22.05.2018, 15 Uhr
Bestes Wetter und erneut ein Endspiel im Kampf gegen den Abstieg lockten die Massen nach Bischofshol. Diese bekamen dann auch einiges von den Akteuren geboten, denn die Northeimer dachten gar nicht daran die Partie abzuschenken und so entwickelte sich von Beginn an ein kampfbetontes Spiel mit Strafraumszenen auf beiden Seiten. Die besseren Gelegenheiten hatten die Götter im blauen Dress, die auch die größeren Spielanteile hatten. Northeim war in erster Linie bei Kontern und Standards gefährlich, da aber beide Teams ihre Chancen nicht nutzten ging es mit einem 0:0 in die Kabinen. Gleich nach dem Wechsel gerieten die Blauen nach einer Ecke in Rückstand. Das Entsetzen auf den Rängen war natürlich groß, denn von den anderen Teams im Abstiegskampf kam keine positive Kunde. Angefeuert von den Anhängern kämpfte sich der SV Arminia in das Match zurück und es gab Möglichkeiten den Ausgleich zu erzielen, der dann auch nach einer Stunde fiel. Dag Rüdiger hatte sich auf der rechten Seite durchgesetzt und auf Björn Masur gepasst, der die Kugel im Netz versenkte. Arminia berannte weiter das Gehäuse des FC Eintracht, die Gäste hatten nun kaum noch Offensivaktionen. Zwanzig Minuten vor dem Ende gab es einen Freistoß in guter Position, etwa zwanzig Meter vom Tor entfernt. Der just in diesem Moment eingewechselte Adem Lukac schnappte sich das Leder und beförderte es in den Winkel. Der Jubel kannte auf dem Platz und auf den Rängen keine Grenzen. In der Folge hätte Arminia den Vorsprung noch ausbauen können, aber es blieb spannend bis zum Schluss. Die Rot-Gelben brachten noch mehr Härte ins Spiel und nach einem Foul an Masur hätte der Schiedsrichter eigentlich den roten Karton zücken müssen, doch er präsentierte eine harmlosere Karte. Auf die Tribüne geschickt wurde Murat Salar, der passende Worte an den Referee gerichtet hatte. Von dort sah der Übungsleiter, wie seine Mannschaft das Spiel über die Zeit brachte. Anschließend durfte die mirakulöse Rettung ausgiebig gefeiert werden und nicht wenige Anhänger der Arminia nutzten diesen Umstand ausgiebig. Dirk
Neue Presse, 23.05.2016
Arminia feiert den Retter
Trainer Salar „stolz“
Grenzenloser Jubel beim SV Arminia Hannover: Der Oberligist hat den Klassenerhalt geschafft. Die Mannschaft von Trainer Murat Salar holte vor 700 Zuschauern im Rudolf-Kalweit-Stadion den nötigen Heimsieg gegen den FC Eintracht Northeim. Arminia gewann 2:1 – und musste damit nicht mehr auf andere Ergebnisse schauen. Melvin Zimmermann brachte den Gast jedoch in der 46. Minute in Führung. Der SVA erholte sich von dem Schock und kam eine Viertelstunde später durch Björn Masur zum Ausgleich. In der 71. Minute gelang Adem Lukac das umjubelte SVA-Siegtor. „Ich bin stolz auf meine Jungs“, sagte Trainer Salar. „Einfach nur stolz. Diese Mannschaft hat Charakter.“ Auch der sportliche Leiter Bernd Krajewski war „stolz darauf, dass wir die Aufholjagd erfolgreich beendet haben. Ostern hatte es noch nicht danach ausgesehen, dass wir es schaffen würden.“ Der Siegtreffer fiel kurios: Lukac wurde vor einem Freistoß eingewechselt, schnappte sich den Ball und traf aus 20 Metern in den Torwinkel. „Ich
