05.04.2007, 18.30 Uhr
Die Götter im weißen Dress knüpften nahtlos an die Leistung beim VfL 93 an und wirkten zu Beginn der Partie erneut seltsam lustlos, dabei ging es in dieser Begegnung schon um alles. Der Gegner war allerdings ebenfalls nicht unbedingt motivierter und zeigte zunächst auch nicht viel Offensivdrang. Trotzdem hatte der SV Arminia zwei große Gelegenheiten in Führung zu gehen, aber wie so oft in dieser Saison wurde aus aussichtsreicher Position der, nicht vorhandene, vermeintlich besser postierte Mitspieler gesucht. In der 27. Minute dann die Szene, die dem der Arminia zugeneigten Betrachter endgültig den Tag versauen sollte. Nach einer Ecke erzielten die Gäste mit ihrer ersten Torchance die Führung. Völlig unbedrängt durfte ein Bremer Vorstädter das Spielgerät an seinem, das Geräusch während dieser Aktion lässt darauf schließen, nicht gerade gut gefülltem Schädel abprallen lassen, woraufhin das Leder seinen Weg in den Winkel des von Alexander "Gecko" Dlugaiczyk gehüteten Arminen-Tores fand. Das Entsetzen im weiten Rund von Bischofshol war geradezu mit Händen zu greifen und die Anzahl der suizidgefährdeten Personen erhöhte sich drastisch. Noch mehr als die Gurkentruppe des VSK eine weitere gute Chance ausließ und die sonst sichere Defensive des SV Arminia vollkommen die Übersicht verlor. Dann war Halbzeit und alle im Stadion hofften, dass Arminia im zweiten Spielabschnitt wacher agieren würde, aber diese Hoffnung trog. Es gab zwar eine 100-prozentige Torgelegenheit, doch ansonsten blieb alles wie in der ersten Hälfte. Schlimm war vor allem, dass man auch gar nicht das Gefühl hatte, das in diesem Spiel noch irgendetwas Positives von den Blauen zustande gebracht werden würde. Erst in den letzten zwanzig Minuten gab es wenigstens Emotionen auf dem Platz. Dazu waren aber erst reihenweise ridikulöse Entscheidungen des schwachen Referees nötig. Viel zu spät kam nun das, was man sich von Anang an gewünscht hatte, nämlich Härte mit der man den Gegner zumindest den Schneid hätte abkaufen können. Doch Osterholz-Scharmbeck brachte mit dem Vorsprung im Rücken das Spiel, letztendlich in Überzahl, weil André Beise ein VSK-Leichtgewicht berührt hatte und dieses auf dem Geläuf rumrollte wie eine verirrte Bocciakugel, nach Hause. Traurige Gesichter überall waren die Folge und dann folgte auch noch beim Abhängen des heiligen Banners die Höchststrafe. Angereiste Gästefans im Rentenalter wünschten uns viel Glück für den Rest der Saison. Ich wünschte ihnen einen baldigen Tod. Dirk
Neue Presse, 07.04.2007
Der Abstieg rückt immer näher – Arminia verlor das Kellerduell gegen Osterholz 0:1.
VON MARK BODE
HANNOVER. Dunkle Wolken ziehen über dem Rudolf-Kalweit-Stadion auf. Nach der 0:1-Niederlage gegen den VSK Osterholz-Scharmbeck trennen den SV Arminia sechs Punkte vom wahrscheinlich ersten Nichtabstiegsplatz 13. Im Kellerduell stand viel auf dem Spiel – und dieser große Druck lähmte die Arminia. Trainer Hilger Wirtz hatte für das „lethargische Auftreten“ im ersten Durchgang kein Verständnis. Kurios, dass ausgerechnet in der ersten Halbzeit die größten Chancen herausgespielt wurden. André Beise passte frei vorm Tor quer, Tugay Tasdelen schoss drüber (19.). Abit Jusufi drosch freistehend aus sechs Metern überhastet über das Tor (32.). „Bessere Chancen bekommt man nicht“, schimpfte Wirtz. In der Pause hat der Trainer seine Spieler verbal „in den Hintern getreten“ – und plötzlich spielten sie engagiert, allerdings ohne Happy End. Schon am Montag (16 Uhr) muss der SVA beim Spitzenreiter VfL Wolfsburg II antreten. „Wir wollen uns nicht hängen lassen“, übt sich der Trainer in Durchhalteparolen – und hofft auf eine Trotzreaktion seiner Mannschaft. Ob Wirtz im Falle eines Abstiegs bleibt,
sieht er derzeit „völlig offen“. Kommende Woche soll ein Gespräch mit dem Vorstand stattfinden. Trotz einiger Anfragen kann sich der 42-Jährige einen Verbleib auch in der fünften Liga „durchaus vorstellen“.
