15.08.2004, 15 Uhr
HAZ, 06.08.2004
Von Christian Otto
Hannover. Im Ehrenamt ist er Klubchef von Arminia Hannover, im Berufsleben verdingt er sich als Anwalt. Um die Elf des Traditionsklubs vom Bischofsholer Damm aber wirklich gut bestücken zu können, betätigt sich Jürgen Scholz immer häufiger auch als Arbeitsvermittler. Weil Arminia kein Oberligist mit prall gefüllten Konten ist, müssen solch wichtige Spieler wie Garip Capin mit anderen Dingen beglückt werden. Der Stürmer brauchte die Zusage für einen Praktikumsplatz, um sich ganz auf Arminia konzentrieren zu können. Bei Neuzugang Roy Nischkowsky soll es sogar eine Fest-anstellung sein, die ihn zum Wechsel zu Arminia bewogen hat. Nischkowsky (zuletzt Preußen Münster), der über viel Erfahrung im bezahlten Fußball verfügt, gilt als Hoffnungsträger bei den „Blauen“. Der 29-Jährige war schon vor seinen erstem Auftritt im neuen Abwehrsystem von Arminia in den Mittelpunkt gerückt. Während Klubchef Scholz noch mit mehreren Stammspielern um nicht oder zu spät gezahlte Prämien stritt, wurde die Verpflichtung von Nischkowsky, dessen Transferwert auf 100 000 Euro geschätzt wird, öffentlich gemacht. „Das werden viele nicht verstanden haben. Aber wir müssen einen Klub wie Arminia in der Oberliga halten. Dafür muss man auch Risiken eingehen“, meint Scholz. Der Schritt nach vorne, den der SVA in seiner ersten Saison in der eingleisigen 4. Liga wagt, lässt sich an der Wunschformation von Trainer Hilger Wirtz ablesen. Mit Tobias Fiedler, der sich bei seinem neuen Verein SV Bockenem eine schwere Knieverletzung zugezogen hat, ist nur eine Stammkraft verloren gegangen. Mit Nischkowsky, Malek Barudi, Rouven Brandt und Marco Kirsch dürfen sich aber vier Neuzugänge Hoffnungen auf einen Platz in der Anfangself zum Punktspielstart gegen Kickers Emden machen. „Unser Kader“, sagt Trainer Wirtz im gewohnten Fachjargon, „ist jetzt in der Breite viel besser besetzt. Ich denke, so sind wir stärker.“ Einem Coach, der sonst stets tiefstapelt und sich bedeckt hält, muss Letzteres fast als Kampfansage ausgelegt werden. Arminia hat die vergangene Saison als Siebter beendet, und Wirtz möchte sich verbessern. Damit das klappt, lässt er in der Defensive den Libero durch Dreier- oder Viererketten ersetzen. Das soll mehr Druck erzeugen und vom dünn besetzten Sturm ablenken, aus dem Zeki Ari und Philippe Harms derzeit mit Zerrungen ausfallen. Aber sie glauben an sich und an ihren Teamgeist. Physiotherapeut Stefan Trümper, der bei Arminia als Blessurenpfleger und Seelentröster glänzt, staunt über die neue Kameradschaft. „Selbst die im Kader, die schon ganz viel erlebt haben, geraten über so viel Harmonie ins Schwärmen“, meint Trümper.
