Oberliga Niedersachsen West 2008/2009
34. Spieltag: TuS Lingen - SV Arminia Hannover
23.05.2009, 17 Uhr
Neue Presse, 18.05.2009
Arminia kauft ein
Bereits am Mittwoch könnte Arminias und Heeßels Abstieg besiegelt sein. Gewinnt Rehden das Nachholspiel in Wilhelmshaven, können beide aufgrund der deutlich schlechteren Tordifferenz nicht mehr vorbeiziehen. Arminen-Trainer Stefan Gehrke will „auf keinen Fall das Spiel im Liveticker verfolgen und beten. Wir haben uns diese Lage selbst zuzuschreiben“, sagt er selbstkritisch. Außerdem gibts zwei Neue beim Oberligisten: Mittelfeldspieler Paul Janke (27) kommt von Concordia Hamburg, Torjäger Dimitrious Alexoudis wechselt vom HSC zur Arminia. bo
HAZ, 18.05.2009
(kös/dh). Am Freitagabend hatte Arminia Hannover das Abstiegsderby gegen den Heeßeler SV mit 4:5 verloren und sich damit weiter in Bedrängnis gebracht. Erfolge gab es an der Wechselbörse: Stürmer Dimitrios Alexoudis (21) von Bezirksligist HSC wird für zwei Jahre ein „Blauer“.
Wochenblatt, 19.05.2009
Arminia zittert um den Klassenerhalt
HANNOVER (dik). Arminia Hannover hat es erst mal nicht mehr auf dem eigenen Fuße, den Abstieg aus der Oberliga Niedersachsen West zu verhindern. Eine Vorentscheidung könnte am heutigen Mittwoch fallen. Gewinnt der BSV Rehden sein Nachholspiel beim Vorletzten SV Wilhelmshaven II, dann gibt die Elf von Trainer Stefan Gehrke am Sonnabend, 17 Uhr, beim TuS Lingen ihre Abschiedsvorstellung in Liga fünf. Selbst wenn Rehden dann am letzten Spieltag bei Hameln verlieren sollte, entschiede das bessere BSV-Torverhältnis. Der Weg würde in die Bezirksoberliga führen. Es hilft nur das von Gehrke beschworene „Riesenwunder“. Holt Rehden aus den letzten zwei Partien einen Punkt, müsste Arminia bei Lingen gewinnen. Bei zwei Rehdener Niederlagen würde ein Punkt reichen. Es darf also gezittert werden.
Neue Presse, 22.05.2009
Arminias Abstieg
Hannovers Traditionsklub stürzt in Liga sechs ab. Wiederaufstieg Pflicht.
VON MARK BODE UND TIM BURCHARDT
HANNOVER. Sechs Minuten nach Spielschluss hatte Stefan Gehrke die Gewissheit. Sein Assistenztrainer Aleksander Lazic überbrachte telefonisch am Mittwoch, 20.54 Uhr, die bittere Nachricht: Arminia spielt in der kommenden Saison nur noch sechstklassig. Der BSV Rehden besiegelte mit dem 4:1 im Nachholspiel bei der Reserve des SV Wilhelmshaven den Absturz des einstigen Zweitligisten. Der sportliche Tiefpunkt der Arminen ist erreicht, „weil wir in den Heimspielen versagt haben. Dann darf man sich nicht wundern, wenn man abgeht“, so Innenverteidiger MarceI Ibanez. Die katastrophale Heimbilanz: nur drei Siege. Unter Gehrke, der die Mannschaft in der Winterpause von Bernd Krajewski übernahm, gabs keinen einzigen. Dennoch nahms Gehrke erstaunlich gelassen: „Nach der Niederlage gegen Heeßel (4:5, die Red.) war der Abstieg eigentlich klar.“ Den Grund für den Heimkomplex kennt auch Florian Toussaint nicht: „Wir haben auswärts vieles richtig gemacht. Taktisch gut gespielt, aggressiv auf den
