26.11.2006, 16 Uhr
Die ungünstige Anstoßzeit nötigte uns leider zu einer Autofahrt in das diesmal sonnige Emsland. Diese verlief wenig spektakulär, so dass wir genügend Zeit hatten die heimische Stadiongastronomie zu testen. Waren die Frikadellen in Meppen eigentlich immer schon für hauptsächlich schwache Schiedsrichter gefährlich, so kann der Rest durchaus gegessen werden. Von der Biersorte (Rolinck) sollte man aber besser die Finger lassen. Nach der kurzen Stärkung ging es dieses Mal auf die Tribüne, da dieser Platz mehr Sehkomfort versprach, aber ob man das Folgende wirklich sehen wollte sei dahinestellt. Meppen machte von der ersten Sekunde an Druck und hatte Chancen im Halbminutentakt. Alexander "Gecko" Dlugaiczyk hielt, was zu halten war, aber in der achten Minute war er gegen eine Direktabnahme machtlos, die genau im linken Eck landete. Zuvor konnte das Leder einmal gerade noch von der Linie gekratzt werden. Und so sollte es weiter gehen. Einen scharfen Schuss lenkte "Gecko" Dlugaiczyk gerade noch an die Latte und die Gastgeber ließen im Anschluss noch weitere Chancen aus. Nach etwa zwanzig Spielminuten befreiten sich die Götter im grünen Dress ein wenig und kamen ihrerseits zu zwei großen Chancen, das Spielgerät passierte den linken Pfosten jeweils knapp. Und Arminia versuchte weiter Druck zu machen. Malek Barudi lief auf den Meppener Keeper zu, wurde vom Meppener Jack gestoppt und es gab einen leichten Zusammprall mit Antczak, dem Torhüter der Platzherren. Jack echauffierte sich darüber über alle Maßen und zettelte ein kleines Gerangel an. Das rief den Referee auf den Plan, der Jack mit dem gelben Karton verwarnen wollte. Als er dies tat, sagte der Emslandwüterich noch ein paar Worte und schon gab es wieder einen Kärtchen, das dem Meppener die Möglichkeit der Abkühlung unter der Brause einbrachte. Arminia nun in Überzahl und es wurde deutlich, dass Tugay Tasdelen mit seinen überraschenden Ideen doch sehr fehlt. Zu schematisch waren die Angriffe der Blauen. Nach dem Wechsel setzte Meppen auf die Defensive und gelegentliche Konter. Der SVA hatte mehr vom Spiel und durchaus Chancen zum Ausgleich, aber wie immer in dieser Saison wollte der lederne Freund nicht ins Gehäuse des Gegners. Auch die Kicker aus dem Emsland hatten bei ihren Kontern Möglichkeiten, aber sie mussten bis zur 83. Minute auf die Entscheidung warten. Dann vollstreckte für Meppen - der Linienrichter. Er übersah innerhalb eine Szene eine Abseitsstellung, ein Handspiel, eine weitere Abseitsstellung und ließ so den Einheimischen keine andere Chance, als das 2:0 zu machen. Damit war das Spiel natürlich durch und das folgende 3:0 hatte nur noch statistischen Wert. Bis zur Winterpause sind es noch drei Spiele, zunächst sollte am nächsten Wochenende der Höhenflug des FC Oberneuland gestoppt werden, denn Punkte müssen her. Dirk
Neue Presse, 27.11.2006
HANNOVER. Nichts zu holen gab es für den SV Arminia beim 0:3 in Meppen. „Die haben 20 Minuten ein Feuerwerk abgebrannt“, sagte Trainer Hilger Wirtz. In der zweiten Hälfte war Arminia öfter am Ball, „aber es fehlt uns an Kreativität und Zielstrebigkeit“. Die Gegentreffer in Überzahl resultierten aus „katastrophalen Abwehrfehlern“. bo
Arminia: Dlugaiczyk – Nachtweih, Doll, Tayar, Preuß – Barudi, Jescheniak (80. Krause), Beise – Barisic (46. Garcia-Conde) – Jusufi (85. Asamoah), Harms
Tore: 1:0 Michael Holt (8.) mit Direktabnahme aus zwölf Metern (8.), 2:0 Wolfgang Schütte (83.), 3:0 Holt (85.) per Kopf
Zuschauer: 2300
Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rot für Meppens Mathias Jack (35.)
HAZ, 27.11.2006
Der SV Arminia Hannover unterlag beim SV Meppen mit 0:3 vor 2300 Zuschauern und fiel auf einen Abstiegsplatz zurück. „Wir haben eine schwache Partie abgeliefert“, sagte Trainer Hilger Wirtz. Die „Blauen“ waren bereits in der 8. Minute durch Meppens Sturmhoffnung Michael Holt in Rückstand geraten. Es dauerte, bis sich die Wirtz-Elf davon erholt hatte. Hoffnung kam auf, als Meppens Abwehrchef Mathias Jack in der 35. Minute wegen Meckerns die Gelb-Rote Karte sah. Nach der Pause wurden die Hannoveraner zwar spielbestimmend, ließen jedoch jegliche Torgefährlichkeit vermissen. „Ein Anrennen ohne Aussicht auf Erfolg“, sagte Wirtz. Die Entscheidung fiel schließlich in der Schlussphase. Der ehemalige Osnabrücker Wolfgang Schütte (85.) mit einem Lupfer über Arminias Torhüter Alexander Dlugaiczyk und erneut Holt (87.) per Kopfball beseitigten letzte Zweifel am Ausgang dieser Begegnung.
Kicker, 27.11.2006
Meppen begann engagiert und riss die Abwehr der Arminen immer wieder auf. Wessels bereitete die Führung durch Holt vor und hatte Pech, dass Nachtwey einen Schuss von ihm noch auf der Linie für den ausgespielten Dlugaiczyk klärte. Pech auch für Holt (Heber an die Latte) und Farke (Fallrückziehertor nicht anerkannt). Der SVM schwächte sich durch die gelb-rote Karte von Jack jedoch noch selbst. Richard Schimmöller
Bild, 27.11.2006
Arminia muss sich langsam Sorgen machen. Denn so harmlos, wie sie beim 0:3 in Meppen auftraten, wird das nix mit dem Klassenerhalt. Arminia lag schon nach 8 Minuten 0:1 (Tor: Holt) zurück. Dann Hoffnung: Meppens Jack flog vom Platz (35./Gelb-Rot). Trotzdem fiel Arminia so gut wie nichts ein. 10 Meppenern dagegen schon: Schütte (85.) und Holt (88.) trafen zum 3:0-Sieg.