24.08.2005, 18.15 Uhr
-Kritik am Bericht und am Verfasser bitte nur im Grünen Forum-
15 Minuten nach Anpfiff war es dem Verfasser dieser Zeilen erst vergönnt, das Hildesheimer Stadion zu betreten. Ein Bier am Eingang auf die Schnelle mit kurzem Statement des Zapfers, das für Euch ( also uns ) heute nichts zu holen wäre, schliesslich hatten wir ( die ) ja schon einen Pfostenschuss. Kurze Begrüssung – mit nicht unerwarteten dummen Sprüchen der engeren Fangemeinschaft, das Aufnehmen eines noch dümmeren Kommentars eines Mitgereisten "Warum hängen die sich nicht von Anfang an richtig rein, es geht schliesslich um viel Geld und den Verein" usw. usw. Kopfschütteln war angesagt und allmählich konnte man sich auch mehr auf das Spiel konzentrieren. Kurz vor der 35. Minute war denn auch das Bierholen vorbei und diese 35. Min. bestätigte den Verfasser nach 15 Min. Spieleindrücken doch darin, dass in diesem Spiel nichts anbrennen wird. Zu sichtbar war die mit gerade nötigem Aufwand auf das satte Grün von Blau gepflegt gebrachte Dominanz. Der Ball, den Harms über die
Linie bugsierte, war zuvor von einem Mann namens Schneider (von ihm wird noch die Rede sein) kurz vor Überschreiten der Torauslinie mit einer Energieleistung noch in den 16er verwertbar geflankt worden.. Immer sichtbarer werdend danach die Überlegenheit einer Mannschaft, die merkte, dass sie doch mehr kann als viele ihr zutrauen.. 1. Halbzeit ansonsten abhaken, Besovic wurde noch wg. Leistenbeschwerden in der 40. Min. gegen Reinhardt ausgewechselt. Die für den Beginn der 2. Hälfte allgemein erwartete Angriffswut der Platzherren führte nur dazu, das die Krake fast sieben Minuten auf den ersten ernsthafteren Ballkontakt warten musste. Der Papst ist eh wieder in Rom und musste von dort erleben, was die Götter im Blauen Dress in der Folgezeit im Erzbistum darboten. (Diesen Satz wollte Flo): Den Fussball der Art, der Freude auf mehr, auf viel mehr von dieser Mannschaft macht. Und dann passierte etwas, was man einem so einsatz- und lauffreudigen Spieler wie es Philipe Harms immer wieder
unter Beweis stellt, von ganzem Herzen gönnt: 62. Minute: Nach einer excellenten Vorarbeit Schneider/Habibian, der einen Traumpass auf Philipes linken Fuss spielte und dieser dann direkt aus dem Lauf heraus ungefähr vom 16er Eck der linken Seite ins lange Toreck traf, ich glaube, alle, die auch nur einen Hauch blauen Blutes intus haben, haben sich ehrlich für ihn gefreut. Gesänge bei seiner Auswechselung in der 77. Minute (für ihn kam Pfeng) "Philipe oho" gingen einigen sichtbar durch Mark und Bein. Und ein weiterer Mann krönte seine – und diesmal unumstritten – starke Leistung mit dem Tor zum 3:0 in der 67. Min. für die Blauen, nachdem mein "schlampiges Genie" Tugay ihn mit einem Traumpass in Szene setzte, NIMA ! Ausgewechselt in der 70. Minute gegen Lewis Asamoah, der beinahe wieder mit seinem Köpfchen kurz vor Spielende noch hingelangt hätte. Die 78. Minute dieses Spiels – wenn wir von einer Geburt reden würden, wären jetzt die Wehen eingeleitet worden zur
Geburt eines Kultspielers – setzte die Krönung auf eine Leistung von Slayer Schneider, die wie ich glaube vielleicht nur Hilger aber sonst wirklich keiner erwartet hat. Ein Energiebündel auf der rechten Aussenposition, mit einem Drang nach vorne, mit einer Zerstörungswut im Abwehrbereich und einer heute auch noch spielerischen Arroganz im positiven Sinne. Er steht für diese "Boygroup" Arminia Hannover. Eine Boygroup, die sich von den "Alten" nichts mehr sagen lässt. Die aber auch erkennen lässt, wir brauchen die "Alten", ohne sie sind wir nicht wir. Diese Mischung, geführt von wahrscheinlich dem einzigen Trainer weit und breit, der menschlich und fachlich dazu in der Lage ist, beide Generationen und alle anderen Widrigkeiten unter einen Hut zu bringen. Dieses alles stimmt optimistisch,schliesst Rückschläge natürlich nicht aus. Der Weg ist das Ziel. Oder wie heisst es? Es soll sich durch eine Personifizierung aus diesem Spiel keiner übersehen fühlen.
