31.10.2004, 15 Uhr
Wochenblatt, 27.10.2004
Mit der Niederlage in Kiel endete für Arminia eine stolze Serie. Acht Mal waren die Blauen zuvor in Folge ungeschlagen geblieben. Mal sehen, ob das Team am Sonntag um 15 Uhr daheim gegen den SV Wilhelmshaven eine neu Serie starten kann. Doch das wird schwierig, denn der Krösus der Liga, dank der Millionen von Sponsor Albert Sprehe, verfügt über einen ganz starken Spielerkader. Es sollte Hoffnung geben, dass Geld wohl nicht alles ist, denn der SVW liegt derzeit zehn Punkte hinter Spitzenreiter Kickers Emden. "Wir müssen uns erheblich steigern", fordert Trainer Hilger Wirtz und hat noch die 3:7-Heimpleite der letzten Saison im Hinterkopf. dk
Kicker, 28.10.2004
Abwehrspieler Marcel Hagmann fällt wegen eines Muskelfaserrisses drei bis vier Wochen aus.
Neue Presse, 29.10.2004
HANNOVER. Trainingsärger bei Arminia: Das Oberligateam musste vor dem letzten Spiel in Kiel (1:2) nach ein paar Minuten das Abschlusstraining abbrechen – alle Übungsplätze waren an andere Mannschaften vergeben. Nicht das erste Mal, dass die Kicker von Trainer Hilger Wirtz ohne Spielfläche dastanden. Wirtz: „Am Dienstag zuvor war es das Gleiche.“ Und oft müssten seine Kicker im Dunklen üben – „die Torleute fischen dann im Trüben“. Hintergrund der „unwürdigen Erschwernisse“: Auf dem Gelände der Bischofsholer tummeln sich zahlreiche Mannschaften Arminias, der Vereine Post und Blaues Wunder. Und am Montag ist zudem NFV-Stützpunkttraining. Es gibt aber nur drei Spielflächen, zwei mit Flutlicht. Wirtz: „Die anderen Vereine können nichts dafür.“ Schuld seien Koordinationsfehler. Die sollen abgestellt werden, Arminias Klubchef Jürgen Scholz hat sich jetzt eingeschaltet. Wirtz, der oft spielerische Mängel bei seinem Team beklagt: „Ich will nichts entschuldigen, aber es muss sich schnell was ändern. Sonst wird es eng für uns, das demotiviert total.“ Spieler wie Marcel Hagmann aus Hamburg oder Rouven Brandt aus Bremen dürften nicht umsonst anreisen. sch
Neue Presse, 30.10.2004
HANNOVER. Arminia will morgen (15 Uhr) gegen Ligakrösus SV Wilhelmshaven eine neue Erfolgsserie starten. Zuletzt verloren die Bischofsholer nach acht ungeschlagenen Spielen 1:2 in Kiel. Die Arminen haben 14 Punkte, können mit einem Heimsieg an Wilhelmshaven vorbeiziehen. Bei denen „schießt Geld offenbar keine Tore“, stichelt Hilger Wirtz. Wilhelmshaven habe zwar die besten Einzelspieler, jedoch „keine Mannschaft“. Die wird auch schon mal vom Feinkostmillionär und Sponsor Albert Sprehe aufgestellt. SVW-Coach ist Ex-DDR-Nationalspieler Wolfgang Steinbach. Damit es was wird mit dem zweiten Heimsieg, müsse „jeder an seine Leistungsgrenze gehen“, fordert Wirtz, der sich ungern an das 3:7 aus der Vorsaison erinnert. Wirtz muss länger auf Marcel Hagmann (Muskelverletzung) verzichten, Igor Lazic soll in die Abwehr rücken. Weitere Umstellungen sind nötig, meint Arminias Coach, denn zuletzt lief es „einfach schlecht“. Betroffen sein dürfte das Mittelfeld, Tugay Tasdelen könnte in die Spitze rücken. sch
HAZ, 30.10.2004
Hannover (kös). Das hatten sie sich anders vorgestellt. Die Fußballer des SV , am morgigen Sonntag (15 Uhr) im Rudolf-Kalweit-Stadion Gegner von Arminia Hannover, waren als Meisterschaftsfavorit in die Oberliga Nord gestartet – doch nach zehn Spieltagen liegen sie bereits zehn Punkte hinter Spitzenreiter Kickers Emden zurück. Und daher hat diese Partie für Trainer Wolfgang Steinbach und seine Spieler fast Endspielcharakter. Nur mit einem Sieg können sie sich im Titelrennen noch Chancen ausrechnen. Im Hintergrund steht die Ankündigung von Mäzen Albert Sprehe, seine bisher üppige finanzielle Unterstützung zu beenden, sollte es auch im dritten Jahr seines Engagements nichts mit dem Regionalligaaufstieg werden. Bei den Hausherren weiß man um diese Probleme. „Wilhelmshaven ist nicht so gefestigt, vielleicht können wir das nutzen“, meint Arminias Trainer Hilger Wirtz. Um dies zu verwirklichen, bedarf es allerdings einer deutlichen Steigerung gegenüber der 1:2-Niederlage bei Holstein Kiel II. „Es wird sich einiges in der Aufstellung tun“, kündigt Wirtz an, der besonders die Effizienz im Offensivspiel vermisste. So könnte Tugay Tasdelen für den zuletzt enttäuschenden Zeki Ari aus dem Mittelfeld in die Sturmspitze rücken.