Arminia: Dlugaiczyk – Krause, Diouf, Preuß – Barudi, Jescheniak (74. Capin), Nachtwey, Beise – Jusufi – Tasdelen (74. Barisic), Harms
Tor: 0:1 Jorit Löhr (27.)
Zuschauer: 500
Besonderes Vorkommnis: Rot für Beise (90.+1, Tätlichkeit )
Malek Barudi, haben Sie noch Hoffnung auf den Klassenerhalt mit Arminia?
Ja, wir dürfen nicht aufhören, daran zu glauben – auch wenn es ganz schwer wird. Warum sollen wir nicht in Wolfsburg gewinnen? Aber keine Frage, das 0:1 gegen Osterholz tut sehr weh.
Ist Arminia nicht oberligatauglich?
Das stimmt nicht. Wir haben schon bewiesen, dass wir auch gegen Mannschaften, die oben stehen, gewinnen können, gegen 96 zum Beispiel. Leider können wir das nicht konstant abrufen.
Warum nicht?
Uns fehlt die Erfahrung, Tugay Tasdelen war in der Hinrunde mit 26 der älteste Spieler. Aber Arminia gibt halt wenig aus, um von den Schulden wegzukommen. Neue Spieler kommen aus unteren Ligen, sind sehr jung. Letztes Jahr ist es gut gegangen, jetzt sieht es leider nicht so gut aus.
Bleiben Sie beim Abstieg?
Mit mir wurde noch nicht gesprochen. Aber man weiß ja, dass das bei Arminia immer spät passiert. Ich kann mir vieles vorstellen, aber das Komplettpaket muss stimmen: Trainer, Vorstand, Umfeld. Wir haben seit Oktober ausnahmslos auf Asche trainiert, das kann nicht sein. fk
HAZ, 07.04.2007
Hannover (kös). Entsetzen am Bischofsholer Damm. Arminia Hannover unterlag am Donnerstagabend dem VSK Osterholz-Scharmbeck vor 500 Zuschauern im Rudolf-Kalweit-Stadion mit 0:1. Nach dieser Niederlage gegen einen unmittelbaren Abstiegskonkurrenten können die „Blauen“ eigentlich nur noch auf ein Wunder hoffen. Zu groß ist nun der Abstand zum rettenden Ufer, um den Klassenerhalt in der Fußball-Oberliga Nord noch schaffen zu können. „Realistisch können wir nun für die Niedersachsenliga planen“, sagt Klubchef Jürgen Scholz. Dieses Wissen basiert nicht alleine auf den eindeutigen Tabellenwerten, sondern ist auch der Vorstellung geschuldet, die die Mannschaft am Donnerstag bot. Da konnte man – vor allem in der 1. Halbzeit – nicht immer den Eindruck gewinnen, dass sie diese wichtige Partie mit allen Mitteln für sich entscheiden wollte. Und dies gegen schwache Gäste, denen ein Eckball und ein Kopfball von Jorit Löhr (27. Minute) reichten, um wichtige Punkte zu holen. Vermutlich spielten auch die Nerven nicht mit. So konnten André Beise (19.), Abit Jusufi (32.) und Philippe Harms (50.) beste Chancen nicht nutzen, die sich trotz eines schwachen Auftrittes ergaben. „Wer solche Tore nicht macht, dem ist nicht zu helfen“, sagt Trainer Hilger Wirtz enttäuscht. Ins Bild passte da die Rote Karte für Beise in der Nachspielzeit für eine Tätlichkeit, die der Aktion ähnelte, für die Bayern-Keeper Oliver Kahn kürzlich noch Gelb gesehen hatte. Am Ostermontag um 16 Uhr tritt Arminia beim Spitzenreiter VfL Wolfsburg Amateure an. Danach wollen die Verantwortlichen Bilanz ziehen. „Bis Ende der nächsten Woche werden wir zunächst mit Hilger Wirtz und dann mit Spielern sprechen und ausloten, wie und ob es weitergeht“, kündigt Scholz an.
Bild, 07.04.2007
Das war´s dann wohl. Mit Ramlingen-Ehlershausen verabschiedet sich auch Arminia Hanover aus der Oberliga. Nach dem 0:1 im Nachholspiel gegen Osterholz gehen beim Ex-Zweitligisten die Lichter aus. Sechs Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz - und Ostermontag (16 Uhr) geht´s zu Tabellenführer Wolfsburg. Präsident Jürgen Scholz sieht´s realistisch:: "Wir können für die Niedersachsenliga planen."