wollte ihn unbedingt schießen“, meinte Lukac hinterher, „wollte Verantwortung übernehmen. Das habe ich dem Trainer gesagt, der hat mir zugestimmt, hat Vertrauen zu mir gehabt. Also habe ich das Ding genommen und reingemacht.“ Zum Glück für Arminia. sh/ni
HAZ, 23.05.2016
Bischofshol in Feierlaune
Oberligist SV Arminia sichert nach nervenaufreibendem Spiel den Klassenerhalt
VON JÖRG GRUSSENDORF
Es gab kein Halten mehr. Spieler und Trainer herzten sich, tanzten minutenlang im Kreis, warfen Trainer Murat Salar in die Höhe und grölten. Die Zuschauer klatschten begeistert, lautstarke „Arminia“-Sprechchöre schallten durch Bischofshol. Die „Blauen“ haben es geschafft und im letzten Saisonspiel den Klassenerhalt perfekt gemacht. Der SV Arminia Hannover gewann mit 2:1 gegen den FC Eintracht Northeim und spielt auch in der nächsten Saison in der Fußball-Oberliga. „Ich bin stolz auf meine Jungs“, sagte Trainer Salar. „Einfach nur stolz. Diese Mannschaft hat Charakter.“ Die Partie zeigte: Wenn so viel auf dem Spiel steht, dann ist auf die Arminen-Familie Verlass, dann steht sie zusammen. Die Tribüne im Rudolf-Kalweit-stadion war rappelvoll. Beim Rugby-Länderspiel, okay, aber: Wann hatte es das bei den „Blauen“ zuletzt gegeben? „Das ist schon ewig her“, sagte der frühere SVA-Vorsitzende Ottfried Schütte, der kaum ein Heimspiel verpasst. „Heute geht es ja auch um alles.“ Stimmt, eine
Niederlage oder ein Remis hätten den Abstieg bedeutet. Auch der einstige Clubchef Klaus Reuper wirkte – welch Wunder – angespannt, sagte aber: „Ich bin zuversichtlich, das wird schon.“ Bis er und die anderen nach Vereinsangaben etwa 700 Zuschauer endlich aufatmen und feiern konnten, hatten sie aber bange 90 Minuten zu überstehen. Besonders in der Schlussphase sorgte jeder Northeimer Angriff für Aufregung auf den Rängen. „Es war verdammt nervenaufreibend“, sagte Schütte, „aber am Ende auch wunderschön.“ Dafür gesorgt, dass es Jubelgesänge und stehende Ovationen in Bischofshol gab (Schütte: „Die Stimmung im Stadion hat für Gänsehaut gesorgt“), hatten Björn Masur und Adem Lukac, die mit wunderschönen Toren den 0:1-Rückstand bei der drückenden Hitze drehten und Arminia den Klassenerhalt sicherten. Wobei besonders der Siegtreffer eine kuriose Vorgeschichte hatte: Lukac wurde in der Unterbrechungspause vor einem Freistoß eingewechselt, schnappte sich den Ball und schlenzte ihn aus gut
20 Metern in den Torwinkel. „Ich wollte ihn unbedingt schießen“, meinte Lukac hinterher, „wollte Verantwortung übernehmen. Das habe ich dem Trainer gesagt, der hat mir zugestimmt, hat Vertrauen zu mir gehabt. Also habe ich das Ding genommen und reingemacht.“ Zum Glück für Arminia. „Und jetzt“, sagte der Stürmer, nachdem er und seine Mitspieler Jubel, Glückwünsche, Feuerwerk und jede Menge Schulterklopfen hinter sich hatten, „wird gefeiert. Und ich kann Ihnen sagen: Das wird richtig spät.“
Tore: 0:1 Melvin Zimmermann (47. Minute), 1:1 Masur (61.), 2:1 Lukac (71.).
SV Arminia: Fielsch – Menneking, Zimmermann (53. Neubert), Schröder, Vilches-Bermudez – Kabashi, Gos (71. Lukac), Soumah, Rüdiger, Masur, Saade.
