19.10.2008, 15 Uhr
Bei allerbestem Herbstwetter war die Kulisse eher überschaubar. Auch ein paar Fans aus der Rattenfängerstadt hatten sich eingefunden, die am Getränkestand den Absatz exotischer Becherinhalte wie Fanta und Sprite sprunghaft in die Höhe schnellen ließen. Das Spiel begann und beide Mannschaften spielten schnell in die Spitze. Nach etwa zwanzig Minuten hatten die Götter im blauen Dress ein leichtes Chancenplus herausgearbeitet und es schien, als würde der SV Arminia das Spiel langsam aber sicher in den Griff bekommen. Dem war nicht so, denn in der 25. Minute konnte ein Hamelner aus Nahdistanz Sebastian Knust im Arminen-Gehäuse überwinden. Doch auch nach dem 0:1 ließen die Blauen in ihren Bemühungen nicht nach, aber große Torgefahr strahlten sie nun erst einmal nicht mehr aus. In der zweiten Halbzeit nahm auch die Härte der Partie zu. Beide Mannschaften spielten jetzt, wie es so schön heißt, mit Haken und Ösen. Bezeichnenderweise gingen von den Rattenfängerstädtern meist die brutalen Attacken aus. Immer wieder rutschten sie mit beiden Füßen voran in die Beine der Arminen. Die Nummer 3 der Gäste wurde von seinem Übungsleiter vom Platz geholt, weil er mehr als rotgefährdet war. Die Bischofsholer wollten sich aber der Gewalt nicht beugen und konzentrierten sich bei ihren geschickten Gegenstößen in dieser Richtung auf die Riechorgane ihrer Gegner. Und alsbald lief ein Hamelner mit einem Pflaster auf demselben herum und ein anderer konnte den Blutfluss aus seinem Zinken nicht mehr stoppen und wurde ausgewechselt. Auf der Bank sitzend, lehnte er dann das Angebot einer Krankenwagenfahrt ab und die Besatzung des Rettungsgefährtes fuhr unverrichteter Dinge wieder vom Gelände. Nun beruhigten sich die Gemüter wieder und das Spielgerät stand wieder im Mittelpunkt des Geschehens. Leider nicht zur Freude des fachkundigen Bischofsholer Publikums. Eine Freistoßvariante der Weserbergländer führte in der 70. Minute zum zweiten Treffer für die Preußen. Alles schien verloren, doch das Team von Trainer Bernd Krajewski zeigte eine unerschütterliche Moral. Mit zunächst noch kleineren Gelegenheiten deutete der SVA an, dass dieses Spiel auf keinen Fall schon seinen Sieger gefunden hatte. Hameln musste sich der Angriffe zum Schluss zu zehnt erwehren, denn der sensationell schlechte Schiedsrichter hatten einen der ihren nach einem harmlosen Foul mit der Roten Karte des Spielfeldes verwiesen. So nahten die letzten Minuten und zwei vor dem regulären Ende markierte der eingewechselte Garip Capin das 1:2 und es sollte noch besser kommen, denn in der Nachspielzeit gelang erneut Capin aus dem Gewühl heraus auch noch der hochverdiente Ausgleich. Dann war Schluss und man durfte mit dem Punkt zufrieden sein, aber vor allem damit, dass es um die Moral der Equipe des SV Arminia inzwischen gut bestellt ist. Dirk
Neue Presse, 20.10.2008
HAZ, 20.10.2008
Bild, 20.10.2008