06.02.2005, 14 Uhr
Nach dem sehr guten Spiel in Meppen machte man sich frohen Mutes auf nach Bischofshol. Durch den dauernden Wechsel von Frost und wärmeren Tagen war das Geläuf natürlich etwas huckelig, aber das tat der Spielfreude der Götter im grünen Dress im ersten Spielabschnitt keinen Abbruch. Von der ersten Minute an wurde das Tor der Grafschafter berannt und Chancen herausgespielt. Doch leider wurden diese nicht genutzt. Nordhorn war in der ersten Halbzeit nicht oft vor dem von Alexander "Gecko" Dlugaiczyk gehüteten Tor des SV Arminia und was die Gäste dort zustande brachten war eher Stückwerk. In der 27. Minute war es endlich soweit: Nach schöner Vorabeit von Boris Besovic war Aleksandar Trifunovic aus spitzem Winkel zur Stelle und bugsierte das runde Leder über die Zielmarkierung. Dabei wurde er vom gestreckten Bein des Nordhorner Keepers gefällt, doch die fällige rote Karte für den Übeltäter ließ der Referee stecken und auch der gelbe Karton wurde vom Unparteiischen nicht ans Sonnenlicht gezerrt. Auch nach der verdienten Führung spielte der SVA weiter forsch nach vorn, doch die sich bietenden Gelegenheiten wurden ausgelassen. Nach dem Wechsel zunächst das gleiche Bild. Arminia im Angriff und gleich mit zwei Riesenchancen, aber kurz danach kippte das Spiel. Eine harmlose halbhohe Flanke segelte durch den Fünfmeterraum der Giganten und der Eintrachtler Carsten Minich schoss mühelos zum Ausgleich ein. Im Anschluss an diesen Treffer ging bei Arminia sämtliche Ordnung in der Defensive verloren und so konnten zweimal Gert Goolkate und noch einmal Minich nahezu unbedrängt die Gästeführung in unerklärliche Höhen ausbauen. Das 1:5 war dann der Schlusspunkt in einer zweiten Halbzeit des Grauens. Warum Arminia nach dem Gegentreffer so einbrach ist ein Rätsel, aber es ist klar, dass die Götter nun in Büdelsdorf punkten müssen, um nicht noch weiter in der Tabelle abzurutschen. Deshalb muss die zweite Hälfte des Nordhorn-Spiels schnell abgehakt und sich auf die Stärken besonnen werden. Dass die Mannschaft guten Fußball spielen kann, hat sie in der ersten Hälfte eindrucksvoll demonstriert und daran gilt es anzuknüpfen. Dirk
Neue Presse, 07.02.2005
Benedetto Muzzicato durfte doch gleich spielen. Weil Stammstürmer Zeki Ari leicht angeschlagen war, durfte der Last-Minute-Zugang anders als vorgesehen von Beginn an ran. Der Rückkehrer wurde vom Publikum mit warmem Applaus begrüßt. Im Spiel der Arminen-Elf war Muzzicato aber noch nicht völlig integriert, er hatte wenig Ballkontakte und musste in der 65. Minute für Ari vom Feld. Da bahnte sich Arminias Debakel bereits an, nach dem Seitenwechsel war von den Bischofsholern nämlich nichts mehr zu sehen. Unverständlich, denn in Hälfte eins hatten die Arminen gegen den Tabellenvierten eine engagierte Leistung abgeliefert. Lohn war die Führung durch Aleksandar Trifunovic, der nach einem Freistoß von Rouven Brandt und Jörg Brünings Kopfball nur noch abzustauben brauchte – 1:0 (27.). Die ansehnliche erste Hälfte blieb aber ohne weitere Treffer, weil beide Abwehrreihen wenig Chancen zuließen. Nach der Pause versiebte Boris Besovic die große Gelegenheit zum 2:0 (50.). Stattdessen kassierten die Bischofsholer kurz darauf den Ausgleich durch Minich (53.), woraufhin nur noch die Gäste spielten. Arminias Coach Hilger Wirtz konnte sich den Einbruch seiner Elf „nicht erklären“ und war „sehr enttäuscht“. Nordhorn legte noch viermal nach – 1:5 am Ende. Arminia hat das Siegen offenbar verlernt und rutscht in der Tabelle immer tiefer ab – nur noch Rang sieben. sch
HAZ, 07.02.2005
