02.10.2005, 15 Uhr
Wochenblatt, 28.09.2005
(kös). Arminia Hannover führt nach dem 5:2-Erfolg über den VfL Osnabrück II mit dem sechsten Platz das Verfolgerfeld aus dem Mittelfeld an. Für Arminia beginnt der Monat der Wahrheit. Auf dem Spielplan stehen ausschließlich Spiele gegen Spitzenteams - zumindest wurden sie vor Saisonbeginn so gehandelt. Den Beginn macht am Sonntag, 15 Uhr, die Partie bei Eintracht Nordhorn. Dort gab es in der Vergangenheit für die "Blauen" nie viel zu holen, der letzte Sieg fällt noch in Regionalligazeiten. "Statistisch steigt die Wahrscheinlichkeit, dass wir in Nordhorn was holen", weiß Trainer Hilger Wirtz, "wir müssen an uns glauben und alles, was wir haben, investieren." Und das ist vor allem Offensivstärke. Seitdem Bruno Akrapovic das Zepter im offensiven Mittelfeld führt, läuft es. Zehn erzielte Tore in den letzten zwei Spielen sind da aussagekräftig.
Neue Presse, 29.09.2005
FRANKFURT. Die Entscheidung im Rechtsstreit zwischen Arminia Hannover und dem DFB über die Po-Werbung ist erneut verschoben worden. Voraussichtlich am 9. November wird das Landgericht Frankfurt ein Urteil im Prozess um die umstrittenen Werbeflächen auf Fußballerhosen fällen. Diesen Termin setzte der Vorsitzende Richter der 6. Zivilkammer, Werner Rau, gestern bei der Verhandlung fest. Arminia möchte die „popoläre“ Werbung, mit der auch Landesligist TSV Havelse auflief, gerichtlich durchsetzen und beruft sich dabei auf die Statuten der FIFA. Der DFB vertritt dagegen die Auffassung, wonach Werbung nur auf der Vorderseite und auf einem Ärmel des Trikots erlaubt sei. Der Gerichtsvorsitzende äußerte in der Verhandlung Zweifel, ob der Verein mit dem DFB den richtigen Verband verklagt hat. Vertragspartner eines in der Oberliga spielenden Vereins sei der jeweilige Landesverband, in diesem Fall der NFV. „Sollte so entschieden werden, reiche ich sofort die Klage beim Landgericht Hannover ein“, kündigte Arminia-Präsident und Sportjurist Jürgen Scholz schon an.
Kicker, 29.09.2005
Nordhorn: Der Einsatz von Hartmut Vrielmann ist noch fraglich. Westerwalbesloh, Schmidt und Bensch sind wieder im Mannschaftstraining. Bayraktar dürfte nach überstandener Verletzung wieder in der Startelf stehen.
Arminia: Stürmer Patrick Pfeng ist nach einer Fersenprellung wieder ins Training eingestiegen.
Neue Presse, 30.09.2005
Arminia erlebt einen überraschenden Aufschwung. Bedanken kann sich Hannovers Oberligist bei Nima Habibian, der zuletzt zu großer Form auflief.
VON REINHOLD STEINKÜHLER
HANNOVER. „Habibian ist ein sehr auffälliger Typ“, sagt Arminen-Trainer Hilger Wirtz. „Er ist immer laut, hat immer einen Spruch drauf. Nima ist ein bunter Vogel, hat die Haare mal blau, mal blond, mal hellgrau gefärbt.“ Auch auf dem Fußballplatz gehörte der heute 25-jährige Stürmer schon immer zu den Auffälligsten. Wegen seiner überragenden technischen Fähigkeiten, die Trainer Wirtz mit „der könnte dich sogar in einer Telefonzelle austricksen“ umschreibt. Aber auch wegen seines südlichen Temperaments. Im Alter von vier Jahren kam Habibian aus dem Iran mit seinen Eltern nach Hannover, schaffte in Havelse aus der A-Jugend direkt den Sprung zum Stammspieler der ersten Herrenmannschaft, galt als größtes Talent Hannovers und bekam einen Zweitliga-Profivertrag beim SSV Reutlingen. „Ich bin der Spezialist für die unmöglichen Tore“ sagt Nima. Genau wie sein Vorbild Diego Maradona: „Der hat auch auf dem Platz das gemacht, was keiner erwartet hat.“ So tunnelt Habibian gern seine Gegenspieler,
schießt aus extremen Winkeln aufs Tor. „Das macht Spaß, meine Spezialität sind Lupfer über den Torwart“, erzählt er stolz. Allerdings ist der kleine, schnelle Angreifer mit seinem rasanten Aufstieg, wie er heute zugibt, „nicht klargekommen. Ich habe mich nicht konzentiert und nicht wie ein Profi gelebt.“ Ein ebenso rasanter Abstieg folgte: Fast jedes Jahr wechselte er den Verein, musste zeitweise sogar in der Kreisliga (bei Arminias Reserve) kicken. „Er hat sein Talent vergeudet“, urteilt Trainer Wirtz. „Mein Problem ist, dass die Gefühle bei mir immer mit auf dem Platz sind“, weiß der Iraner. Er meckerte gern, legte sich mit jedem Schiedsrichter an: „Ich habe mir selbst im Wege gestanden und weiß, dass ich als schwierig gelte. Aber ich habe auch Erfahrungen gemacht, die kein anderer hatte.“ In dieser Situation half dem kleinen Nima sein riesiges Selbstbewusstsein. Dass er auf dem besten Weg wieder nach oben ist, bewies er am vorigen Sonntag, als er mit drei Toren VfL Osnabrücks
Zweite fast allein aus dem Stadion schoss. Bei Arminia haben sie den einst Aussortierten nur wegen großer Personalnot (seit Saisonbeginn gibts praktisch kein Geld mehr) zurückgeholt. Möglich, dass der „bunte Vogel“ Habibian zu einem neuen Höhenflug ansetzt.
