03.04.2004, 15 Uhr
(dk). Die Amateure von Hannover 96 und Arminia Hannover haben derzeit ein Problem gemeinsam: Vor dem gegnerischen Tor fehlt es an der nötigen Entschlossenheit, um gute Möglichkeiten verwerten zu können. Ob damit das Derby zu einer Nullnummer wird, dies wird sich am kommenden Sonntag ab 15 Uhr erst noch zeigen. Dann empfangen die Roten die Blauen im Eilenriedestadion. 1:1 bei Victoria Hammburg, 0:0 daheim gegen Kickers Emden - Tormöglichkeiten gab es genug für die Amateure von Hannover 96, um mit vier Punkten mehr einen Sprung in der Tabelle nach oben machen zu können. 0:3 bei den Freien Turnern Eider Büdelsdorf - diese Niederlage für Arminia Hannover brauchte nicht zu sein. Hätten Rouven Brandt und Roy Nischkowski in der Anfangsphase die sich ihnen bietenden Chancen genutzt, die lange Rückfahrt wäre mit Sicherheit erfreulicher verlaufen. Die Offensivkräfte beider Mannschaften können es besser, das haben sie bewiesen. Ein zusätzlicher Ansporn dürfte sein, dass es am Sonntag nicht nur um Punkte, sondern auch um das Prestige geht. Und dies hoffentlich vor mehr Zuschauern, als beide Klubs sie sonst zu ihren Punktspielen der Oberliga begrüßen dürfen. Dann bleibt nur noch die Frage, bei wem der Knoten zuerst platzt?
Kicker, 31.03.2005
Trainer Hilger Wirtz und sein Co-Trainer Holger Kunze wollen sich Anfang kommender Woche entscheiden, ob sie ihren Vertrag bei Arminia verlängern wollen.
Der Einsatz von Stürmer Boris Besovic ist wegen anhaltender Leistenbeschwerden ungewiss.
Bild, 01.04.2005
Nur drei Tore in den letzten acht Spielen. Arminia stürzte in der Tabelle auf Platz 10 ab. Jetzt soll es wieder aufwärts gehen: Lewis Asamoah (20) stürmt los. Asamoah? Ja, es ist der Bruder von Nationalstürmer Gerald Asamoah (26). Gerald kämpft mit Schalke um den Titel. Lewis lebt noch zu Hause bei den Eltern in Hannover. Und ist jetzt Arminias neue Sturm-Hoffnung. In dieser Woche bekam er die Spielberechtigung für die Oberliga. Im Derby bei den 96-Amateuren am Sonntag (15 Uhr, Eilenriedestadion) soll er als Tor-Joker erstmals auf der Ersatzbank sitzen. Der kleine Asamoah - kommt seine Karriere jetzt in Gang? "Du hast Talent", sagt der große Bruder. "Aber du musst ehrgeiziger werden." Lewis gibt zu: "Ich bin eher der faule Typ." Bei TuS Celle hatte er Ärger, machte dann ein halbes Jahr Pause. Zu Saisonbeginn Neustart in Arminias Reserve in der Bezirksklasse. Mit 12 Toren schoss er sich in die Oberliga hoch. Seit vier Wochen trainiert er unter Hilger Wirtz. Jetzt kommt seine Chance. Lewis muss nicht nur seine Trainingsfaulheit besiegen. Auch der große Name macht es ihm schwer: "Wenn die Gegenspieler Asamoah hören, gehen sie härter ran." Er hofft trotzdem, dass es mit der Karriere noch klappt: "Jeder hat Träume. Aber erstmal muss ich es in der Oberliga packen." Und auf der Schulbank. Der kleine Asamoah macht bei der Volkshochschule den erweiterten Realschulabschluss nach. lw./ski.