Gegner gegangen. Zu Hause hat das nicht geklappt. Zudem haben wir viele individuelle Fehler gemacht.“ Besonders bitter: die Osterpleiten gegen Lingen und SV Wilhelmshaven II. Gehrke versucht das Versagen zu erklären: „Gegen die Abstiegskandidaten mussten wir das Spiel machen. Das war nicht unsere Stärke. Kontern liegt uns eher.“ Zudem flüchtet sich der Trainer in Ausreden, er spricht von einem „schmalen Kader“. Mit Daniel Pittich, Sezer Sitar und Torwart Sebastian Knust verletzten sich wichtige Spieler. Vor allem der Schlussmann wurde in den entscheidenden Spielen schmerzlich vermisst. Ob es mehr sind als Durchhalteparolen? In der neuen Saison soll alles gut werden. Die Planungen sind fast abgeschlossen. Gehrke hat neun Neue geholt, dazu gehören noch fünf A-Jugendliche dem 24er Kader an. Für den Trainer der Beleg: „Arminia zieht als Name immer noch Spieler an.“ Auch in der Bezirksoberliga. Daher lautet Gehrkes Saisonziel: „Wir wollen Meister werden.“ Um in die Oberliga aufzusteigen,
müsste dann noch die Relegation überstanden werden. Ibanez ist sich trotzdem sicher, dass es mit dem Wiederaufstieg klappt. „Im Jubiläumsjahr soll es wieder hochgehen.“ Einen kleinen Funken Hoffnung auf Oberligafußball gibt es übrigens immer noch. Denn Preußen Hameln überlegt, obwohl man die Lizenz bekommen hat, aus wirtschaftlichen Gründen zurückzuziehen. „Deshalb wollen wir als erste Mannschaft unter dem Strich stehen“, so Gehrke. Geht Hameln runter, könnte Arminia den freien Platz einnehmen. Fest steht in jedem Fall: Am 5. Juli beginnt die Vorbereitung – egal, in welcher Liga.
Für Scholz bricht nichts zusammen
Herr Scholz, als Arminia-Boss wollten Sie keine negativen Schlagzeile mehr über Ihren Verein lesen. Nun steht trotzdem eine in der NP.
Damit habe ich kein Problem, bin auch nicht geschockt, sportlich musste man damit seit Saisonbeginn rechnen.
Vor allem, wenn man auch noch tatenlos zusehen muss, wenn einem der Gnadenstoß versetzt wird.
Wir haben es selbst in der Hand gehabt. Nur wenn man in den Heimspielen zu viele Punkte abgibt, darf man sich nicht beschweren. Wenn man die Heim- mit der Auswärtsbilanz vergleicht, weiß man, woran es liegt, dass wir absteigen.
Ist allein die Heimbilanz schuld?
»Schauen Sie sich allein die Osterserie an, da haben wir gegen Teams aus unserer Tabellenregion zu Hause verloren. Erst gegen Lingen (0:3, d. Red.), dann gegen Wilhelmshaven II (1:3). Gegen Hildesheim (0:3) und Heeßel (4:5). Da darf man sich nicht beschweren, wenn man absteigt.
Was bedeutet der Abstieg wirtschaftlich?
Es ist kein Zusammenbruch. Alle neuen Spieler haben für beide Ligen Verträge, und die, die für die neue Saison aus dem bisherigen Kader zugesagt haben, auch. Auch Trainer Stefan Gehrke hat für ein weiteres Jahr unterschrieben. Wir haben zweigleisig geplant. Deshalb trifft uns das nicht überraschend. Klar ist auch, dass wir wieder hoch müssen.
Kommt Hannover 96 wieder vorbei, um etwas Geld in die Kasse zu spülen?
Wir bemühen uns darum.
tib
Toussaint ziehts nach Ricklingen
Nach zehn Jahren ist Schluss: Florian Toussaint verlässt Arminia und geht mit Kumpel Stephen Kroll (Pattensen) für zwei Jahren zum Bezirksoberligisten SF Ricklingen. „Das war eine geile Zeit bei Arminia. Ich liebe den Verein.“ Doch da der 33-Jährige sich „beruflich verändern“ will und eine Ausbildung zum Wirtschaftscoach macht, „trete ich sportlich kürzer. Ricklingen ist bei mir um die Ecke.“ Außerdem „spielen da viele Freunde von mir“. Unter anderem Ex-Armine Marko Schwabe, mit dem Toussaint schon seit der D-Jugend zusammenspielt. Doch neben dem Spaßfaktor will der Linksfuß auch sportlich was reißen: „Klar will ich mit der Mannschaft aufsteigen.“ In der Oberliga müsste Ricklingen dann aber auf ihn verzichten. Denn „diese Klasse ist mir zu zeitaufwendig“.