Geboren am: 21.9.1980
Größe: 1,70 Meter
Gewicht: 65 Kilo
Wohnort: Hannover-Misburg
Hobbys: Fußballwetten, mit Schäferhund-Mischling Champ spazieren gehen
Bisherige Vereine: Borussia Hannover, Werder Hannover, Hannoverscher SC, TSV Havelse, SSV Reutlingen (Profi), 1. FC Wunstorf, SV Arminia, Fortuna Sachsenroß, TV Badenstedt, seit Saisonbeginn wieder Arminia
Nach drei Siegen in Folge fährt Arminia mit „viel Mut“ zum Dritten Nordhorn. Dort kann es für die wiedererstarkten Bischofsholer auch nur besser werden: 0:4 hieß es in den vergangenen beiden Jahren jeweils. Arminen-Trainer Hilger Wirtz: „Eine Klatsche holen wir uns da nicht mehr ab. Meine neues Team hat sich schon gut gefunden.“ Aufpassen muss die Wirtz-Elf insbesondere auf Nordhorns Torjäger Goolkate, der es schon auf neun Saisontreffer bringt. Toll in Schwung ist aber auch die Arminen-Offensive mit zehn Toren in den vergangenen beiden Spielen. Deshalb wird Wirtz seine Start-Elf auch nicht ändern. Derweil musste Marcel Ibanez unters Messer, dem Abwehrspieler wurde ein Stück Meniskus entfernt. Wirtz: „In vier Wochen ist er wieder dabei.“ sch
HAZ, 01.10.2005
(kös). Auch Arminia Hannover hat nach drei Siegen in Folge Appetit auf mehr bekommen. Zeitgleich zu 96 treten die „Blauen“ jedoch ausgerechnet bei Eintracht Nordhorn an. Und dort konnten sie in den vergangenen Jahren nie etwas bestellen. „Ich habe mir schon überlegt, diesmal nicht mitzufahren“, scherzt Trainer Hilger Wirtz. Natürlich wird Wirtz gegen die Grafschafter doch auf der Bank sitzen und die Daumen drücken, dass die Partie diesmal nicht wie in der Vergangenheit schon zur Pause entschieden ist. Hoffnung gibt, dass sich sein Team mit zehn Treffern in den vergangenen beiden Partien als ausgesprochen torhungrig erwiesen hat. „Wir sind durchaus in der Lage, uns dort Chancen zu erarbeiten“, sagt Wirtz. Fehlen wird Marcel Ibanez, der am Meniskus operiert wurde. Der Innenverteidiger fällt drei bis Wochen aus, damit hat Wirtz für die Abwehr kaum noch Alternativen.
Hallo, 02.10.2005
(dk). Am heutigen Sonntag steht Hannovers Oberligist vor einer schweren, aber auch interessanten Herausforderung. Arminia tritt bei Eintracht Nordhorn an. Zwar gab es dort bisher nie viel zu holen, doch mit dem Schwung von drei Siegen in Folge rechnen sich Trainer Hilger Wirtz und seine Akteure etwas aus. "Wir müssen uns vor der Pause noch einmal richtig reinknien", fordert Wirtz. Marcel Ibanez fällt drei bis vier Wochen aus. Der Innenverteidiger hat sich seit Saisonbeginn mit einer Meniskusverletzung gequält und wurde nun operiert. Dieses zeigt, dass die Blauen auf dieser Position, Ibanez ließ sich erst operieren, als Igor Lazic nach Muskelproblemen wieder fit war, einfach zu dünn besetzt sind. Und dabei fangen die Monate, die erfahrungsgemäß verletzungsintensiver sind, gerade erst an. Da sollte der Weihnachtsmann einen personellen Nachschlag bescheren.