03.04.2005, 15 Uhr
Ein ganz wichtiger Sieg in einer Partie, die zunächst verhalten begonnen hatte. Beiden Teams war das Bewusstsein über die Bedeutung dieses Spiels anzumerken und niemand wollte einen Fehler machen. So tat sich vor den beiden Toren in den ersten zwanzig Minuten sehr wenig. Danach waren die Götter im blauen Dress eindeutig die bessere Mannschaft und erspielten sich auch einige Möglichkeiten, die leider noch nichts Zählbares brachten. Die Gastgeber hatten erst gegen Ende der ersten Hälfte ihre erste Chance, die von Daniel "Krake" Lüders mit einer fantastischen Robinsonade zunichte gemacht wurde. Im zweiten Durchgang spielte nur noch eine Manschaft und das war der SV Arminia. Es sollte aber bis zur 60. Minute dauern bis der Bann gebrochen war. Bei einem schnellen Vorstoß passte André Beise von links maßgenau zu Tugay Tasdelen in der Mitte und dieser brachte das runde Leder im Gehäuse der Platzherren unter. Der Jubel kannte natürlich keine Grenzen. Arminia spielte im Anschluss weiter nach vorn, die Roten brachten im Sturm weiterhin nichts zustande, was natürlich auch an der hervorragenden Abwehrleistung des SVA lag. Es gab weitere große Möglichkeiten, die ungenutzt blieben. Mal wurde verzogen, mal wehrte Keeper Haas ab und einmal wurde ein wuchtiger Kopfball von Beise noch von einem Abwehrspieler von der Linie gekratzt. Erst in den letzten zehn Minuten wollte 96 noch so etwas wie Druck entwickeln. Viel kam dabei nicht heraus und so hatte die Partie am Ende mit dem SV Arminia einen verdienten Sieger. In der Tabelle steht der SVA nun vor demn 96-Amateuren und sollte gegen die Zweitvertretung des FC St. Pauli nachlegen, um weiter zu klettern. Dirk
Neue Presse, 04.04.2005
Arminia hat das Oberligaderby gegen 96 verdient mit 1:0 gewonnen.
VON STEPHAN SCHMIDTCHEN
HANNOVER. So kann man sich irren: „Wir verlieren wahrscheinlich mit drei Toren Unterschied“, glaubte Arminias Ex-Manager Rüdiger Uphoff vorm Anpfiff. Bei besserer Chancenauswertung hätten am Ende die Bischofsholer mit drei Treffern vorn liegen können. 96-Profi Per Mertesacker hielt sich mit Kommentaren vornehm zurück, war „nur zum Entspannen“ gekommen. Wie auch Nationalmannschaftskollege und Ex-96-Publikumsliebling Gerald Asamoah (Schalke), dessen Bruder Lewis bei den Arminen erstmals auf der Bank saß, aber nicht zum Zuge kam. Denn seine neuen Kollegen, die sich zuletzt ans Verlieren gewöhnt hatten, machten durchweg einen guten Job. bEs war vom Start weg „eine intensive Partie“, fanden beide Trainer. Es gab fünf gelbe Karten (drei für Arminia) und eine üble Szene: Maycoll Canizales zog sich nach Foul von Igor Lazic eine schwere Schulterverletzung zu (32.). Matthias Balke ersetzte ihn, hatte auch die einzige gute Gelegenheit in Hälfte eins: Sein Kopfball strich jedoch knapp übers Tor
(44.). Auch bei den Arminen haperte es zunächst mit dem letzten Pass in die Spitze. Dafür waren „wir immer einen Tick bissiger“, erkannte Trainer Hilger Wirtz. Das sollte sich in Hälfte zwei auszahlen. Nach einem Ballverlust von Mateusz Duraj an der Mittellinie eilte Arminias André Beise auf links davon – Tugay Tasdelen hatte keine Mühe, den Querpass aus Nahdistanz zu verwerten – 0:1 (59.). In der Folge erhöhte 96 nochmal das Tempo, aber es wurde nicht besser. Besser wurden nur Arminias Chancen: Zeki Ari (62.) und Benedetto Muzzicato (77., 88.) versiebten frei stehend oder scheiterten am guten 96-Tormann Daniel Haas, Johannes Dietwald kratzte einen Kopfball Beises von der Linie (78.). So bliebs bis zum Ende eine Zitterpartie für die Arminen. Deren Jubel war nach dem Abpfiff riesengroß. Und auch in der Tabelle wurde 96 einkassiert – Arminia belegt nun Rang neun.
Tor: 0:1 Tasdelen (59.)