Neue Presse, 11.08.2004
HANNOVER. „Eine Liga mit vielen Unbekannten“ wartet auf die Oberligisten aus Hannover, meint Arminias Coach Hilger Wirtz vorm richtigen Saisonstart am Wochenende. Nach der Ligareform gehören auch elf Klubs aus Hamburg und Schleswig-Holstein zur neuen vierten Liga. „Das Leistungsniveau hat sich erhöht“, schätzt 96-Kollege Jörg Goslar. Doch was die Teams aus dem hohen Norden drauf haben, weiß hier „niemand ganz genau“, so Wirtz, der Wilhelmshaven, Cloppenburg und Regionalligaabsteiger Neumünster als Titelfavoriten einschätzt. Dicht dahinter wollen sich die Bischofsholer einordnen. Der siebte Rang aus der Vorsaison soll „wiederholt werden“, sagt Wirtz. Dafür hat Arminias Klubführung gestandene Spieler locken können: Der drittligaerfahrene Defensivmann Roy Nischkowsky ist der spektakulärste Zugang. Im Mittelfeld dürften mit Rouven Brandt, Malek Barudi und Marco Kirsch gleich drei Neue auf Anhieb in der ersten Elf stehen. Dabei war der Klub bei einigen Akteuren des alten Kaders – von den Stammkräften ging nur Tobias Fiedler – noch in Zahlungsverzug. Man einigte sich jüngst „von kurz auf knapp“, ist Wirtz erleichtert. sch
Trainer: Hilger Wirtz von Elmendorff (39, im dritten Jahr bei Arminia), Kotrainer: Holger Kunze (46).
Zugänge: Malek Barudi (23, TSV Neuenkirchen, Mittelfeld), Andre Beise (20, 1. FC Magdeburg, Abwehr), Rouven Brandt (29, Rotenburger SV, Mittelfeld), Nehil Celik (19, FSV Frankfurt, Mittelfeld), Florian Herold (19, SC Langenhagen A-Junioren, Mittelfeld), Marco Kirsch (24, SV Ramlingen, Mittelfeld), Igor Lazic (26, Fortuna, Mittelfeld), Daniel Nijtraj (21, SVA II, Sturm), Roy Nischkowsky (29, Preußen Münster, Abwehr), Gino Thimm (25, SVA II, Mittelfeld)
Abgänge: Damian Brezina, Tobias Fiedler (beide SV Bockenem), Andre Jürgensen (ASC Nienburg), Lars Jordan, Stephen Kroll (beide SV Ramlingen), Gernot Leipold (unbekannt), Tim Näfe (SC Langenhagen), Fabian Orthmann (SF Ricklingen)
Form: Ansprechend. In der Vorbereitung gabs bis auf ein 1:2 gegen die 96-Profis nur klare Erfolge, darunter ein 3:1-Sieg gegen die 96-Amateure im Porta-Cup-Finale
Stadion: Rudolf-Kalweit-Stadion am Bischofsholer Damm; Fassungsvermögen etwa 15 000 Zuschauer
Preise: Stehplatz sieben Euro (ermäßigt drei), Tribüne elf Euro
Ligastart: Sonntag (15 Uhr) daheim gegen Kickers Emden sch
Wochenblatt, 11.08.2004
Die Oberliga ist gestartet. Am Sonntag wird es dann auch für Arminia Hannover mit dem ersten Punktspiel ernst. Um 15 Uhr wird die Begegnung gegen Kickers Emden im Rudolf-Kalweit-Stadion am Bischofsholer Damm angepfiffen. Das Hannoversche Wochenblatt sprach mit Arminias Trainer Hilger Wirtz von Elmendorff vor dem Saisonstart.
HaWo: Wie beurteilen Sie die neue einteilige Oberliga?
Hilger Wirtz: Die Liga ist erst nach einigen Spieltagen richtig einzuschätzen. Die Niedersachsen sind gut, die Hamburger schwer einzuscätzen. Da wird es Überraschungen geben.
HaWo: Ihre Mannschaft hat eine schon fast beunruhigend gute Vorbereitung gespielt. Steigen damit die Erwartungen?
Hilger Wirtz: Nein. Wenn wir den siebenten Platz festigen, ist es gut, wenn wir uns verbessern, riesig. Da gehört aber auch Glück zu.
HaWo: Ihr Kader ist sehr ausgeglichen besetzt. Hat das Auswirkungen auf die Spielweise?
Hilger Wirtz: Wir können flexibler auftreten. Wir wollen ohne Libero mit einer Dreier- oder Viererkette spielen. Offensiv sind wir gut besetzt und wollen nach vorne spielen.
HaWo: Gibt es personelle Probleme?
Hilger Wirtz: Unsere Offensive bereitet Sorgen. Zeki Ari fällt wegen einer Zerrung zwei Wochen aus. Tugay Tasdelen leidet an Achillessehnenreizungen. Dazu hat Marcel Ibanez am Knöchel einen Bänderriss und eine Knochensplitterung erlitten.
