10.04.2005, 15 Uhr
Es war keine gute Woche für die Beherrscher kleiner Räume. Der Papst und Fürst Rainier verstarben ebenso wie Harald Juhnke, der zuletzt nicht mal mehr in seinem eigenen Kopf herrschte. Die Regenten der Strafräume waren hingegen quicklebendig, doch der Schlussmann des FC St. Pauli war seiner Aufgabe nicht unbedingt immer gewachsen. Der SV Arminia spielte in den ersten 25 Minuten dieser Partie sehr druckvoll und brachte das Gehäuse der Hansestädter ein ums andere mal in Gefahr, ein Treffer wollte allerdings nicht gelingen. Daran hatte auch das Schiedsrichtergespann seinen Anteil, denn der sehr kleinlich pfeifende Referee unterband so manchen guten Angriff und sein Assistent an der Linie wedelte derart wirr mit seinem Fähnchen, dass die Vermutung gestattet sein muss, das dieser Mann Mitte der achtziger Jahre des letzten Jahrhunderts ein großer Liebhaber selbst gesammelter Pilze gewesen ist. In der zweiten Halbzeit sollte der Unparteiische das Gewinke seines Gehilfen des öfteren ignorieren. Eine seiner weiseren Entscheidungen. Negativ für das Spiel des SV Arminia wirkte sich die verletzungsbedingte Auswechslung von Philippe Harms aus, der durch Aleksandar Trifunovic ersetzt wurde, der nach kurzer Zeit ebenfalls verletzt ausgetauscht werden musste. In den letzten zwanzig Minuten des ersten Durchgangs konnten die Gäste das Geschehen ausgeglichen gestalten und hatte auch ein, zwei Möglichkeiten, die aber ebenso wenig zu einem Tor führten wie die Chancen der Götter im blauen Dress, die kurz vor dem Halbzeitpfiff nah am Führungstreffer waren. Nach dem Wechsel war das Spiel weiterhin verteilt und Gelegenheiten gab es auch in diesem Spielabschnitt auf beiden Seiten. Dann der Auftritt des St. Pauli-Keepers. Ein an sich harmloser weiter Ball in die Spitze prallte vor den Füßen des Torhüters auf, ging über diesen hinweg und Tugay Tasdelen steht dort, wo ein Torjäger stehen muss und bringt den Ball ohne Mühe über die Linie. Soweit die Anwesenden Anhänger der Blauen waren, stand ihnen beim Jubeln ein breites Grinsen im Gesicht. Einen ähnlichen Torwartfehler hatten die meisten das letzte Mal in der Grundschule gesehen. Die Hamburger zeigten sich allerdings keineswegs geschockt und griffen ihrerseits beherzt an. Torchancen gab es nun auf beiden Seiten, wobei die Gäste es immer wieder mit hohen Flanken versuchten und etwa zwanzig Minuten vor dem Ende damit zum Erfolg kamen, als der Ball auf dem Schädel eines St. Paulianers landete und von dort den Weg in das von Daniel "Krake" Lüders glänzend gehütete Arminen-Tor fand. Im Anschluss an diesen Treffer drängten die Braun-Weißen auf die Führung, kamen aber zum Glück nicht zu einem weiteren Treffer. In den letzten zehn Minuten war die Partie wieder völlig ausgeglichen und kurz vor dem finalen Pfiff hätte Arminia noch den Siegtreffer erzielen können, doch ausnahmsweise war der Mann zwischen den Pfosten auf dem Posten. Dirk
Neue Presse, 11.04.2005
Arminia und die St. Pauli-Amateure trennen sich 1:1.