Neue Presse, 02.04.2005
VON STEPHAN SCHMIDTCHEN
HANNOVER. „Lieb gegen nett“ – so ordnet Arminias Trainer Hilger Wirtz das Duell der Nachbarn ein. „Beide Mannschaften haben ihre Stärke im spielerischen Bereich“, drückt es 96-Coach Jörg Goslar positiver aus, meint aber in etwa das Gleiche: Gegen Gegner, die eher rustikal zu Werke gehen, haben beide Teams so ihre Schwierigkeiten. 96 hat, wie Arminia auch, in diesem Jahr erst einmal gewinnen können. Und auch in der Tabelle sind sie Nachbarn: 96 ist Neunter, liegt ein Pünktchen vor den Bischofsholern (ein Spiel weniger). Deshalb gibt es auch „keinen Favoriten“, sagt Goslar. Wirtz wäre mit einem 1:1 wie im Hinspiel „nicht unzufrieden“. Kein Wunder, die Arminen-Krise (sieben Niederlagen in acht Partien zuletzt) „zehrt an unseren Nerven“. Wirtz weiß: Rang 13 könnte am Ende den Abstieg bedeuten – und davon sind beide Mannschaften nicht weit entfernt. Bei Arminia soll deshalb „Schluss mit lieb“ sein. Wirtz fehlt Ex-96-Spieler Boris Besovic (Leistenverletzung), er kann aber wieder auf seinen Routinier Jörg Brüning zurückgreifen. Viele Alternativen hat der Coach, der sogar Lewis Asamoah (Bruder von Gerald Asamoah) aus der Bezirksklassen-Reserve in den Kader berief, nicht. Davon hat Goslar, der von Abstiegskampf „nichts wissen“ will, mehr, wenngleich ihm mit Wolf, Winzer und Großöhmichen erneut drei Akteure fehlen. Besonders gut drauf waren zuletzt Torwart Daniel Haas und Abit Jusufi, der laut Goslar „auf dem Weg zum Stammplatz“ ist. Lieb oder nett wollen aber auch die 96er „erst nach dem Abpfiff“ sein.
HANNOVER. Bleibt er, oder geht er? Arminias Coach Hilger Wirtz (40) will sich „spätestens Montag entscheiden“, ob er verlängert. Ein Vertragsangebot hat ihm der Verein jüngst unterbreitet. Klar dürfte aber sein, dass die klammen Arminen künftig kaum mehr Geld zur Verfügung haben. Wohl deshalb beanspruchen Wirtz und Kotrainer Holger Kunze Bedenkzeit. sch
HAZ, 02.04.2005
Von Jens Reinbold
Hannover. Es ist noch gar nicht so lange her, da herrschte am Bischofsholer Damm eitel Sonnenschein. Die Oberliga-Fußballer von Arminia Hannover waren Dritter – eine Platzierung, die den „Blauen“ so eigentlich kaum jemand zugetraut hätte. Mehr als 20 Kicker lachten und frotzelten damals regelmäßig beim Training, und Trainer Hilger Wirtz war mittendrin in dem gut gelaunten Haufen ambitionierter Viertliga-Spieler. Das war vor vier Monaten – die prächtige Laune ist dahingeschmolzen wie der Schnee in der Frühlingssonne. Am morgigen Sonntag von 15 Uhr an, wenn Arminia zum Derby bei den Amateuren von Hannover 96 antritt, scheinen diese Erfolge wie aus einer anderen, besseren Zeit, die in der verklärten Erinnerung wirken wie ein schönes Wintermärchen. Doch was ist mit einem Happy End? Abstiegskampf heißt die neue knifflige Aufgabe, die von zahlreichen Unbekannten begleitet wird. Da ist zunächst einmal Trainer Wirtz, dessen Verbleib beim Oberligaklub noch immer völlig offen zu sein scheint. „Es sind noch Altlasten aufzuarbeiten“, sagt der 40-Jährige, der vor zweieinhalb Jahren das Ruder beim Traditionsklub übernahm. Altlasten, darum dreht sich bei Arminia so einiges. Sieben Spielerabgänge hat Arminia seit der Winterpause zu verkraften, und es ist ein offenes Geheimnis, dass diese Spieler gegangen sind, weil die „Blauen“ sie nicht mehr bezahlen konnten. Auch Wirtz macht keinen Hehl daraus, was seine Altlasten betrifft. „Wenn ich bei Arminia bleibe, muss ich bei null anfangen.