HAZ, 22.05.2009
Arminia ist nur noch sechstklassig
(kös/dh). Das Wunder ist ausgeblieben, und beim Traditionsklub SV Arminia Hannover herrscht seit Mittwoch Gewissheit, in der neuen Saison sechstklassig zu sein. Der ebenfalls gefährdete BSV Rehden gewann sein Nachholspiel beim SV Wilhelmshaven II mit 4:1– damit sind die „Blauen“ aus der Fußball-Oberliga Niedersachsen West abgestiegen und treten den Weg in die Bezirksoberliga an. „Aufgrund unserer Heimspiele haben wir uns das selber zuzuschreiben“, sagt Trainer Stefan Gehrke. Im Rudolf-Kalweit-Stadion setzte es zuletzt sechs Niederlagen, die durch fünf Auswärtssiege nicht aufgefangen werden konnten. Zumindest droht kein Sturz ins Bodenlose. „Wir sind finanziell ordentlich aufgestellt und haben ein gutes Team für die kommende Saison zusammen“, erklärt Vorstand Jürgen Scholz, „es wird schwer, aber unser Ziel muss der Aufstieg sein.“ Der Kader ist fast komplett. „Dieser Abstieg ist das Schlimmste für mich“, sagt Florian Toussaint, der mit Unterbrechungen neun Jahre für Arminia spielte
und nun gehen wird. Dieser Entschluss steht bereits länger fest. Aus beruflichen Gründen muss der Mittelfeldakteur kürzertreten und sieht dies beim künftigen Ligarivalen Sportfreunde Ricklingen als möglich an. Doch die Hoffnung stirbt beim SV Arminia zuletzt. Es wird spekuliert, dass Preußen Hameln nächste Saison vielleicht gar nicht in der Oberliga antritt. Deshalb kommt der Partie an diesem Sonnabend (17 Uhr) bei Mitabsteiger TuS Lingen doch noch Bedeutung zu. „Wir wollen der Erste unter dem Strich sein“, sagt Gehrke, „vielleicht haben wir ja jetzt mal Glück am grünen Tisch.“ Und das wäre für die „Blauen“ nach den Ereignissen der vergangenen Jahre eine ganz neue Erfahrung.
Neue Presse, 23.05.2009
Arminia will unter den Strich
HANNOVER. Der Abstieg aus der Oberliga ist besiegelt. Doch Arminias Trainer Stefan Gehrke erwartet heute (17 Uhr) trotzdem kein Freundschaftsspiel bei Mitabsteiger TuS Lingen. Als „erste Mannschaft unter dem Strich“ will Gehrke die Saison beenden. Beim möglichen Rückzug Hamelns könnte man so doch noch den Ligaverbleib erreichen. Gehrke kann in Bestbesetzung starten und hofft auf die Fortsetzung der Auswärtsserie von zuletzt fünf Siegen. bo
HAZ, 23.05.2009
Banges Hoffen bei Arminia
Hannover (kös/kd). Arminia Hannover macht sich Hoffnungen, dass der Abstieg in die Fußball-Bezirksoberliga doch noch am grünen Tisch vermieden werden kann – doch selbst bei Fußballfunktionären des Verbandes gibt es in diesem Zusammenhang widersprüchliche Aussagen. Arminia setzt darauf, dass Preußen Hameln nächste Saison nicht mehr in der Oberliga West antritt und dann selbst den freien Platz einnehmen kann. „Der betreffende Verein müsste bis zum 31. Mai seinen Verzicht schriftlich erklären, dann bleibt der 14. in der Oberliga“, erklärt Staffelleiter Burghard Walden. Bei einer späteren Abmeldung würde die Liga mit einem Klub weniger starten, sagt er. Dagegen macht Jürgen Stebani, der Vorsitzende des Verbandsspielausschusses, dem Klub keinerlei Hoffnung. „Der Paragraf 2.6.3 der Ausschreibung des Verbandsspielausschusses besagt, dass sich die Zahl der Aufsteiger erhöht, falls die Sollzahl von 16 Mannschaften nicht erreicht wird“, sagt Stebani. Sollte dieserFall in der Weststaffel der
Oberliga eintreten, würde nicht nur der Sieger, sondern auch der Verlierer aus dem Relegationsspiel zwischen den Tabellenzweiten der Bezirksoberligen Weser/Ems und Hannover aufsteigen Nachrichten, die man wiederum bei der TSV Burgdorf und dem SV Ramlingen/Ehlershausen gerne hören würde.
Spielbericht
Spielplan
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