Neue Presse, 24.05.2016
Salar erklärt das blaue Wunder
Wie der Trainer Arminia die Oberliga rettet: Mit dem Neuen gibts 22 Punkte in neun Spielen
Von Jonas Szemkus
Es sah so hoffnungslos aus, doch Traditionsclub Arminia Hannover hat es geschafft: den Klassenerhalt in der Fußball-Oberliga. Trainer Murat Salar (39) hatte daran einen großen Anteil. Neun Spieltage vor Schluss übernahm er, da hatten die „Blauen“ zehn Punkte Rückstand aufs rettende Ufer. Seine Mannschaft holte seitdem 22 von 27 möglichen Punkten und entging dem Abstieg. Mit der NP sprach Salar über Emotionen, charakterstarke Spieler und Kamikaze.
Wie lange haben Sie mit dem Team den Klassenerhalt gefeiert?
Erst auf dem Platz, dann in unserer Gaststätte, und dann sind wir alle zusammen noch in die Stadt etwas essen und trinken gegangen. Mit 30 Leuten ins Hugo’s. Bis um Mitternacht, wir mussten ja am nächsten Tag wieder arbeiten.
Sie haben übernommen, als das Team am Boden lag. Was haben Sie verändert?
Bevor ich zugesagt habe, habe ich mir das Hinspiel gegen Egestorf (2:3, d. Red.) angeschaut und gesehen, dass die Qualität da ist. Die Qualität, jedes Spiel gewinnen zu können. Das Team hat gute Fußballer, eine gute Physis und taktisches Verständnis. Aber wenn man erst mal unten steht, ist es immer schwer. Es waren nur ein paar Details, die wir ändern mussten.
... und zwar?
Ich habe eine verunsicherte Truppe vorgefunden, die immer wieder durcheinandergewirbelt wurde, es war kein Team, es gab viele kleine Grüppchen. Ein Trainer muss eine klare Linie haben. Bei uns hieß das, wenn wir jedes Spiel gewinnen wollen, dürfen wir kein Tor kassieren. Als Erstes muss die Defensive stehen. Die Jungs waren bereit dafür, unseren Weg mitzugehen, und sind in kurzer Zeit zu einer Einheit geworden, in der jeder für jeden den einen Meter mehr macht. Wenn der Trainer ein klares Konzept hat und wenn die Spieler mitziehen, dann kommt der Erfolg.
Macht Sie das stolz?
Na klar. Aber zuerst muss man die Hauptakteure beglückwünschen, das haben die Jungs super gemacht. Der Charakter der Mannschaft ist beeindruckend. Und dieser ganze traditionsreiche Verein hat an einem Strang gezogen, die Spieler, die Betreuer, Verantwortliche und Fans.
Haben Sie denn von Anfang an gewusst, dass es klappen kann?
Kein Trainer übernimmt einen Verein, wenn er daran nicht glaubt, sonst wäre das ja ein Kamikaze-Kommando. Ich bin eher ein emotionaler Trainer und habe brutal an diese Mannschaft geglaubt. Mir war klar, dass ein Team mit einer solchen Qualität einfach nicht absteigen kann. Ich habe bis zum letzten Spieltag nicht einmal auf die Tabelle geguckt.
Was ist Ihr Ziel für die nächste Saison?
Diese Saison war sehr anstrengend, wir müssen aus unseren Fehlern lernen und wollen nächste Saison auf jeden Fall einen einstelligen Tabellenplatz. Der große Kern der Truppe bleibt zusammen, außerdem werden wir viele Jugendspieler hochholen. Die sind top ausgebildet. Wir wollen den Verein gut aufstellen für die Zukunft und einfach guten Fußball spielen.
Neue Presse, 24.05.2016
HAZ, 24.05.2016
Kapitän Marko Menneking verlässt den Oberligisten SV Arminia Hannover. Der 29-jährige Verteidiger wechselt zum Regionalligisten TSV Havelse. „Es ist eine tolle neue sportliche Herausforderung für mich“, sagte Menneking, der einen Einjahresvertrag unterschrieben hat. gru
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