Bezirksoberliga Hannover 2009/2010
8. Spieltag: SV Arminia Hannover - Sportfreunde Ricklingen 3:1
26.09.2009, 17.30 Uhr
Der objektive Bericht!
Nach dem Spiel in Kleefeld sollte gegen Ricklingen eine komplett umgekrempelte Mannschaft des SV Arminia auf dem Rasen stehen. Das nutzten die, von zwei Fans unterstützten, Ricklinger aus und gingen nach einem Freistoß in der 5. Minute in Führung. Die Götter im blauen Dress bemühten sich, aber das Tor der Gäste wurde jedoch nicht ernsthaft gefährdet. Diese stellten die Flügel zu und so konnte Arminia nur auf die Mitte ausweichen. Dort war aber ebenfalls wenig Platz und so blieben bis zur 35. Minute die Torchancen für die Blauen rar gesät. Das sollte sich ämdern. In eben dieser 35. Minute schnappte sich Tugay Tasdelen das Leder und trat es aus sechzehn Metern ins linke untere Eck des Ricklinger Tores. Nach dem Ausgleich drehten die Bischofsholer auf, doch die sich bietenden Gelegenheiten blieben ungenutzt. So ging es mit dem 1:1 in die Pause. Die Mannen von der Beeke kamen mit neuem Schwung aus der Kabine und durften sich alsbald über einen Lattentreffer ärgern. Dann war ihre Drangphase jedoch vorüber und nun bestimmmte der SV Arminia das Geschehen. Nach einer schönen Flanke von der linken Seite stieg Dimitrios Alexoudis hoch und versenkte Spielgerät mit dem Kopf zum 2:1 in den Maschen. Nun war Platz zum Kontern, der auch genutzt wurde. Marcel Kattenhorn scheiterte ein ums andere Mal nur knapp, Die Sportfreunde hingegen konnten sich nur kurz einer zahlenmäßigen Überlegenheit erfreuen, als Marcel Ibanez nach einem Foul in Höhe der Mittellinie das Feld verlassen musste, denn bald darauf sollte ein Ricklinger dem Blauen unter die Brause folgen. Nun hatten die Arminen das Heft fest in der Hand und in der Nachspielzeit konnte das erlösende 3:1 durch Kirill Weber bejubelt werden. Insgesamt in Arbeitsieg, aber eine deutliche Steigerung zum Spiel in Kleefeld. Dirk
Hallo, 27.09.2009
(dik). Gestern siegte Arminia Hannover gegen die Sportfreunde Ricklingen mit 3:1 vor 300 Zuschauern im Rudolf-Kalweit-Stadion. Dass die Gäste finanziell gebeutelt werden, war zunächst nicht zu merken. Sie gingen per Freistoß durch Ole Teklenburg (6.) in Führung. Nur langsam fanden die Blauen ins Spiel, Tugay Tasdelen (38.) glich aus. Dimitrios Alexoudis (55.) erhöhte per Kopf auf 2:1. Es wurde dramatisch. Arminias Marcel Ibanez (76.) sah die rote Karte, Ricklingens Alexander Krzewina (77.) traf die Latte. Dann sah Teklenburg (84.) die gelb-rote Karte. Kirill Weber (93.) entschied das Derby.
Neue Presse, 28.09.2009
Arminia hat kein Mitleid
3:1 gegen Ricklingens „geile Typen“.VON MARK BODE
HANNOVER. Mit hängenden Köpfen schlichen die Sportfreunde Ricklingen nach dem 1:3 bei Arminia vom Feld. Dabei hätten sie durchaus erhobenen Hauptes Richtung Kabine gehen können. Die Spieler des finanziell angeschlagenen Klubs hatten beim Titelanwärter lange gut mitgehalten. „Vor der Leistung muss man den Hut ziehen“, lobte Ricklingens Ex-Trainer Rainer Behrends – einer der nur knapp 300 Zuschauer. Auch sein Nachfolger, Alexander Repschläger, war zufrieden: „Es sind alles geile Typen, die sich voll reinhängen.“ Marcel Ibanez sah nach Foulspiel an Ali Ucar berechtigt Rot (76.), Ole Teklenburg folgte nach wiederholtem Foulspiel mit Gelb-Rot (84.).
