10.12.2005, 14 Uhr
Bild, 07.12.2005
Arminia, die Ballermänner aus Bischofshol. Mit 41 Toren haben die "Blauen" den zweitbesten Angriff der Liga. Respekt! Denn vor der Saison sah sich Arminia selbst als Fast-Absteiger. "Es läuft viel besser, als wir alle gedacht haben", sagt Vize-Präsident Rainer Hahne. Der blaue Aufschwung, ein Verdienst von Trainer Hilger Wirtz. "Er leistet optimale Arbeit unter schwierigen Umständen", sagt Hahne. Nur, wie lange noch? Es gibt Gerüchte. Die besagen: Wirtz wird vom wahrscheinlichen Oberliga-Aufsteiger Ramlingen umworben, soll dort Nachfolger vom beruflich überlasteten Kurt Becker werden.
Wochenblatt, 07.12.2005
(dk). Am letzten Spieltag der Oberliga Nord setzte sich Arminia Hannover daheim gegen Eintracht Braunschweig II mit 4:0 durch. Zum Abschluss der Hinserie bestreitet der Klub am Sonnabend ab 14 Uhr ein Auswärtsspiel. Arminia Hannover tritt beim Brinkumer SV an. "Da wollen wir drei Punkte holen, schließlich wollen wir abends unsere Weihnachtsfeier genießen", sagt Trainer Hilger Wirtz zuversichtlich. Und wer die Partie gegen die Braunschweiger gesehen hat, weiß, dass diese Zuversicht vor dem Spiel gegen das Team mit den zweitmeisten Gegentoren der Liga berechtigt ist. Schließlich haben die Blauen nur ein Tor weniger als Spitzenreiter SV Wilhelmshaven erzielt.
Kicker, 08.12.2005
Als der Brinkumer SV am vergangenen Wochenende 0:4 bei Altona 93 verlor, schien erst mal nichts Außergewöhnliches passiert. Ohne Erfolg war der Aufsteiger in dieser Saison schon oft geblieben, und trotzdem saß Uwe Reinders immer sicher in seinem Sattel. Das täte der Trainer wohl noch immer, wenn er nicht selbst die Konsequenzen aus dem Misserfolg der vergangenen Monate gezogen hätte: Der 50-Jährige trat am gestrigen Mittwoch mit sofortiger Wirkung von seinem Amt zurück - und mit ihm auch Co-Trainer Dirk Lellek. "Wer dieses Spiel gesehen hat, der weiß, dass etwas passieren musste", kommentiert Reinders den Auslöser seiner Demission. Sang- und klanglos habe sich die Mannschaft in Altona in ihr Schicksal ergeben. Für den Trainer ein Hinweis darauf, dass er das Ruder nicht mehr würde herumreißen können. Schließlich gibt Reinders zu bedenken, dass man "alles versucht" habe, ohne den entsprechenden Erfolg herbeizuführen: "Systemwechsel, Personalwechsel - vielleicht hilft ja ein Trainerwechsel." Wobei der Fußballlehrer nicht unbedingt davon überzeugt scheint, zu seinem Amtsantritt im vergangenen Sommer eine konkurrenzfähige Mannschaft übernommen zu haben. "Das habe ich gedacht", antwortet er auf die Frage nach der Oberligatauglichkeit seines Teams. Zurück bleibt ein etwas ratloser Verein. Manager Christian Kudla zeigt sich jedenfalls sehr überrascht: "Wir haben das zur Kenntnis nehmen müssen und sind traurig." Mit der Suche nach einem Nachfolger wollen sich Kudla und Dieter Burdenski, der starke Mann beim Brinkumer SV, nun bis ins neue Jahr Zeit lassen. Vorerst denkt der Manager an die "erfahrenen Spieler, die das Training leiten könnten". In den Richtung weisenden Heimspielen gegen Arminia Hannover und den TSV Kropp könnte die Mannschaft also von Routiniers wie Lars Unger und Mourad Bounoua aufgestelt werden. Stefan Freye
Brinkum: Womöglich kehrt der zuletzt nicht berücksichtigte Michael Müller in den Kader zurück.
Arminia: Bis auf Stürmer Patrick Pfeng, Waden- und Schienbeinbruch, stehen alle Spieler zur Verfügung.
Neue Presse, 09.12.2005
Ex-Profi Bruno Akrapovic (38) will Arminia Hannover in der Winterpause verlassen - ihm fehlt die sportliche Perspektive.
