15.03.2015, 14 Uhr
Bei nasskaltem Wetter war die Kulisse gegen den Aufstiegsaspiranten aus Hildesheim eher enttäuschend und auch das Spiel des SV Arminia erwärmte dessen Anhänger in den ersten dreißig Minuten nicht. Die Gäste erspielten sich zahlreiche Chancen und als diese nicht den Weg in das von Sascha Algermissen gehütete Arminengehäuse fanden, zeigte der Schiedsrichter unvermittelt auf den ominösen Punkt. Die höchst umstrittene Gelegenheit zur Führung vereitetelte Algemissen mit einer großartigen Parade. Kurz darauf war aber auch er machtlos, als ein Freistoß ins linke untere Eck abgefälscht wurde. Erst nach der Führung der Domstädter intensivierten die Blauen ihr Offensivspiel und kamen vor der Pause noch zu zwei großen Möglichkeiten zum Ausgleich, doch es ging mit dem Rückstand in die Kabinen. Nach dem Wechsel stellte Hildesheim die Offensivbemühungen nahezu komplett ein. Die Götter im blauen Dress hatten nun mehr Ballbesitz, aber der finale Pass in die Spitze sollte nicht gelingen. Trotzdem gab es Chancen zum Abschluss zu kommen, doch diese wurden nicht genutzt. So dauerte es bis zur letzten Spielminute, ehe die Anhänger der Bischofsholer endlich jubeln konnten. Einen Freistoß aus zirka zwanzig Metern beförderte Dennis Hoins zum Ausgleich ins rechte Dreieck. Sofort danach pfiff der Spielleiter die Partie ab und der SV Arminia konnte sich über einen hart erkämpften Punkt freuen. Dirk
Neue Presse, 16.03.2015
Arminia mit breiter Brust
Ausgleich in letzter Minute.
Freistoß, Tor, Abpfiff. Nachdem Dennis Hoins den Ball aus 19 Metern im gegnerischen Kasten platziert hatte, kannte der Jubel bei Arminia keine Grenzen. Mit der letzten Aktion hatten die Blauen gegen Hildesheim den verdienten Ausgleich erzielt. Verdient vor allem aufgrund einer starken zweiten Halbzeit. Stark mit Einschränkungen allerdings. „Wir haben es nicht richtig geschafft, Druck auszuüben. Was nützen 70 Prozent Ballbesitz, wenn wir das Tor nicht treffen“, sagte Arminias Trainer Michael Elfert. Dennoch war er zufrieden. Mit der kämpferischen Leistung einerseits, mit der Reaktion nach der Blamage in Rotenburg andererseits. Dabei war es für sein Team nicht gut angelaufen. Das bekam schon nach elf Minuten einen Elfmeter gegen sich gepfiffen. Den hielt Sascha Algermissen allerdings stark. Der Weckruf war allerdings erst das 0:1. „Danach ging ein Ruck durch das Team“, so Elfert.
Tore: 0:1 Dominic Hartmann (34.), 1:1 Dennis Hoins (90.).
Besonderheiten: Sascha Algermissen (Arminia) hält einen Foulelfmeter (11.). st
HAZ, 16.03.2015
Hoins sorgt für spätes Freistoßglück
Oberliga: Arminia macht aus 70 Prozent Ballbesitz zu wenig, rettet gegen Hildesheim aber ein 1:1
Hannover. Freistoß, Tor, Abpfiff. Nachdem Dennis Hoins den Ball aus 19 Metern im gegnerischen Kasten platziert hatte, kannte der Jubel beim Fußball-Oberligisten Arminia Hannover keine Grenzen. Mit der letzten Aktion hatten die „Blauen“ gegen VfV Borussia Hildesheim den verdienten Ausgleich zum 1:1-Endstand erzielt. Verdient war das Remis vor allem aufgrund einer starken zweiten Halbzeit, selbst wenn auch dort nicht alles rund lief. „Wir haben es nicht richtig geschafft, Druck auszuüben. Was nutzen 70 Prozent Ballbesitz, wenn wir das Tor nicht treffen“, sagte Arminias Trainer Michael Elfert. Dennoch war er zufrieden – mit der kämpferischen Leistung einerseits, mit der Reaktion nach der 1:2-Blamage beim Vorletzten Rothenburg in der Vorwoche andererseits. Dabei war es für die Arminia nicht gut angelaufen, schon nach elf Minuten bekam das Team einen Elfmeter gegen sich, den Torwart Sascha Algermissen parierte. Der Weckruf war allerdings erst das 0:1. „Danach ging ein Ruck durch das
Team“, sagte Elfert. Franklin Nnane und Hoins hatten noch vor der Pause den Ausgleich auf dem Fuß. Den bereitete am Ende dann übrigens Björn Zimmermann vor, den der Trainer in der Schlussphase aus der Innenverteidigung in den Sturm beordert hatte. Zimmermann wurde gefoult, der Rest ist bekannt. st
Arminia: Algermissen – Zimmermann, Vilches-Bermudez, Reuter, Meyer – Rüdiger, Meneking – Nnane (78. Koc), Hoins, Pickert (62. Lukac) – Masur.
Hildesheimer Allgemeine, 16.03.2015
Frust über gefühlte Niederlage in Nachspielzeit
Oberliga-Fußballer des VfV 06 kassieren bei Arminia Hannover den Ausgleich in der 92. Minute. Nach der Pause kommt zu wenig von ihnen. Trotzdem sind sie nun Zweiter.