“ Die monetäre Null ist gemeint. Am Wochenende werden sich Klubchef Jürgen Scholz und Wirtz noch einmal treffen, vielleicht gibt es ja noch eine gemeinsame Zukunft. „Ich bin gerne Trainer bei Arminia“ sagt Wirtz, der die jüngste Pannenserie mit sechs Niederlagen aus sieben Spielen nicht auf die ungeklärte Trainerfrage zurückführen will. „Natürlich sind die Spieler ein bisschen unruhig“, gesteht der 40-Jährige. „Sie wollen auch wissen, wie es weitergeht.“ Zunächst einmal mit dem Kampf ums sportliche Überleben. Voraussichtlich sechs Mannschaften müssen absteigen, und Arminias Vorsprung auf den sechstletzten Platz beträgt gerade noch drei Punkte. Und trotzdem müssen sie am Bischofsholer Damm an die Zukunft denken. „Ich habe dem Verein ein Konzept vorgelegt“, sagt Wirtz, dem es vor allem um bessere Trainingsbedingungen, aber auch um die Verpflichtung von zwei, drei gestandenen Spielern geht, „die sofort einschlagen“. Auch der Klub hat seine Überlegungen formuliert, und dieses Konzept findet auch Wirtz „durchaus interessant. Mehr will ich dazu nicht sagen.“ Zumindest für Talente scheint Arminia weiterhin reizvoll. „Ich bekomme täglich Anrufe von Trainern, die ihre Jungs bei uns unterbringen wollen“, erzählt Wirtz – und hat dafür auch eine Erklärung. „Arminia ist eben noch immer Arminia. Außerdem spielen wir Oberliga – in der Region sind wir damit top.“ Und doch drängt sich eine Frage auf: Wie lange noch? Ein marodes Stadion, finanzielle Probleme, Abstiegskampf. „Wir sind in einer ganz schwierigen Lage“, findet Wirtz. Sachbearbeiter im Kundendienst eines Elektronikunternehmens, das ist Wirtz’ Beruf. Mit Mängeln kennt er sich also prima aus. Und vielleicht passt Wirtz gerade deshalb zu dem Klub, dem die Probleme zeitweilig über den Kopf zu wachsen scheinen. Allerdings wird der Vater zweier Kinder auch genau wissen: Nicht alle Probleme lassen sich immer lösen. Und nicht jede Geschichte hat ein Happy End.
Hallo, 03.04.2005
(dk). Am Sonntag ist Derby-Zeit. Um 15 Uhr wird das Oberligaspiel zwischen den Amateuren von Hannover 96 und Arminia Hannover im Eilenriedestadion angepfiffen. "Ich hoffe, dass die Zuschauer beim Lokalderby der besten hannoverschen Mannschaften aus dem Amateurbereich zahlreich erscheinen, dies hätten beide verdient", freut sich 96-Trainer Jörg Goslar auf diese Partie. "Das ist für beide Teams ein ganz wichtiges Spiel", weiß Arminias Trainer Hilger Wirtz, denn das Ergebnis beeinflusst, ob der Weg der im Mittelfeld liegenden Klubs in der Tabelle nach oben oder unten führt. Das Hinspiel endete mit 1:1. Personell plagen die Roten keine größeren Probleme. Einzig Denis Wolf fällt aus. Der Stürmer absolviert derzeit nach einer Oberschenkelprellung ein Aufbautraining. Die zuletzt schon katastrophale Lage bei den Blauen hat sich merklich entspannt. Mannschaftskapitän Jörg Brüning kehrt nach seinem Muskelfaserriss ins Team zurück. Stürmer Lewis Asamoah, der Bruder von Nationalspieler Gerald, sitzt erstmals auf der Ersatzbank. Dafür fällt Stürmer Boris Besovic wegen Leistenbeschwerden aus. In dieser Spielzeit ist es das letzte Heimspiel für 96 im Eilenriedestadion. Danach wird es für den Confederations Cup umgebaut. Die Amateure sind dann bei Stern Misburg zu Gast.