Tore: 0:1 Teklenburg (6.), 1:1 Tugay Tasdelen (38.), 2:1 Dimitrios Alexoudis (55.), 3:1 Kirill Weber (90.+3).
HAZ, 28.09.2009
Kämpferische Ricklinger
Verschuldete Sportfreunde verlieren Bezirksoberligaderby beim SV Arminia und hoffen weiter
VON DIETER KÖSEL
Hannover. Düstere Wolken hingen am Sonnabend trotz strahlender Sonne über dem Rudolf-Kalweit-Stadion, die man am Bischofsholer Damm schon längst vertrieben glaubte. Doch ehe die Fans von Arminia Hannover einen gehörigen Schreck bekommen, sei noch schnell hinzugefügt: Natürlich geht es um die Sportfreunde Ricklingen. Die haben vergangene Woche angesichts von 370 000 Euro Schulden einen Insolvenzantrag gestellt, und da war es schon als ein – kleines – Lebenszeichen zu werten, dass der Klub überhaupt bei den „Blauen“ zum Derby antrat. Dies entschieden die Gastgeber mit 3:1 für sich. Die Leistung der Kicker von der Beeke konnte man freilich als wegweisend werten. Kämpferisch zeigte sich die von Alexander Repschläger betreute Elf, und so hält es auch Dieter Wisseroth. Der Leiter der Fußballabteilung will seinen Verein am Leben erhalten, befindet sich derzeit jedoch in der Warteschleife. „Wir warten auf den Bescheid, welchen Insolvenzberater wir bekommen“, sagte Wisseroth, „erst dann
wissen wir, in welchem Rahmen wir uns bewegen können.“ Jürgen Scholz hat sich gemeldet, der bei Arminia als Vorsitzender eine Insolvenz erfolgreich abwenden konnte, und Hilfe angeboten. Die Sportfreunde starteten bei Arminia stark und gingen durch einen Freistoß von Ole Teklenburg (6. Minute) in Führung. „Nun schenken wir denen auch noch die Punkte“, äußerte ein Armine auf der Tribüne lautstark seinen Unmut. Das bezog sich darauf, dass Arminia Ricklingen mit Geld aus den Zuschauereinnahmen unterstützen will. Angesichts von nur 300 Besuchern dürfte es sich wohl eher um einen symbolischen Betrag handeln. Arminia brauchte jedenfalls lange, um den Rufer zu widerlegen. Tugay Tasdelen (38.) erzielte den Ausgleich. Es blieb spannend, obwohl die Gastgeber durch Dimitrios Alexoudis (55.) in Führung gingen. Sie vergaben gute Chancen leichtfertig, und dies rächte sich beinahe noch. In der Schlussphase sah Arminias Marcel Ibanez (76.) nach Foul an Ali Ucar die Rote Karte. Ricklingens Alexander Krzewina (77.) traf die Latte, und nur sieben Minuten später musste Teklenburg nach Gelb-Roter Karte vom Feld. In der 3. Minute der Nachspielzeit entschied Kirill Weber ein sehenswertes Derby. Dies
fand seinen versöhnlichen Ausklang bei einem gemeinsamen Essen der Spieler, zu dem Arminia geladen hatte. „Wir werden wie vereinbart zwei Wochen abwarten und schauen, was passiert“, sagte Repschläger. So lange ist der Spielbetrieb in der Bezirksoberliga noch garantiert. Das Schlusswort soll Rainer Behrends gehören, der engagiert zuschaute. „Andere Klubs erkundigen sich schon nach Trainingszeiten und Trainer nach Spielern“, sagte Ricklingens früherer Coach „noch sind die Sportfreunde nicht tot.“ Noch, aber der Countdown läuft.
Arminia: Knust – Gramm (46. Alexoudis), Ibanez, Folprecht, Buchholz – Herold, Strunkey (46. Weber) – Zydek, Janke, Kattenhorn – Tasdelen (87. Schütz).
Sportfreunde: Schimmel – Marquardt, Beve (42. Krzewina), Magiera, Pranjkovic Reinhardt (78. Sander), Schulz (61. Teklenburg – Brezina – Ay, Ucar.