HAZ, 09.12.2005
Von Dieter Kösel
Hannover. Alles hätte so schön sein können: Fußball-Oberligist Arminia Hannover bestreitet morgen um 14 Uhr das letzte Punktspiel des Jahres beim Brinkumer SV. Mit einem Sieg dort hätte das Team von Trainer Hilger Wirtz noch das obere Tabellendrittel im Blickfeld. Am Abend wollen Trainer, Spieler und Betreuer die bisher erfreulich verlaufene Hinrunde bei der Weihnachtsfeier harmonisch ausklingen lassen. So war es gedacht. Doch ob es wirklich so kommt? Es sieht nämlich alles danach aus, als ob die Weihnachtsfeier gleichzeitig zur Abschiedsveranstaltung für Bruno Akrapovic werden könnte. Der Routinier, der vor dieser Saison von Zweitliga-Aufsteiger Kickers Offenbach an den Bischofsholer Damm wechselte, kündigt seinen Abschied in der Winterpause an. Es sei denn, es würde sich Grundlegendes bei den „Blauen“ ändern. „Ich vermisse ein Konzept und finanzielle Vorgaben, damit wir mittelfristig sportlich oben angreifen können“, sagt Akrapovic. Er fordert in der Winterpause drei Verstärkungen,
um sich in der Rückrunde einspielen und nächste Saison den Regionalligaaufstieg anpeilen zu können. „Überleben in der 4. Liga reicht mir nicht.“ Es spricht eine Menge Ärger aus seinen Worten, wenn es etwa um die Trainingsbedingungen auf Asche oder einem kleinen Grünstreifen geht. „Das ist lachhaft und katastrophal, auf jeden Fall eines Oberligisten nicht würdig“, schimpft Akrapovic. Der 38-Jährige sieht sich in der Pflicht, den Verein aufzurütteln. „Wir müssen das Buch Vergangenheit zuschlagen, nach vorn blicken und etwas Neues schaffen. Wenn man dies nicht versprechen kann, dann ist es besser, sich nun im Guten zu trennen. Ich mag es nicht, wenn etwas dahinplätschert“, sagt der Bosnier, dem es „nicht ums Geld geht“. Das fließe durchaus pünktlich. „Grundsätzlich sind Brunos Gedanken richtig, aber das ist derzeit nicht umsetzbar“, sagt Rainer Hahne, Arminias 2. Vorsitzender. Seitens des Vereins sei da wenig machbar, denn es drücken Altlasten. Im Zuge der finanziellen Konsolidierung
werden seit Saisonbeginn an die Spieler nur noch geringe Aufwandsentschädigungen gezahlt. Eine Ausschüttung finanzieller Überschüsse als Prämie findet jedoch mangels Masse nicht statt. Immerhin soll es auf der Weihnachtsfeier, wie Hahne ankündigte, „eine Geste der Anerkennung für die bisher guten Leistungen geben“. Die Hoffnungen ruhen nun auf Jürgen Scholz: Er soll Akrapovic, der als Kopf der jungen Arminen-Mannschaft gilt, von dessen Vorhaben abbringen. Arminias Präsident ist derzeit in Südafrika auf einer Urlaubsreise – und entgegen vorheriger Absprachen offenbar telefonisch nicht zu erreichen. Wenn Scholz am 22. Dezember zurückkommt, könnte es allerdings schon zu spät sein, Akrapovic noch umzustimmen. „Eine Trennung würde ich sehr schade finden“, sagt Akrapovic, der seinen Trainerschein machen will. „Die Arbeit in der Hinrunde hat sich gelohnt, es macht Spaß mit Trainer Wirtz und dem Team“, sagt der 38-Jährige. Und trotzdem scheint sein Abschied unausweichlich. Denn eine
Perspektive im Sinn des ehemaligen Profis wird sich Arminia wohl kaum leisten können.
Neue Presse, 10.12.2005
HANNNOVER. Arminia will sich heute (14 Uhr) mit Erfolgen in die Weihnachtspause verabschieden. Die Bischofsholer sind beim Vorletzten SV Brinkum Favorit. Trotz erfahrener Akteure wie den Ex-96ern Murad Bounoua und Marco Dehne oder dem Ex-Arminen Rouven Brandt haben die Gastgeber erst sieben Punkte geholt, zuletzt gab Trainer Uwe Reinders auf. Arminen-Coach Hilger Wirtz: „Klar, dass wir unsere tolle Hinserie mit einem Sieg krönen wollen.“ Danach stehen dennoch Krisengespräche auf der Tagesordnung. Denn Wirtz fürchtet, dass neben Routinier Bruno Akrapovic noch weitere Spieler in der Pause Arminia verlassen wollen. Der Trainer fordert (mal wieder) „mehr Bewegung vom Verein“. sch
HAZ, 10.12.2005
Hannover (kös). Arminia Hannover tritt in der Fußball-Oberliga am heutigen Sonnabend (14 Uhr) beim SV Brinkum an, bei dem gerade Trainer Uwe Reinders zurückgetreten ist. „Das ist für uns das letzte Spiel des Jahres, das bleibt in der Winterpause im Gedächtnis“, meint Hilger Wirtz. Der Trainer und seine Spieler sind zuversichtlich, dass sie keine mentalen Spätfolgen zu befürchten haben und eine bisher erfolgreiche Hinrunde mit dem dritten Auswärtssieg krönen können. Seine vielleicht letzte Partie für die „Blauen“ bestreitet Bruno Akrapovic, der erst vor der Saison von Zweitligaaufsteiger Kickers Offenbach nach Bischofshol gekommen war. Der Routinier hatte angekündigt, seinen Vertrag bei Arminia auflösen zu wollen, sollten in der Winterpause durch Nachverpflichtungen nicht mittelfristig die Weichen in Richtung Regionalligaaufstieg gestellt werden (wir berichteten in einem Teil unserer Auflage). „Eine Reaktion auf meine Ankündigung ist bisher nicht erfolgt. Verändert sich nichts, bleibe ich bei meinem Entschluss“, erklärte Akrapovic. Eine endgültige Entscheidung dürfte wohl erst fallen, wenn Arminias Klubchef Jürgen Scholz am 22. Dezember aus dem Urlaub zurückkehrt. Jedoch ist bereits jetzt abzusehen, dass die von Akrapovic geforderten Veränderungen angesichts des notgedrungen eingeschlagenen Sparkurses beim Traditionsverein kaum zu verwirklichen sein werden.