Oberliga Niedersachsen 2016/2017
1. Spieltag: Hannoverscher SC - SV Arminia Hannover
05.08.2016, 18.30 Uhr
Neue Presse, 02.08.2016
Transfer-Ärger zwischen HSC und Arminia vorm Derby
Von Stephan Hartung
Hannover. Ist das nicht der vom HSC? Doch, das ist er! Viele Fans von Arminia Hannover werden sich am Sonntag in der Partie gegen die SVG Göttingen gewundert haben, als im Achtelfinale des Landespokals Jordan Petrov für die Arminen auf dem Rasen stand. Es war ein kurzfristiger Wechsel – einer, der für Ärger sorgt. Der Einstieg des Offensivspielers bei den Arminen war stark, er traf zum zwischenzeitlichen 1:0. Und das ohne lange Eingewöhnungsphase. Petrov kam ziemlich kurzfristig vom HSC an den Bischofsholer Damm, beim HSC sind sie deswegen alles andere als gut auf den Oberliga-Konkurrenten zu sprechen. „Das ist schon das zweite Mal, dass sie uns einen Spieler weggenommen haben“, meckert Trainer Rainer Behrends. Der zweite: Alexandros Panagiotidis. „Der hatte auch schon zuerst bei uns zugesagt, und dann hat sich Arminia eingeschaltet“, sagt Behrends. Während Panagiotidis jedoch nie für die Oststädter gespielt hat, besitzt der Fall Petrov eine andere Dimension: Der 22-Jährige, in der
Vorsaison noch beim VfB Oldenburg aktiv, absolvierte die Vorbereitung mit dem HSC und belegte beim Sportbuzzer-Cup mit fünf Treffern den geteilten ersten Platz der Torschützenliste. „Wir haben ihm sogar den Umzug von Oldenburg nach Hannover bezahlt – und am Tag danach sagt er bei Arminia zu“, sagt Behrends enttäuscht. Beim SVA sieht man die Sache natürlich anders: „Jordan wollte zu uns und fühlt sich bei uns wohl“, sagt der Sportliche Leiter Bernd Krajewski. Bei den Arminen wird Petrov zum Vertragsamateur mit einem Zweijahresvertrag. Für Trainer Murat Salar zählt derweil nur der sportliche Aspekt: „Jordan ist von der Mannschaft sehr gut aufgenommen worden und hat gleich im ersten Spiel gezeigt, dass er 100 Prozent gibt“, sagt der Coach. Am Freitag (18.15 Uhr) wird Petrov sein erstes Punktspiel für Arminia bestreiten. Der Gegner auswärts ist: der HSC!
Neue Presse, 05.08.2016
Heute Stadtderby in der Oberliga
Hannover. „Wir müssen dem Staffelleiter eigentlich ein Dankeschön schicken, dass er uns zuerst die Arminia geschickt hat.“ Das sagt HSC-Coach Rainer Behrends, für dessen HSC das Unterfangen Oberliga heute (18.30 Uhr) ausgerechnet mit dem Derby gegen die Blauen beginnt. Behrends freut sich auf die Partie. Die Wut über den kurzfristigen Wechsel von Jordan Petrov vom HSC zur Arminia scheint verflogen: „So ist das Geschäft. Für mich ist das abgehakt.“ Beim letzten Kräftemessen beim Porta-Pokal in Ramlingen spielte Petrov noch für den HSC. Die sehr intensive Partie endete mit 0:0. Die Verantwortlichen haben die Partie bewusst auf Freitag gelegt, um besonders viele Zuschauer ins Stadion zu locken. Schließlich haben die Gelegenheit, das einzige Stadtderby in der Oberliga zu sehen. st
HAZ, 05.08.2016
Aufsteiger HSC setzt auf die jugendliche Leichtigkeit
Behrends-Team muss erneuten Umbruch verkraften
Hannover. Die Aufstiegsmannschaft des HSC Hannover hat ein neues Gesicht bekommen. Dennoch hat sich das Team von Trainer Rainer Behrends für die Fußball-Oberliga einiges vorgenommen. Der HSC im HAZ-Check:
Was hat der HSC über den Sommer verändert?
Viel. Durch zahlreiche Abgänge, darunter auch wichtige Stammspieler wie Ertan Ametovski, Eren Tastan oder Alexander Lackmann, war zum zweiten Mal in Folge ein großer Umbruch vonnöten. Insgesamt elf Abgänge hat der HSC zu verzeichnen. Elf Neue sind gekommen. Hierzu zählen ebenso Spieler aus der eigenen Jugend wie auch erfahrenere Akteure wie Björn Engemann (SV Arminia) oder Kriseld Doko (TSV Havelse).