Hannover (kös). Eintracht Nordhorn bleibt der Angstgegner von Arminia Hannover. Wie schon in den vergangenen Jahren gab es auch gestern nichts holen. Mit 1:5 unterlagen die „Blauen“ der Mannschaft aus der Grafschaft Bentheim vor 400 Zuschauern im Rudolf-Kalweit-Stadion. „Das tut weh“, sagte Arminias Trainer Hilger Wirtz und schüttelte fassungslos den Kopf. Diese Reaktion von Wirtz war gut nachvollziehbar, denn danach hatte es zunächst überhaupt nicht ausgesehen. Beide Teams boten sich von Beginn an einen offenen Schlagabtausch. Bereits nach zwei Minuten scheiterte Arminias Boris Besovic an Nordhorns Torhüter Ralf Cordes. Nur zwei Minuten später konnte Arminias Igor Lazic Nordhorns Regisseur Carsten Minich gerade noch den Ball vom Fuß wegspitzeln. In der 6. Minute vergab Nordhorns Marek Klimczok einen Kopfball. Die Hausherren knüpften anfangs nahtlos an ihre starke Leistung aus der Partie beim SV Meppen an, auch wenn die mit 0:1 verloren wurde. „Wir müssen endlich eine unserer guten Chancen nutzen“, hatte Wirtz vor der Partie gefordert. War Tugay Tasdelen nach schöner Vorarbeit von Besovic (22.) noch aus kurzer Distanz gescheitert, war es fünf Minuten später so weit. Einen Freistoß von Rouven Brandt verlängerte Roy Nischkowski mit dem Kopf, Aleksandar Trifunovic schob den Ball zur Führung für Arminia ein. Auch nach der Pause deutete zunächst nichts auf ein Desaster hin. Besovic (47.) schoss Nordhorns Kevin Thiel an, der Ball verfehlte nur knapp das Gästetor, Besovic scheiterte danach an Cordes (51.). Das schmälerte die gute Leistung des Arminen-Stürmers, denn eine seiner guten Torchancen hätte er nützen können, wenn nicht müssen. So wurde es ganz bitter. In der 54. Minute erzielte Minich nach Vorarbeit des ehemaligen 96-Stürmers Aleksandar Kotuljac den Ausgleich. „Der hat uns das Genick gebrochen“, sagte Rouven Brandt nach Spielschluss, aber erklären konnte sich dies der Mittelfeldspieler auch nicht. Arminia fand danach praktisch nicht mehr statt. Nordhorn erzielte die weiteren Tore durch Klimczok (61.), Gert Goolkate (65.), Minich (75.) und Sascha Gerritzen (82.) nach Belieben. Arminias Neuzugang Benedetto Muzzicato von Union Berlin war bei seinem Debüt anzumerken, dass ihm noch die Spielpraxis fehlte. „Das wird besser“, versprach der offensive Mittelfeldspieler. Nur dies kann auch für seine Mannschaft gelten.
SV Arminia: Dlugaiczyk – Lazic, Nischkowski, Brüning – Barudi, Herold, Tasdelen, Brandt (80. Beise), Trifunovic (70. Teßmar) – Muzzicato (63. Ari), Besovic.
Kicker, 07.02.2005
Es war eine unterhaltsame Partie, die Arminia Hannover und Eintracht Nordhorn den 400 Zuschauern boten. Von der ersten Minute an spielten beide Mannschaften offensiv, so dass es Torchancen auf beiden Seiten zu sehen gab. Nach der Pause entschied sich die vorher offene Partie innerhalb von 16 Minuten. Die Hausherren hatten durch Boris Besovic (47., 51.) gute Chancen, ihre Führung auszubauen, danach drehten die Gäste aber auf. Nach den Toren von Carsten Minich und Marek Klimczok ergaben sich die Arminen - unverständlicherweise - in ihr Schicksal. "Über 90 Minuten war das ein hochverdienter Sieg für uns", freute sich Gerd Heuermann über seinen zweiten Sieg als Eintracht-Coach. Dieter Kösel
Bild, 07.02.2005
Finanzprobleme, Spieler-Abgänge. Und gestern das: Arminia ging in der 4. Liga 1:5 gegen Nordhorn unter. Dabei waren die Blauen in der ersten Halbzeit klar überlegen, führten durch Trifunovic (27.). Der starke Besoviv vergab in der 51. Minute die Riesenchance zur Vorentscheidung. Dann das Desaster. Nordhorn schoss fünf Tore in 29 Minuten (53. bis 82.). Arminia-Trainer Hilger Wirtz: "Das spiegelt ein bisschen die Situation im Verein wieder."