Die Bischofsholer zeigten erneut eine ordentliche Leistung gegen eine Profi-Reserve. Das 1:0 gegen 96 zuletzt beflügelte die unveränderte Arminen-Elf offensichtlich: Gleich zu Beginn gabs dicke Chancen durch Rouven Brandt (3.) und Philippe Harms (8.). Die Kiez-Kicker wehrten sich in der Folge aber und kamen ebenso zu Gelgenheiten. Die beste vereitelte Arminias aufmerksamer Schlussmann Daniel Lüders in Minute 20. Da hatte Harms schon das Feld wegen einer Knieverletzung verlassen müssen. Bitter: Auch Vertreter Aleksandar Trifunovic musste kurz nach seiner Einwechslung mit einer Leistenverletzung raus. Nach dem Wechsel gabs dann auch Tore. Zunächst profitierte Tugay Tasdelen von einem Patzer - St. Pauli-Tormann Pliquett flog an Malek Barudis Flanke vorbei, und Tasdelen schob unbedrängt ein - 1:0 für Arminia (48.). Erneut Brandt vergab das 2:0 (60.). Stattdessen kamen die Kiez-Kicker nach Freistoß zum Ausgleich: Rose konnte einköpfen, weil Arminias Verteidiger nicht dufte standen. Das
taten sie in der Folge wieder, als die Gäste immer munterer wurden. Arminia hatte in der Endphase noch Chancen nach Kontern, doch es blieb beim "gerechten 1:1", wie Trainer Hilger Wirtz fand. sch
Arminia: Lüders, Lazic, Brüning, Nischkowski, Beise, Barudi, Herold, Harms (16. Trifunovic, 36. Teßmar), Brandt, Tasdelen, Ari
Zuschauer: 500
Schiedsrichter: Müller (Leer)
Beste Arminen: Lazic, Beise, Tasdelen
HAZ, 11.04.2005
Hannover (kös). Der Schwung des Derbysiegs gegen die Amateure von Hanno-ver 96 ist schnell verpufft. Fußball-Oberligist Arminia Hannover erreichte im gestrigen Heimspiel nur ein 1:1 gegen den FC St. Pauli II. „Das Ergebnis war leistungsgerecht“, sagte Arminias Trainer Hilger Wirtz. Seine Elf hatte vor 500 Zuschauern im Rudolf-Kalweit-Stadion stark begonnen. Doch in der 16. Minute gab es für die „Blauen“ einen Schock. Mittelfeldspieler Philippe Harms blieb im Rasen hängen und verdrehte sich das Knie. Für ihn wurde Aleksandar Trifunovic eingewechselt, der aber weitere 20 Minuten später wegen einer Oberschenkelzerrung Platz für Volker Teßmar machen musste. Diese Verletzungen brachten die Arminen aus dem Tritt, doch die Gäste konnten keinen Nutzen daraus ziehen, weil sie selbst kaum gefährlich vor das Tor von Daniel Lüders kamen. Der Torwart der Platzherren musste nur in der 21. Minute eingreifen, da rettete er glänzend gegen Marc Nielsen. Die 2. Halbzeit begann für Arminia dagegen optimal. Einen weiten Ball von Malek Barudi unterlief Gästetorhüter Benedikt Pliquett, Tugay Tasdelen (48.) erzielte mit seinem neunten Saisontor die Führung. Rouven Brandt (61.) ließ die Chance zum 2:0 aus, und das rächte sich. Einen Freistoß von Daniel Ahrens köpfte Jan-Philipp Rose ungehindert von Arminias bis dahin gutem Abwehrspieler Roy Nischkowski zum Ausgleich für St. Pauli ein. Tasdelen hatte sieben Minuten vor dem Abpfiff noch die Chance zum Siegtor für die „Blauen“, doch er traf nur die Latte.
Kicker, 11.04.2005
Es war ein Spiel mit einigen Höhepunkten, jedoch auch reichlich Tiefen. Dazu passte, dass die Treffer mit freundlicher Unterstützung durch Paulis Torhüter Benedikt Pliquett und Arminias Roy Nischkowski fielen. Die Gäste hätten bei einem Konter in der 21. Führung gehen können, doch Arminias Torhüter Daniel Lüders parierte gegen Nielsen glänzend. Arminias Tugay Tasdelen traf in der 84. Minute die Latte. So stand am Ende ein leistungsgerechtes Unentschieden. Dieter Kösel
Bild, 11.04.2005
Etwas besser lief es für die Arminia. Ein verdientes 1:1 am Bischofsholer Damm gegen St. Pauli II. Das einzige Tor für die "Blauen" schoss Tugay Tasdelen (48. Minute). Ausgleich dann durch Jan-Philipp Rose (65.). Auf einen Sieg hofft Arminia vor dem Landgericht Frankfurt. Der Oberligist hat den DFB jetzt verklagt. Streitpunkt: Der Verband und die Verbandsjustiz haben Arminias Hosenwerbung ("Kanzlerstadt") verboten. bol.