Von Andreas Kreth
5 gute Minuten reichen nicht zum Sieg. Das mussten die Oberliga- Fußballer des VfV Borussia 06 Hildesheim gestern bei Arminia Hannover bitter erfahren. Nachdem sie es versäumt hatten, aus den Chancen der ersten Hälfte mehr als eine 1:0-Pausenführung zu machen, kassierten sie in der Nachspielzeit bei einem umstrittenen Freistoß noch den Ausgleich zum 1:1-Endstand. „Das war bitter, aber einigen meiner Jungs fehlte nach überstandener Grippe in der zweiten Halbzeit die Puste“, sagte ein frustrierter Trainer Jürgen Stoffregen. Dennoch kletterte sein Team auf Rang zwei, weil die Partie des SSV Jeddeloh in Northeim abgesagt wurde. Die Lage der Hildesheimer in der Tabelle ist noch besser geworden, nachdem der bisherige Vierte Wunstorf mit 1:3 in Wolfsburg verlor und nunmehr zehn Punkte zurück liegt. Und trotzdem war das, was sie da nach der Pause im heruntergekommenen Rudolf-Kalweit-Stadion am Bischofsholer Damm auf den tiefen Boden brachten, einfach zu wenig. Von Angriffsbemühungen – wofür
eigentlich Omar Fahmy, Philipp Rockahr und Benedict Plaschke zuständig waren – gab es herzlich wenig zu sehen. Immerhin stand die Abwehr wieder solide und ließ aus dem Spiel heraus praktisch keine echte Chance der Arminen zu. Lange Hildesheimer Gesichter, wohin man nach Spielschluss auch guckte. „Wir haben einfach nicht an die erste Halbzeit anknüpfen können. Warum, weiß ich auch nicht“, schüttelte Außenverteidiger Florian Rutter den Kopf. Hinten hatten er, Christoph Lange und Sotirios Panagiotidis im Mittelblock sowie Agron Luma als linker Außenverteidiger ihre Sache ordentlich gemacht. Doch nach vorn kam auch von ihnen zu wenig. Mit fortschreitender Spieldauer war es auf dem Rasen immer hektischer, teilweise fast chaotisch geworden. „Die Jungs halten keinen Ball im Mittelfeld und lassen sich zu weit hinten reindrängen“, erkannte Edel-Fan Herbert Helfenbein völlig richtig. Schüsse aus der Distanz beschworen wenigstens keine wirkliche Gefahr für das eigene Tor herauf. Bis zum
Aufreger in der 92. Minute. Da legte sich Stoffregen zunächst mit dem Schiri-Assistenten an, der seiner Meinung nach ein Foul der Hannoveraner nicht angezeigt hatte – dafür aber das eines Hildesheimers, das aus Sicht des Trainers „gar keins war“. Referee Patrick Brandt gab jedenfalls Freistoß für Arminia. Stürmer Dennis Hoins zirkelte den Ball aus 25 Metern über die Mauer rechts oben in den Winkel, unhaltbar für den fehlerfreien Nils Zumbeel. Brandt pfiff gar nicht mehr wieder an. Nach dieser gefühlten Niederlage hatte es zunächst überhaupt nicht ausgesehen. Da waren die vielleicht 150 mitgereisten Fans unter den 420 Zuschauern noch mit dem chancenreichen Spiel ihrer Mannschaft zufrieden gewesen. Der Ex-Hildesheimer Björn Zimmermann klärte einen Schuss von Rockahr erst auf der Linie (2.). Fahmy scheiterte mit einer Direktabnahme am SV-Keeper Sascha Algermissen, der für seine 17 Jahre schon sehr abgeklärt wirkte. Kein Wunder, nach dem Abitur geht er vielleicht nach Schalke. Das
Talent verursachte kurz danach an Fahmy zwar einen Elfmeter, bügelte den Patzer aber aus – und wie. Denn Algermissen parierte sowohl den nicht platziert genug geschossenen Ball von Sotirios Panagiotidis als auch dessen Nachschuss (14.). Rockahr und Dominik Hartmann ließen noch zwei gute Möglichkeiten liegen, ehe die überfällige Führung gelang. Verantwortlich war Kapitän Hartmann, dessen strammer Freistoß noch abgefälscht wurde und zum 0:1 einschlug (34.). Vier Minuten danach hätte Fahmy erhöhen können. Nun wachten die Hannoveraner auf, holten aber bis zur Pause nur eine Torgelegenheit durch Marlon Pickert heraus (42., Lange blockte den Schuss im Fünfmeterraum). In der Pause zeigte sich Alex Volpers, der mit elf Freunden den Supporters-Club SC 14 bildet, zuversichtlich: „Ein gutes Spiel, aber wir hätten die Chancen besser nutzen müssen.“ Neben ihm stand Aleksandar Radovic, früher lange Jahre selbst im VfV-06-Trikot aktiv: „Nach dem Tor kam leider nichts mehr von uns. Nun müssen wir
ein schnelles 0:2 machen – dann ist es vorbei.“ Doch aus diesem Wunsch wurde nichts. Vielmehr machten die Arminen ihrem Trainer Michael Elfert ein nachträgliches Geschenk zum 49. Geburtstag mit dem glücklichen, aber unterm Strich durchaus verdienten 1:1. Dass die Hildesheimer damit erst ihren siebten Auswärts-Gegentreffer kassierten, wird sie auch nicht trösten. Zimmermann, der während der laufenden Saison gewechselt war, konnte sich gut in die früheren Teamkameraden hinein versetzen: „Klar sind sie jetzt enttäuscht. Aber sie werden mit dem tollen Trainer ihren Weg gehen.“
VfV Borussia 06 Hildesheim: Nils Zumbeel – Dominic Hartmann, Agron Luma, Ilias Papadopoulos, Sotirios Panagiotidis, Florian Rutter, Christoph Lange, Pascal Magiera, Benedict Plaschke (81. Tobias Gensrich), Philipp Rockahr (89. Jonas Stephan), Omar Fahmy (68. Niklas Kiene).