16.08.2019, 18.30 Uhr
Bestes Wetter und eine große Kulisse bildeten den passenden Rahmen für eine denkwürdige Partie. Von der ersten Spielsekunde an kämpften die Blauen um jeden Ball und ließen die Volkssportler kaum zur Entfaltung kommen, sodass der Versuch der Hildesheimer Druck aufzubauen erfolgreich unterbunden wurde. Nach etwa zehn Minuten setzten die Bischofsholer die ersten gefährlichen Akzente in der Offensive. Tormöglichkeiten folgten zwangsläufig, auch weil immer wieder mit gutem Passspiel vor das Gehäuse der Gäste kombiniert wurde. Stephane Dieupeugbeu traf nach so einer schönen Kombination den Pfosten. Nun dominierte Arminia, doch die ersehnte Führung wollte nicht fallen. Der VfV überstand die bis zum Ende der ersten Hälfte dauernde Druckphase des SV Arminia und hatte kurz vor dem Seitenwechsel eine hundertprozentige Torchance. Freistehend verschoss ein Spieler aus der Domstadt aus sechs Metern. Er wird wahrscheinlich gewusst haben, wie unverdient ein Hildesheimer Treffer zu diesem Zeitpunkt gewesen wäre. Nach intensiven ersten 45 Minuten brauchten nicht nur die Spieler eine Pause. Gleich nach Wiederanpfiff drängte Arminia weiter und tatsächlich konnte fünf Minuten später gejubelt werden, als Moustoifa Aphéze das Leder genial ins lange Eck schlenzte. Auch danach erlahmten die Offensivbemühungen der Blauen nicht, doch nach einer Stunde versuchten die Hildesheimer wieder Druck zu machen und erspielten sich nun mehr Ballbesitz. Große Torgefahr strahlten sie dabei allerdings nicht aus und wenn sie mal in aussichtsreicher Position standen, scheiterten sie kläglich. Erwähnt sei hier nur ein Schuss aus etwa elf Metern, der im Seitenaus landete. Arminia hingegen war mit Kontern immer gefährlich und so konnten die Gäste nicht alles nach vorn werfen. Nachdem der Schiedsrichter aus unerfindlichen Gründen sechs Minuten Nachspielzeit angezeigt hatte, legte er danach noch einmal drei Zeigerumdrehungen drauf, was natürlich zu einigem Unmut auf den Rängen führte. Aber irgendwann pfiff er ab und der neue Tabellenführer hieß Arminia Hannover. Diesem Umstand wurde anschließend in der Vereinskneipe ausgiebig Rechnung getragen. Dirk
Neue Presse, 17.08.2019
Traumabend bei Arminia
Traumtor, 1000 Fans, Platz eins in der Oberliga
Von Stephan Hartung und Mark Bode
In der Oberliga hat Arminia Hannover gestern Abend die Tabellenführung übernommen. Die „Blauen“ gewannen gegen Borussia Hildesheim mit 1:0. Vor begeisterten 1000 Zuschauern im Rudolf-Kalweit-Stadion gelang Mouistafa Aphèze der entscheidende Treffer. „Das war ein absolutes Traumtor und passte zu einem rundum gelungenen Abend“, beschrieb Arminia-Vorstand Frank Willig die Szene in der 50. Minute. Aphèze zirkelte den Ball vom Strafraumeck ins Netz. Zuvor und danach boten beide Teams ein echtes Kampfspiel, keine Mannschaft besaß klare Vorteile. Für die Mannschaft von Trainer Skerdi Bejzade hatte Stephane Dieupeugbeu (15.) bei einem Pfostentreffer die beste Chance, für Hildesheim vergab Yannik Schulze (44.) eine ideale Gelegenheit aus wenigen Metern. Arminia bleibt an der Spitze, sofern die FT Braunschweig am Wochenende nicht höher als mit zwei Toren Unterschied gewinnt.
Hildesheimer Allgemeine Zeitung, 17.08.2019
Der erste Dämpfer
Höhenflug vorerst gestoppt: Nach zwei Auftaktsiegen verlieren die Oberliga-Fußballer des VfV Borussia 06 Hildesheim das Derby bei Arminia Hannover mit 0:1
Von Torsten Berner
Am dritten Spieltag mussten die Oberliga-Fußballer des VfV Borussia 06 Hildesheim nach zwei Erfolgen den ersten gestern Abend mit 0:1 verloren. VfV-Coach Benjamin Duda leistete viel Schreibarbeit. Sein Notizblock füllte sich von Minute zu Minute. Es waren wohl vor allem kritische Dinge, die er notierte. Denn das Spiel seiner Mannschaft lief nicht rund. Das Hauptproblem benannte Duda später selbst: „Wir haben zu viele schlampige Pässe gespielt und konnten technisch nicht das umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten.“ Außerdem stand ein Gegner auf dem Platz, der den Borussen das Leben äußerst schwer machte. Die Arminen verteidigten nicht nur geschickt, sondern sie setzten nach vorn den ein oder anderen Nadelstich. Besonders der schnelle Stephane Dieupeugbeu bereitete der Hildesheimer Verteidigung einiges Kopfzerbrechen. In der 12. Minute entwischte er Marcel Kohn und zog ab. Der Ball flog gegen den Außenpfosten. Da wäre Nils Zumbeel nicht rangekommen. In der 23. Minute ging der Ball
nach einem schönen Fernschuss von Delchad Jankir knapp über das Hildesheimer Tor. Und die Borussen? Verfingen sich immer wieder im dicht gesponnenen Netzwerk des Gegners. Nur einmal kamen sie durch. Kurz vor der Pause passte Adem Avci nach innen, wo Yannik Schulze unmittelbar vor dem Tor plötzlich frei stand und den Ball neben das Tor setzte. Duda hatte seinen Leuten in der Halbzeit sicher einiges zu erzählen, aber viel besser wurde das Spiel seiner Mannschaft nicht. Im Gegenteil: Arminia legte eine Schippe drauf – und hatte Erfolg. Nach einem guten Seitenwechsel kam Moustoifa Apheze an der linken Strafraumecke zum Schuss und zirkelte den Ball gekonnt in die lange Ecke–ein Tor des Monats (50.). Erstmals lagen die Hildesheimer in dieser Saison im Rückstand. Die rund 300 VfV-Anhänger unter den 929 Zuschauern im Rudolf-KalweitStadion waren gespannt, wie ihre Mannschaft darauf reagieren würde. Nun, die Borussen bemühten sich, waren feldüberlegen und belagerten den Strafraum der Gastgeber,
doch sie kamen nicht zu klaren Chancen. „Der letzte Pass kam nie an“, bemängelte Duda. Die einzige Gelegenheit in Hälfte zweihatte Avci.Er kam im Strafraum zum Abschluss, schoss aber in Rücklage über die Latte (63.). Auch Arminia hatte keine weiteren Chancen mehr. Das Team von Trainer Skerdi Bejzade zog sich mehr und mehr zurück – und den Hildesheimern lief die Zeit davon. Wenn sie sich doch einmal über Außen durchsetzten, landeten die Pässe in die Mitte beim Gegner. Arminia verteidigte den Vorsprung verbissen und feierte den dritten Sieg im dritten Punktspiel. Die 06er müssendagegendie ersteSaison-Niederlage verarbeiten.In der Oberliga muss man sich jeden Punkt hart erarbeiten. Wenn sie es nicht schon vorher wussten, dann wissen sie es spätestens jetzt.
Alle Bilder von Brosi