei ihrem Torwart Marco Dubberke, der mit einer Kopfverletzung mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Das 1:1 bei Arminia Hannover geriet so zur Nebensache. „Ich hoffe sehr, dass die Verletzung nicht ganz so schlimm ist. Aber er hatte ein riesiges Horn an der linken Stirnseite, das sah richtig übel aus“, erklärte MTVE-Trainer Hilger Wirtz, dessen Rückkehr an die alte Wirkungsstätte durch diesen Vorfall in der 53. Minute überschattet wurde. Nach einem Pass von außen in den Strafraum gingen Dubberke und Arminias Neuzugang Mohammed Salifou Moussa unmittelbar vor dem Eintracht-Tor zum Ball, der Eintracht-Keeper griff sich die Kugel, Salifou Moussa rannte mit vollem Tempo in ihn hinein, sodass Dubberke und der Ball beide im Tor landeten. Schiedsrichter Alexander Herbers wertete diesen Zusammenprall, bei dem sich Dubberke schwer
verletzte und Salifou Moussa sich eine Platzwunde zuzog, nicht als Foul – und entschied auf Tor zum 1:1-Ausgleich. „Wir haben uns alle nur staunend angeschaut. Das muss er abpfeifen, da darf man nicht auf Tor entscheiden“, meinte Wirtz. Felix Krüger, der sich hinter Dubberkes Tor aufwärmte, eilte sofort aufs Spielfeld, um sich um seinen am Boden liegenden Freund zu kümmern. Der verständlicherweise aufgeregte Krüger lieferte sich noch einen hitzigen Disput mit dem Referee, der ihm erst Gelb zeigte, weil Krüger unerlaubt den Platz betreten hatte. Und schließlich sogar die Ampelkarte wegen Meckerns. Glücklicherweise hatte dieser Feldverweis keinen Einfluss auf die Partie, da es sich um ein persönliche Strafe für Krüger handelte und die Celler nicht in Unterzahl weiterspielen mussten. Für Dubberke gab Christof Rienass sein Comeback nach zehnmonatiger Verletzungspause – und was für eins. Gleich zweimal (70., 75.) bewahrte der 27-Jährige sein Team mit zwei tollen Reflexen vor dem
Rückstand. „Unglaublich, wie er diese beiden Dinger abgewehrt hat. Das waren zwei Wahnsinnstaten“, lobte Wirtz. Ansonsten war der Eintracht-Coach alles andere als zufrieden mit der Darbietung seiner Jungs. „Wir haben speziell in der ersten Halbzeit gar nicht stattgefunden. Wir wussten, dass es auf Grund des starken Windes und der Platzverhältnisse ein Kampfspiel werden würde. Aber wir haben diesen Kampf zunächst nicht angenommen und waren körperlich kaum präsent“, kritisierte Wirtz. Dementsprechend schmeichelhaft war die 1:0-Pausenführung der Celler vor rund 350 Zuschauern im altehrwürdigen Rudolf-Kalweit-Stadion nach einem von insgesamt nur zwei guten Angriffen im ersten Durchgang. In der 33. Minute gewann Gerbi Kaplan ein Laufduell gegen seinen Gegenspieler und schoss aufs Tor. Arminias Schlussmann Sandro Soraru klatschte den Ball nach vorne in die Mitte ab, dort stand Serhat Yazgan goldrichtig und staubte aus elf Metern ab. Nach dem Seitenwechsel legten beide Teams an Intensität
deutlich zu – vor allem die Gäste nahmen nun den Kampf an. Es gab viele Zweikämpfe am Rande der Legalität – und einige auch darüber. Fußballerisch lieferten beide Teams nur Magerkost. „Arminia hat richtig Druck gemacht, aber wir haben das ganz gut verteidigt. Leider haben wir die sich uns bietenden Räume nach vorne nicht genutzt. Das ist ja eigentlich unsere Stärke, davon war heute aber nicht viel zu sehen“, sagte Wirtz. Trotz der Überlegenheit der in der Winterpause runderneuerten Arminia hätte Eintracht erneut in Führung gehen können. In der 65. Minute wurde ein Schuss von Henry Struwe im Strafraum von einem Arminia-Verteidiger per Hand abgewehrt. „Der wäre sonst drin gewesen. Für mich war das ein klarer Elfer“, so Wirtz, der am Ende mit Remis aber leben konnte. „Hier als Aufsteiger einen Punkt zu holen, ist absolut in Ordnung. Wir haben den Abstand zu Arminia gewahrt. Aber letztlich ist nur wichtig, dass es Marco hoffentlich bald wieder gut geht“, erklärte Wirtz
Der Ausgleich!