22.10.2005, 14 Uhr
Wochenblatt, 19.10.2005
(dk). Spieltage wie den letzten wünscht man sich, nicht nur vom Ergebnis her, noch häufiger für den hannoverschen Oberligisten. Arminia Hannover setzte sich daheim mit 3:2 gegen den BV Cloppenburg durch. Arminia rückte mit dem Sieg in letzter Minute, Patrick Pfeng traf in der 88. und Lewis Asamoah in der 90., gegen den BVC auf den siebten Rang vor. Bereits Sonnabend treten die Blauen um 14 Uhr beim Dritten SV Wilhelmshaven an. Damit wird diese Partie unverhofft zu einem Spitzenspiel. "Wir werden alles dransetzen, um für die große Überraschung zu sorgen, da rechnet doch keiner mit", verspricht Trainer Hilger Wirtz.
Neue Presse, 20.10.2005
Jetzt klagen die ersten Ex-Arminen gegen ihren ehemaligen Klub – es geht ums Geld.
VON FRANK WINTERNHEIMER
HANNOVER. Berichte darüber, dass Arminia einigen Ex-Spielern und Trainern noch Geld schuldet, sind nicht neu. Auch der Klub hat das nie bestritten, Betroffene vielmehr um Geduld gebeten. Doch diese Geduld bringen einige davon offenbar nicht mehr auf – erste Klagen gegen den Oberligisten sind jetzt anhängig. „Da ist oft was versprochen, aber nie was gehalten worden“, meint etwa Jürgen Prange. In der Saison 2003/04 trainierte Prange die SVA-Reserve, stieg mit dem Team in die Bezirksklasse auf – und danach bei Arminia aus. „Teile der Aufwandsentschädigung und Prämien sind nicht ausgezahlt worden“, so Prange. Eine Erfahrung, die auch Spieler aus dem Oberliga-Kader machen mussten. Bei einigen Ex-Arminen beläuft sich das nach NP-Informationen auf bis zu 6000 Euro. Sie halten (noch) still, in der Hoffnung, doch irgendwann ihr Geld zu bekommen. Auch Prange habe lange auf einen „vierstelligen Betrag“ gewartet. Dem Ex-96-Profi reicht es jetzt aber. Er hat die Unterlagen seinem Anwalt Wolfgang
Tickwe übergeben. Und der hat die Klage beim Amtsgericht anhängig gemacht. Tickwe sieht die Sache von den Verträgen her als „relativ eindeutig“ an. Der Anwalt vertritt auch Franz Tepe von der Firma T & T. Die hat Arminia im vergangenen Jahr die VIP-Halle verkauft – für rund 20 500 Euro. „Davon fehlen aber immer noch etwa 14 000 Euro“, erzählt Tepe. Immer wieder sei er vertröstet worden, er kann nicht verstehen, „wie man was bestellen kann, wenn man kein Geld hat“. Arminias Klubchef Jürgen Scholz (selbst Anwalt) bestätigt, dass bei Tepe „ein Restbetrag“ offen ist, den er „schnellstmöglich“ zahlen will. Von dessen Klage wusste er bis Dienstag noch nichts. Grundsätzlich solle „jeder das bekommen, was ihm zusteht“, meint Scholz. Im Fall von Prange gebe es in diesem Punkt allerdings „unterschiedliche Meinungen“. Deshalb sehe er dessen Klage, die Arminia bereits zugestellt wurde, gelassen entgegen. Scholz geht diesen „unangenehmen Teil“ seiner Arbeit als SVA-Klubchef übrigens „absolut
emotionslos“ an, hat sogar Verständnis für den Ärger seiner Ex-Weggefährten. Er bittet weiter um Geduld. Der Klub brauche noch Zeit, sich zu konsolidieren – „obwohl wir dabei schon ein gutes Stück des Weges gegangen sind“. Stolz ist Scholz darauf, zumindest in diesem Jahr allen Verpflichtungen nachgekommen zu sein. Ziel sei es, „Rechnungen zukünftig auch wieder pünktlich zahlen zu können“. Und nicht bei allen Gläubigern hat Arminia (beziehungsweise Scholz) den Kredit verspielt. Ex-Torjäger Philip Menges (jetzt OSV-Trainer) sagt: „Jürgen hat mir in die Augen geschaut und gesagt: Du bekommst dein Geld, sobald es geht.“ Zumindest für Menges ist die Sache damit erledigt – andere werden wohl lieber Pranges Beispiel folgen.