96-Amateure: Haas – Galloway, Agac, Marheineke (76. Wolf), Schinner – Schulz, Dietwald, Kruse, Canizales (32. Balke) – Jusufi, Montabell (46. Duraj)
Arminia: Lüders – Lazic, Nischkowsky, Brüning, Beise – Barudi, Brandt (81. Hagmann), Herold, Harms (90. Teßmar) – Tasdelen, Ari (73. Muzzicato)
Zuschauer: 650
Schiedsrichter: Fischer (Leer)
Beste 96-Spieler: Kruse, Haas
Beste Arminen-Spieler: Beise, Nischkowsky, Harms
HAZ, 04.04.2005
Von Dieter Kösel
Hannover. Es war die 59. Minute im Derby zwischen den Amateuren von Hannover 96 und dem SV Arminia Hannover. Da erlebte Mateusz Duraj seinen wohl bittersten Moment, seit er für die „Roten“ in der Oberliga spielt. Duraj verlor den Ball im Mittelfeld, Arminias André Beise krönte seine beste Saisonleistung mit einem präzisen Pass von der linken Seite, und Tugay Tasdelen stand dort, wo ein Torjäger zu stehen hat. Sein achter Saisontreffer entschied die Begegnung im Eilenriedestadion – zu Gunsten der „Blauen“. 700 Zuschauer, unter ihnen mit Per Mertesacker (96) und Gerald Asamoah (Schalke 04) zwei aktuelle Nationalspieler, sahen ein spielerisch eher schwaches Derby. „Wir wollen erst einmal kämpfen und dann spielen“, hatte Arminias Trainer Hilger Wirtz seinen Spielern vorgegeben. Die hielten sich dran. Von der 1. Minute an wirkten sie den entscheidenden Tick entschlossener und aggressiver. Diese Aggressivität forderte allerdings ihren Preis. In der 29. Minute kam Arminias Igor Lazic einen Schritt zu spät. Bei seinem rustikalen Einsteigen zog sich Maycoll Canizales-Smith eine Schultereckgelenksprengung zu. Für den Offensivakteur von 96, dessen Formkurve zuletzt deutlich nach oben zeigte, ist diese Spielzeit gelaufen. Die Verletzung ist für Canizales-Smith besonders bitter, weil sein Vertrag ausläuft. Die Gastgeber dagegen konnten ihr Kombinationsspiel nicht aufziehen, bis auf einen Kopfball von 96-Stürmer Matthias Balke (44.) ließ Arminias Abwehr kaum eine torgefährliche Situation zu. Dabei hatten die 96er sichtbare Probleme mit dem schlechten Rasen, die Gäste dagegen ließen sich von den äußeren Bedingungen nicht so stark beeinflussen. So erspielte sich der SV Arminia gute Kontermöglichkeiten, die aber vergeben wurden, weil die Pässe auf die Stürmer zu ungenau gespielt wurden. Nach dem Tor von Tasdelen konnte 96 von Glück reden, dass Zeki Ari (62.), Florian Herold (66.), Benedetto Muzzicato (77., 88.) und Beise (78.) den verdienten Sieg der Arminen nicht deutlicher gestalteten. Die Vertragsverlängerung mit Wirtz und seinem Kotrainer Holger Kunze wurde hingegen vertagt, doch Fußballobmann Wolfgang Lange konnte berichten, „dass eine weitere Annäherung stattgefunden habe“. Bei den „Roten“ war erneut zu beobachten, dass sie gegen defensiv ausgerichtete Teams Probleme bekommen. Da sollten sich die Talente an ihrem Kapitän Maik Kruse ein Beispiel nehmen. Der zeigte überzeugend, dass er nicht nur spielerisch, sondern auch kämpferisch dagegenhalten kann. Dazu waren am gestrigen Sonntag nicht alle seiner Mitspieler in der Lage.
Kicker, 04.04.2005
Erstmals seit dem Wiederaufstieg der 96-Amateure gelang Arminia ein Derby-Sieg. Insgesamt verdient, denn nach der Führung durch Tugay Tasdelen hatten Benedetto Muzzicato (77., 88.) und André Beise durchaus die Chancen, um den Sieg höher zu gestalten. Die Arminen wirkten von Anfang an entschlossener und aggressiver, 96 fand kaum ein Mittel, um sich durchzusetzen. Bitter: Maycoll Canizales-Smith zog sich nach einem Foul von Igor Lazic eine Schultereckgelenksprengung zu. Für den 96-Mittelfeldakteur ist die Saison damit gelaufen. Dieter Kösel
Bild, 04.04.2005
Sein kleiner Bruder Lewis saß zwar nur auf der Bank. Dennoch sah Schalkes Gerald Asamoah ein flottes Derby zwischen den kleinen Roten und Arminia - mit einem verdienten Sieg für die Blauen. Tugay Teasdelen drückte nach 59 Minuten einen Beise-Pass zum Siegtreffer ein. Vor 650 Zuschauern im Eilenriede-Stadion hatte Balke die beste Chance für die 96-Amateure (44.). Aber nach der Führung hätte Arminia sogar deutlich höher gewinnen müssen. Doch Muzzicato (77., 88.) und Beise (78.) vergaben kläglich.
Alle Fotos sind von Jens Grote gemacht worden