HaWo: Wurde bereits ein Termin für das Heimspiel im Landespokal gegen Regionalligist Eintracht Braunschweig festgelegt?
Hilger Wirtz: Am 14. September, Anpfiff ist um 17.30 Uhr.
Eintrittspreise bei Arminia: Tages-VIP-Karte 25 Euro, Sitzplatz 11 Euro, Stehplatz 7, ermäßigt 3 Euro. Sitzplatz-Dauerkarte 160 Euro, Stehplatz-Dauerkarte 85 Euro. dk
Neue Presse, 14.08.2004
HANNOVER. Auftakt in Bischofshol: Oberligist Arminia erwartet morgen (15 Uhr) Kickers Emden zum ersten Punktspiel der neuen Saison. „Gleich eine echte Standortbestimmung“, freut sich Arminen-Coach Hilger Wirtz, der „unbedingt einen guten Start hinlegen“ will. Die Ostfriesen reisen mit einem umgekrempelten Team an, das aber „bereits in guter Form“ sei. Wie die Arminen – nach der tollen Vorbereitung ist Wirtz „die Euphorie im Umfeld“ aber „fast schon zu groß“. Der Trainer bremst: „Wir sind gut drauf, aber erst nach einigen Spielen werden wir wissen, wohin die Reise geht.“ Bei Arminia fehlen Zeki Ari (Zerrung), Marcel Ibanez (Bänderriss) und Sven Holzmann, der noch an den Folgen seines Kreuzbandrisses im Frühjahr leidet. Als Nummer eins im Tor der Bischofsholer hat sich Daniel Lüders durchgesetzt. Davor soll eine Dreier-Abwehrkette stehen, wahrscheinlich mit Jörg Brüning, Roy Nischkowsky und Marcel Hagmann. Im Sturm spielt Tugay Tasdelen für Ari neben Garip Capin. Deshalb ist auch Platz für Zugang Marco Kirsch im Mittelfeld. sch
HAZ,14.08.2004
Hannover (kös). Das gewisse Kribbeln hat sich eingestellt. Es wird ernst für den Fußball-Oberligisten Arminia Hannover. Zum Saisonstart erwarten die „Blauen“ am Sonntag (15 Uhr) Kickers Emden – und gegen die Ostfriesen wird sich zeigen, was die Siegesserie in der Vorbereitung wert ist. Da unterlag die Mannschaft von Trainer Hilger Wirtz nur den Profis von Hannover 96 mit 1:2. „Nach der Vorbereitung sind bei Arminia alle euphorisch, aber es wird gegen Emden höllisch schwer“, sagt Wirtz, der auf Zeki Ari (Zerrung) und Marcel Ibanez (Bänderriss) verzichten muss.
Hallo, 15.08.2004
(dk). Der Ball rollt wieder in der Oberliga. Arminia Hannover empfängt am heutigen Sonntag um 15 Uhr Kickers Emden im Rudolf-Kalweit-Stadion. Die Euphorie ist groß am Bischofsholer Damm. Die Blauen haben eine gute Vorbereitung gespielt und im Landespokal mit 4:1 beim SC Langenhagen gesiegt - die Mannschaft von Trainer Hilger Wirtz von Elmendorff scheint für den Saisonauftakt gerüstet zu sein. "Das wird ganz schwer, wir dürfen Emden nicht ins offene Messer laufen", warnt Wirtz vor dem Gegner aus Ostfriesland. Doch verstecken wird sich seine Elf auch nicht, denn in dieser Saison ist sie in der Offensive und Defensive deutlich stärker besetzt als in den Jahren zuvor. Ausfallen werden Stürmer Zeki Ari und Allrounder Marcel Ibanez (Bänderriss). Dafür darf sich Philippe Harms Hoffnung auf einen Platz in der Startelf machen. Der schnelle Stürmer schoss in seiner ersten Oberligasaison fünf Treffer, und da ist ist noch Spielraum nach oben.