23.05.2009, 17 Uhr
Neue Presse, 18.05.2009
HAZ, 18.05.2009
(kös/dh). Am Freitagabend hatte Arminia Hannover das Abstiegsderby gegen den Heeßeler SV mit 4:5 verloren und sich damit weiter in Bedrängnis gebracht. Erfolge gab es an der Wechselbörse: Stürmer Dimitrios Alexoudis (21) von Bezirksligist HSC wird für zwei Jahre ein „Blauer“.
Wochenblatt, 19.05.2009
Arminia zittert um den Klassenerhalt
HANNOVER (dik). Arminia Hannover hat es erst mal nicht mehr auf dem eigenen Fuße, den Abstieg aus der Oberliga Niedersachsen West zu verhindern. Eine Vorentscheidung könnte am heutigen Mittwoch fallen. Gewinnt der BSV Rehden sein Nachholspiel beim Vorletzten SV Wilhelmshaven II, dann gibt die Elf von Trainer Stefan Gehrke am Sonnabend, 17 Uhr, beim TuS Lingen ihre Abschiedsvorstellung in Liga fünf. Selbst wenn Rehden dann am letzten Spieltag bei Hameln verlieren sollte, entschiede das bessere BSV-Torverhältnis. Der Weg würde in die Bezirksoberliga führen. Es hilft nur das von Gehrke beschworene „Riesenwunder“. Holt Rehden aus den letzten zwei Partien einen Punkt, müsste Arminia bei Lingen gewinnen. Bei zwei Rehdener Niederlagen würde ein Punkt reichen. Es darf also gezittert werden.
Neue Presse, 22.05.2009
Arminias Abstieg
Hannovers Traditionsklub stürzt in Liga sechs ab. Wiederaufstieg Pflicht.
VON MARK BODE UND TIM BURCHARDT
HANNOVER. Sechs Minuten nach Spielschluss hatte Stefan Gehrke die Gewissheit. Sein Assistenztrainer Aleksander Lazic überbrachte telefonisch am Mittwoch, 20.54 Uhr, die bittere Nachricht: Arminia spielt in der kommenden Saison nur noch sechstklassig. Der BSV Rehden besiegelte mit dem 4:1 im Nachholspiel bei der Reserve des SV Wilhelmshaven den Absturz des einstigen Zweitligisten. Der sportliche Tiefpunkt der Arminen ist erreicht, „weil wir in den Heimspielen versagt haben. Dann darf man sich nicht wundern, wenn man abgeht“, so Innenverteidiger MarceI Ibanez. Die katastrophale Heimbilanz: nur drei Siege. Unter Gehrke, der die Mannschaft in der Winterpause von Bernd Krajewski übernahm, gabs keinen einzigen. Dennoch nahms Gehrke erstaunlich gelassen: „Nach der Niederlage gegen Heeßel (4:5, die Red.) war der Abstieg eigentlich klar.“ Den Grund für den Heimkomplex kennt auch Florian Toussaint nicht: „Wir haben auswärts vieles richtig gemacht. Taktisch gut gespielt, aggressiv auf den
Gegner gegangen. Zu Hause hat das nicht geklappt. Zudem haben wir viele individuelle Fehler gemacht.“ Besonders bitter: die Osterpleiten gegen Lingen und SV Wilhelmshaven II. Gehrke versucht das Versagen zu erklären: „Gegen die Abstiegskandidaten mussten wir das Spiel machen. Das war nicht unsere Stärke. Kontern liegt uns eher.“ Zudem flüchtet sich der Trainer in Ausreden, er spricht von einem „schmalen Kader“. Mit Daniel Pittich, Sezer Sitar und Torwart Sebastian Knust verletzten sich wichtige Spieler. Vor allem der Schlussmann wurde in den entscheidenden Spielen schmerzlich vermisst. Ob es mehr sind als Durchhalteparolen? In der neuen Saison soll alles gut werden. Die Planungen sind fast abgeschlossen. Gehrke hat neun Neue geholt, dazu gehören noch fünf A-Jugendliche dem 24er Kader an. Für den Trainer der Beleg: „Arminia zieht als Name immer noch Spieler an.“ Auch in der Bezirksoberliga. Daher lautet Gehrkes Saisonziel: „Wir wollen Meister werden.“ Um in die Oberliga aufzusteigen,
müsste dann noch die Relegation überstanden werden. Ibanez ist sich trotzdem sicher, dass es mit dem Wiederaufstieg klappt. „Im Jubiläumsjahr soll es wieder hochgehen.“ Einen kleinen Funken Hoffnung auf Oberligafußball gibt es übrigens immer noch. Denn Preußen Hameln überlegt, obwohl man die Lizenz bekommen hat, aus wirtschaftlichen Gründen zurückzuziehen. „Deshalb wollen wir als erste Mannschaft unter dem Strich stehen“, so Gehrke. Geht Hameln runter, könnte Arminia den freien Platz einnehmen. Fest steht in jedem Fall: Am 5. Juli beginnt die Vorbereitung – egal, in welcher Liga.
Herr Scholz, als Arminia-Boss wollten Sie keine negativen Schlagzeile mehr über Ihren Verein lesen. Nun steht trotzdem eine in der NP.
Damit habe ich kein Problem, bin auch nicht geschockt, sportlich musste man damit seit Saisonbeginn rechnen.
Vor allem, wenn man auch noch tatenlos zusehen muss, wenn einem der Gnadenstoß versetzt wird.
Wir haben es selbst in der Hand gehabt. Nur wenn man in den Heimspielen zu viele Punkte abgibt, darf man sich nicht beschweren. Wenn man die Heim- mit der Auswärtsbilanz vergleicht, weiß man, woran es liegt, dass wir absteigen.
Ist allein die Heimbilanz schuld?
»Schauen Sie sich allein die Osterserie an, da haben wir gegen Teams aus unserer Tabellenregion zu Hause verloren. Erst gegen Lingen (0:3, d. Red.), dann gegen Wilhelmshaven II (1:3). Gegen Hildesheim (0:3) und Heeßel (4:5). Da darf man sich nicht beschweren, wenn man absteigt.
Was bedeutet der Abstieg wirtschaftlich?
Es ist kein Zusammenbruch. Alle neuen Spieler haben für beide Ligen Verträge, und die, die für die neue Saison aus dem bisherigen Kader zugesagt haben, auch. Auch Trainer Stefan Gehrke hat für ein weiteres Jahr unterschrieben. Wir haben zweigleisig geplant. Deshalb trifft uns das nicht überraschend. Klar ist auch, dass wir wieder hoch müssen.
Kommt Hannover 96 wieder vorbei, um etwas Geld in die Kasse zu spülen?
Wir bemühen uns darum.
tib
HAZ, 22.05.2009
Neue Presse, 23.05.2009
HAZ, 23.05.2009