15.05.2009, 19 Uhr
Ist der Rasen des SV Arminia verflucht? Muss ein Exorzist gerufen werden? Kann irgendwer in der Umgebung des Stadions den Kopf um 180 Grad drehen? Müssen massenhaft Kinder darauf untersucht werden, ob sich unter ihrer Haarpracht drei Sechsen verbergen? Diese Maßnahmen werden vielleicht nötig werden, denn anders sind die Leistungen der Götter im weißen Dress auf heimischem Geläuf nicht mehr zu erklären. Die biederen Spargelbauern aus Heeßel hatte man vor wenigen Wochen erst 8:1 besiegt - und das war noch zu niedrig. Fassungslos mussten dagegen die Zuschauer am Bischofsholer Damm in der ersten Hälfte mit ansehen, dass einfache Spielzüge, die montags auf diversen Bokern der Region zu sehen sind, ausreichen, um die Blauen in der Abwehr ganz alt aussehen zu lassen. Diese simplen Konter führten zu drei Treffern und so rannte der SVA schon nach vierzig Minuten einen großen Rückstand hinterher. Kader Yenisens Anschlusstreffer kurz vor dem Seitenwechsel brachte noch einmal Hoffnung, diese wurde aber gleich nach dem Wiederanpfiff brutal zerstört. Durch zwei weitere Tore nach Gegenstößen führten die Burgdorfer Vorstädter nun mit 5:1. Und sie hatten weitere Chancen das Ergebnis in noch lichtere Höhen zu schrauben. Zwischendurch legten sich immer einzelne Heeßeler ohne Einwirkung von Gegenspielern auf den Boden und schrieen wie von einer Granate Zwangsamputierte, nur um dann wieder fröhlich durch die Gegend zu stolzieren, wenn ein Armine den Ball brav ins Aus gespielt hatte. Diese Unsitte muss aufhören! Erst wenn irgendein Körperteil sich mehr als zwei Meter weg von seinem Besitzer befindet, darf man über eine Spielunterbrechung nachdenken. Die Bischofsholer agierten derweil weiter schlecht, vergaben eine gute Chance und einen Foulelfmeter. Aber in den letzten zehn Minuten der Partie spielte Arminia plötzlich so, wie es die Zuschauer schon achtzig Minuten zuvor erwartet hatten. Nun stand das Gehäuse von Daniel "Krake" Lüders im Brennpunkt des Geschehens. Die müde gewordenen Gäste schindeten Sekunden, wo sie konnten und brachten das Spiel gerade noch über die Zeit. Der viel zu spät in die Begegnung gekommene Kirill Weber schaffte noch einen Hattrick, aber der Schlusspfiff kam dem Ausgleich zuvor. Nun ist man dazu verdammt auf die anderen Vereine zu schauen. Scheiße! Dirk
Neue Presse, 16.05.2009
Arminia braucht Trost
4:5-Schock gegen Heeßel. Nächste Woche Abstiegsendspiel in Lingen.
VON MARK BODE
HANNOVER. Entsetzen bei Arminia, Jubel in Heeßel: Der SVA verlor das vorgezogene Oberliga-Spiel gegen den Mitkonkurrenten um den Klassenerhalt 4:5. Selbst der psychologische Trick nützte nichts: Arminias Trainer Stefan Gehrke verfrachtete sich und die Ersatzspieler auf die Gäste-Bank. Es sollte davon ablenken, dass der Coach im Rudolf-Kalweit-Stadion noch keinen Heimsieg feiern konnte. Das brachte vor 600 Zuschauern aber nichts – im Gegenteil. Heeßel, nur noch mit einer theoretischen Chance auf den Ligaverbleib, war von der ersten Minute wacher. Der Stachel des 1:8-Debakels im Hinspiel vor drei Wochen saß noch tief. Arminias Torwart Aleksander Lazic verhinderte sogar einen noch höheren Rückstand. Auf der anderen Seite drosch Tugay Tasdelen einen fragwürdigen Foulelfmeter an die Latte (72.). Bei den Gästen, die am Mittwoch noch 2:6 in Havelse verloren hatten, ließen Mitte der zweiten Hälfte die Kräfte nach. „Wir gingen auf dem Zahnfleisch, haben aber Herz gezeigt“, so Trainer Mohs.