Jürgen Scholz redet nicht lange um den heißen Brei herum. „Ein Urteil mit solch einer Tragweite gab es im deutschen Sport lange nicht mehr“, meint der Klubchef des SV Arminia Hannover. Als Rechtsanwalt erhielt Scholz vor dem Landgericht Oldenburg am Freitag mit seiner Einschätzung Recht, dass Ausbildungsentschädigungen im Amateurfußball gegen das Grundrecht der freien Berufswahl verstoßen. Die Folgen für den gesamten Amateurfußball sind gravierend: Sämtliche Entschädigungen, die seit ihrer Einführung am 1. November 2002 zwischen Klubs geflossen sind, wären damit zu Unrecht gezahlt worden. Und das bedeutet, dass sich viele Klubs ihr Geld zurückholen werden wollen. Scholz hatte vor dem Landgericht die Interessen des Fußball-Oberligisten SV Wilhelmshaven vertreten. Der hatte die Zahlung einer Ausbildungsentschädigung in Höhe von 7677,66 Euro an den Niedersachsenligisten VfB Oldenburg verweigert – und bekam nun Recht. Bereits 1999 hatte der Bundesgerichtshof in einem anderen Fall entschieden, dass Pauschalzahlungen nicht zulässig seien. „Und das Landgericht ist in seiner Begründung weitgehend diesem Urteil gefolgt“, erklärte Scholz. „Man müsste bei jedem einzelnen Spieler nachweisen, wieviel Geld man in seine Ausbildung investiert hat – und das ist unmöglich.“ Wie die Wilhelmshavener hatte auch Arminia die Zahlung von Ausbildungsentschädigungen, die sich nach der Spielklasse der höchsten Männermannschaft richten, kategorisch verweigert. Nach der vom Fußball-Weltverband FIFA beschlossenen Regelung hätten die „Blauen“ an Klubs wie den TSV Havelse, den TSV Fortuna/Sachsenroß, Hannover 96 und den TSV Haimar/Dolgen insgesamt etwa 30 000 Euro zahlen müssen. Diese Vereine werden nun voraussichtlich leer ausgehen. Und damit nicht genug: Auf den Deutschen Fußball-Bund (DFB) und seine Regionalverbände könnte eine Lawine an Schadenersatzzahlungen zurollen. „Bundesweit sind insgesamt sicher einige Millionen Euro an Ausbildungsentschädigungen gezahlt worden“, sagt Scholz. Und die würden sich die Klubs im Zweifelsfall von den Verbänden zurückholen wollen. DFB-Pressechef Harald Stenger kündigte bereits an, die Wirksamkeit dieser Entscheidung anfechten zu wollen. Und der VfB Oldenburg rechnet in einer möglichen Berufungsverhandlung vor dem Oberlandesgericht sogar ausdrücklich mit der Unterstützung der Verbände. Scholz sieht dem aber gelassen entgegen. Er fordert vielmehr vom DFB, sich Gedanken über eine gerechtere Regelung zu machen, gute Nachwuchsarbeit zu belohnen. Ihm schwebt ein Berechnungsschlüssel für eine Ausbildungsentschädigung vor, in dem statt der Spielklasse der höchsten Männerteams die Anzahl lizenzierter Trainer und hochklassiger Jugendmannschaften den Ausschlag gibt. bj
Hallo, 31.10.2004
(dk). Der hannoversche Oberligist steht am heutigen Sonntag vor einer schweren Aufgabe. Arminia empfängt um 15 Uhr den SV Wilhelmshaven im Rudolf-Kalweit-Stadion. Die Gäste, als einer der Favoriten in die Saison gestartet, liegen bereits 13 Punkte hinter Spitzenreiter Kickers Emden. Da helfen nur noch Siege. Arminias Trainer Hilger Wirtz ist optimistisch: "SVW ist nicht so gefestigt, vielleicht können wir das nutzen!"