Kicker, 20.10.2005
Wilhelmshaven: Aufrgrund einer Verletzung wird Andreas Mayer - wie in der Vorwoche in Nordhorn - auch gegen Hannover fehlen. Einsatzfähig dagegen dürfte Leonardo Manzi sein, der auf seinen ersten Einsatz für den SVW brennt.
Arminia: Marcel Ibanez ist nach seiner Meniskus-Operation ins Lauftraining eingestiegen.
Neue Presse, 22.10.2005
Arminia spielt schon heute (14 Uhr) beim Liga-Favoriten SV Wilhelmshaven. Die Küsten-Kicker sind derzeit nur Dritte, Arminen-Coach Hilger Wirtz weiß aber um „deren ungeheure Offensivkraft“. Allein das Sturmduo Löning/Zi-min bringt es auf bisher 15 Treffer. Jüngst haben die Wilhelmshavener auch noch den ehemaligen 96-Profi Leo Manzi verpflichtet, der aber zuletzt nur Ersatz war. Im Gegensatz zum Ex-Arminen Marcel Hagmann, auf den heute insbesondere Arminias Mittelfeldspieler treffen werden. Die Bischofsholer werden ihre zuletzt erfolgreiche Start-Elf „wohl nicht ändern“ und „versuchen, munter mitzuspielen“. Wirtz: „Das wird ein leichtes Spiel für uns, wir haben da nichts zu verlieren.“ sch
HAZ, 22.10.2005
Hannover (kös). Die 2:3-Niederlage des BV Cloppenburg bei Arminia Hannover am vergangenen Wochenende hatte ein Nachspiel. Sie kostete BVC-Trainer Tom Saintfiet den Job. Es ist nach dem Rücktritt von Frank Stolina (Meiendorf) und der Entlassung von Guido Gehrke (Kropp) bereits der dritte Trainerwechsel der jungen Saison in der Fußball-Oberliga. Derartige Sorgen müssen sich die Übungsleiter der beiden hannoverschen Viertligisten nicht machen, ihre Teams haben die Erwartungen bisher übertroffen. Arminia tritt am Sonnabend um 14 Uhr beim SV Wilhelmshaven an. Und obwohl die Partie noch nicht angepfiffen ist, hat im Internet bereits eine lebhafte Diskussion begonnen. Für die SVW-Fans stellt sich nur die Frage, wie hoch der Sieg ihres Teams denn ausfallen werde. Dabei schwingt kräftiger Frust mit, denn nach der 1:2-Niederlage in Nordhorn rutschte das Team von Trainer Wolfgang Steinbach zuletzt von der Tabellenspitze auf den 3. Platz ab. Im „Grünen Forum“ der Arminen-Fans hat sich indes Nima Habibian zu Wort gemeldet. „Wir sind nicht mit einem Punkt zufrieden“, schreibt der Stürmer der „Blauen“ dort. „Wir wollen den Anschluss nach oben schaffen, und dafür ist Wilhelmshaven genau der richtige Gegner.“ Diese Aussage spiegelt den erfolgreichen Saisonverlauf wider, der Arminia auf den 7. Platz geführt hat. Immerhin war es nicht zu erwarten gewesen, dass sich der Klub nach dem Verlust etlicher Stammspieler so gut schlägt. Arminen-Trainer Hilger Wirtz muss angesichts der selbstbewussten Forderung Habibians nach drei Punkten schmunzeln. „Ich wäre schon hochzufrieden, wenn wir aus Wilhelmshaven etwas Zählbares mitnehmen könnten“, meint der Trainer, für den der SVW Meisterschaftsfavorit bleibt.