Wo liegen die Stärken?
Die Mannschaft überzeugte in der Vorbereitung durch guten Kombinationsfußball. Das wird auch in der Oberliga ein Trumpf sein. Hinzu kommt mit Rainer Behrends ein routinierter Trainer, dem so schnell keiner etwas vormachen kann. Weitere Pluspunkte beim HSC könnten die Euphorie aus Aufstieg und Gewinn des Sportbuzzer-Cups sowie die jugendliche Leichtigkeit sein.
Welche Baustellen bleiben?
Die Offensive. Nachdem Ametovski als Torgarant den Verein verlassen hat, ist sein Nachfolger Jordan Petrov nun auch noch kurzfristig abgesprungen und hat sich ausgerechnet Ligakonkurrent Arminia angeschlossen. Damit fehlt dem HSC ein echter Goalgetter. Das wissen auch die Verantwortlichen – und versuchen nachzulegen. Es soll allerdings keine Verlegenheitslösung werden. So positiv sich die jugendliche Leichtigkeit auch auswirken kann, so sehr kann das dem HSC auch zum Verhängnis werden. Die Zeit wird zeigen, ob sich unter den „jungen Wilden“ auch echte Führungsspieler befinden.
Wann und wo geht es los?
Heute, 18.30 Uhr, zu Hause. Ausgerechnet gegen den SV Arminia. Und diese Partie wird der HSC wegen des Petrov-Wechsels zu den „Blauen“ mit einer gehörigen Portion Wut angehen.
Wo steht der HSC am Ende der Saison?
Im gesicherten Mittelfeld – sofern sich die Mannschaft schnell findet und ihre Spielstärke auf den Platz bringen kann. Deutlich entspannter wäre die Saison sicherlich, wenn sich noch ein echter Goalgetter finden würde. Sina Ternis
Das Zittern soll bei den „Blauen“ ein Ende haben
Späte Rettung hat bei Arminia Kräfte freigesetzt
Hannover. Das erste Jahr in der Fußball-Oberliga war hart für den SV Arminia Hannover, im zweiten soll es jetzt besser laufen. Verstecken müssen sich die „Blauen“ vor der Konkurrenz jedenfalls nicht. Der SVA im HAZ-Check:
Was hat der SV Arminia über den Sommer verändert?
Vor allem die Sichtweise. Eigentlich müsste der SV Arminia Hannover nach dem Last-Minute-Klassenerhalt zunächst kleinere Brötchen backen. Rund um den Bischofsholer Damm ist aber eine kleine Euphorie ausgebrochen. Die kaum für möglich gehaltene Rettung hat neue Kräfte freigesetzt. Trainer Murat Salar und Bernd Krajewski, sportlicher Leiter der Arminia, werden nicht die Eroberung der Oberliga ausrufen. Dennoch: Die „Blauen“ besitzen einen starken Kader, der sich nicht verstecken muss. In der Vorbereitung zeigte der SVA im Porta Pokal gute Leistungen, im Landespokal warf man zwei Oberligisten aus dem Rennen.
Wo liegen die Stärken?
Die Arminen spielen in jeder Partie mit zwölf Leuten. Wer Trainer Salar an der Seitenlinie erlebt, wie er seine Mannschaft ständig dirigiert und lautstark anfeuert – irgendwann muss man Sorge haben, dass Salar selbst auf den Platz läuft. Der 39-Jährige lässt aggressives Pressing spielen, seine Kicker geben keinen Ball verloren und setzen die Vorgaben des Trainers immer besser um.
Welche Baustellen bleiben?
Es lässt sich nicht wegdiskutieren: Der SVA hat wichtige Spieler verloren, die unter die Rubrik „Leistungsträger“ fallen. Torjäger Björn Masur, in dessen verletzungsbedingter Pause die Arminia die großen Probleme in der Vorsaison hatte, schloss sich Regionalliga-Aufsteiger Lupo Martini Wolfsburg an. Ebenfalls in der Regionalliga, nämlich beim TSV Havelse, spielt jetzt der bisherige Kapitän Marco Menneking. Zudem wechselte Björn Zimmermann zum SV Bavenstedt.
Wann und wo geht es los?
Heute Abend, 18.30 Uhr, beim Lokalrivalen HSC Hannover. Beim Porta Pokal trennte man sich in der Vorrunde torlos.
Wo steht Arminia am Ende der Saison?
Der Klassiker „einstelliger Tabellenplatz“ muss es nicht unbedingt sein. Am Bischofsholer Damm darf man ruhig etwas mutiger rangehen. Das vordere Tabellendrittel anzupeilen muss für den SVA keine Utopie sein. Stephan Hartung
Spielbericht
Spielplan
www.bischofshol.de