Gehrke war bedient. „Wir brauchen ein Riesenwunder.“ In einer Woche kommt es zum Endspiel in Lingen. Eine gute Nachricht für Arminia: Torwart Sebastian Knust (28) verlängerte seinen Vertrag.
Gelb-rote Karten: Arminias Kader Yenisen (60.), Heeßels Önder Duyar (66.), Jan-Henrik Matthes (90.+1).
Tore: 0:1 Patrick Heldt (8.), 0:2 Jan-Henrik Matthes (23.), 0:3 Mark Wielitzka (39.), 1:3 Kader Yenisen (44.), 1:4 Dennis Yeboah (54.), 1:5 Michael Duraj (59.), 2:5, 3:5 und 4:5 Kirill Weber (82., 85., 90.+2).
Arminia: Lazic – Zydek, Ibanez, Zimmermann, Herisch – Strunkey, Tasdelen, Teklenburg (56. Weber) – Kattenhorn, Yenisen, Toussaint
Heeßel: Lüders – T. Clausing – Peszek (46. F. Clausing), Njofang (52. Yeboah) – Duyar, Matthes, Ma. Duraj, Kirsch (46. Malayer) – Heldt, Mi. Duraj – Wielitzka.
HAZ, 16.05.2009
„Blaue“ tief im Abstiegsstrudel
Im Kellerduell der Fußball-Oberliga gewinnt Heeßel beim SV Arminia mit 5:4 / Drei Hinausstellungen
Hannover (kös/dh). Arminia Hannover hat erstmals seit Jahren die Lizenz für eine Saison in der Fußball-Oberliga ohne Auflagen erhalten. Doch ob man die überhaupt noch in Anspruch nehmen kann, erscheint seit dem gestrigen Abend fraglich. Die „Blauen“ unterlagen dem Heeßeler SV mit 4:5. „Für unseren Klassenerhalt braucht es nun ein Riesenwunder“, sagt Arminias Trainer Stefan Gehrke. So lange die Kräfte bei den Gästen aus Heeßel reichten, zeigten sie nach dem 2:6 beim TSV Havelse vom Mittwoch gestern vor 600 Zuschauern im Rudolf-Kalweit-Stadion eine bemerkenswerte Leistung. Das zwischenzeitliche 1:5 durch Patrick Heldt (8. Minute), Jan-Henrik Matthes (23.), Mark Wielitzka (39.), Dennis Yeboah (54.) und Michael Duraj (59.) bei einem Gegentor von Kader Yenisen (44.) war verdient. Arminias Aufholjagd durch den Hattrick von Kirill Weber (82., 85., 90.) kam zu spät – wohl auch, weil Tugay Tasdelen zuvor einen Strafstoß an die Latte gesetzt hatte (72.). Arminias Yenisen (60.) sowie Heeßels
Önder Duyar (66.) und Matthes (90.) sahen jeweils die Gelb-Rote Karte. „So lange es rechnerisch möglich ist, glaube ich an den Klassenerhalt“, sagte HSV-Coach Niklas Mohs. Gute Nachrichten hatte es für die „Blauen“ nur vor der Partie gegeben: Mittelfeldspieler Paul Janke (27) kommt von Concordia Hamburg; Torhüter Sebastian Knust verlängerte seinen Vertrag um ein Jahr.
Hallo, 17.05.2009
Blaue hoffen auf ein Winder
(dik).Groß war die Zuversicht vor der Partie, entsprechend die Enttäuschung nach dem Abpfiff. Hatte Arminia Hannover in der Oberliga Niedersachsen West vor gut drei Wochen mit 8:1 beim Heeßeler SV gesiegt, gab es am Freitag daheim ein 4:5 gegen Heeßel. „Jetzt braucht es ein Riesenwunder im Abstiegskampf“, so Trainer Stefan Gehrke. Von Concordia Hamburg kommt der im Mittelfeld vielseitig einsetzbare Paul Janke (27).