Das Team seid IHR. Das habt ihr heute eindrucksvoll bewiesen. Und nicht nur heute. Dieses Spiel heute zeigte für die Zukunft, was alles möglich ist, gerade auch im spielerischen Bereich. Kämpferisch war eigentlich immer alles ok. Aber manchmal muss man sich einen rausgreifen der einfach passt. Und wenn es dann noch einer ist, der eigentlich anfangs keinem passte, dann ist es doch erst recht in Ordnung. Der Trainer ist in der Vorschau auf dieses Spiel in der NP zitiert worden: Es kann für meine Spieler eine GEILE Woche werden. Es kann auch für die Fans ne geile Woche werden. Und für viele mehr. Kommt am Sonntag zum Bischofsholer Damm. Und bringt noch viele mit. Backe will nach Berlin, wir doch eigentlich auch! Abfahrt wäre Samstag, 21.05.2006 um 12.17 Uhr. Für Mitreisende, die unbedingt das Frauenfinale sehen wollen, Abfahrt 08.17 Uhr (Katrin und Kirsten sind informiert) Rückkehr natürlich offen. Pina
Neue Presse, 25.08.2005
Arminen-Trainer Hilger Wirtz hatte seine beste Elf aufgeboten, um beim klassentieferen Niedersachsenligisten zu bestehen. In der faden ersten Hälfte reichte es aber nur zu einem Treffer: Stürmer Philippe Harms traf aus einem Gewühl vorm VfV-Tor – 0:1 (34.). Nach dem Wechsel wurde es dann „eine saubere Sache“, so Wirtz. Seine Elf machte Druck, und es gab Chancen, die genutzt wurden. Zum 0:2 traf erneut Harms, diesmal mit einem strammen Linksschuss (61.). Zwei Minuten später sorgte Nima Habibian für die Vorentscheidung – 0:3. Treffer Nummer vier gelang Hans-Martin Schneider nach toller Vorarbeit mit dem Kopf von Marcel Ibanez (76.). Wirtz: „Es war leichter als erwartet.“ Jetzt hoffen die Arminen aufs große Los, denn das Halbfinale (wahrscheinlich am 3. Oktober) ist gewissermaßen schon ein Endspiel – bei Finaleinzug hätte man sich für den DFB-Pokal qualifiziert.
Arminia: Lüders – Schneider, Tayar, Ibanez, Beise – Herold, Akrapovic – Habibian (70. Asamoah) – Besovic (32. Reinhard), Tasdelen, Harms (77. Pfeng)
HAZ, 25.08.2005
(kös). Arminia Hannover und der Verbandspokal, das war in den vergangenen Jahren keine Liebesbeziehung. In dieser Saison knüpft die Mannschaft von Trainer Hilger Wirtz da jedoch ganz zarte Bande. Arminia qualifizierte sich gestern Abend vor 300 Zuschauern mit einem 4:0-Sieg beim Niedersachsenligisten VfV Borussia 06 Hildesheim für das Halbfinale des Pokals. Dort noch ein Sieg – und die „Blauen“ spielen in der nächsten Saison im DFB-Pokal. „Auf Grund unserer Steigerung in der 2. Halbzeit war das ein verdienter Sieg“, meinte Wirtz. Die Tore erzielten Philippe Harms (34., 61.), Nima Habibian (63.) und Hans-Martin Schneider (76.). Stürmer Boris Besovic musste nach 24 Minuten wegen Leistenbeschwerden ausgewechselt werden.